Beiträge von IngoK

    Die ganze französische Atlantikküste ist doch eh 100% safe, was Leishmaniose angeht. La Tranche ist doch noch nördlicher asl Mailand und das Klima alles andere als mediterran.
    Hier zur Veranschaulichung mal eine Verbreitungskarte, die zeigt, wo sich ein Hund Leishmaniose einfangen kann. Dabei habe ich extra eine Karte herausgesucht, die auch die nördlicheren EInzelfälle mit einbaut. Bei den meisten Karten gilt Frankreich nur ganz an der Mittelmeerküste als Risikogebiet.

    Nur, falls es wen interessiert. Ich habe mal grob überschlagen. Ich selber verbrauche derzeit im Jahr so ca 20kg an Insekten als Tierfutter, wobei ich knapp ein viertel der Masse selber züchte.
    Zum Hochrechnen: In Deutschland gibt es rund 400 000 Terrarianer. Ausserdem verfüttern viele Aquarianer und Vogelhalter ebenfalls noch signifikante Mengen an Insekten und Angler sind weitere Endverbraucher.

    Persönlich verzehre ich bisher nur kleinere Mengen an Insekten und das auch eher im Urlaub.
    Aber dann gerne...Termitenschwarmzeit erfreut mich jedes Mal, wenn ich sie erlebe. Ermöglicht viele Tierbeobachtungen (jedem nicht rein pflanzenfressenden Tier schmecken Termiten) und leckere Snacks, die man sich nur aus der Luft oder vom Boden pflücken muss.
    Und frittierte oder gebratene Mopanewürmer sind einfach nur lecker.

    @ErsterHund2022

    Wie gesagt ich hab nichts gegen Insektenfutter. Ich sehe es nur noch nicht als die Offenbarung des Jahrhunderts

    Für mich ist es ehrlich gesagt genau das, denn es hat tatsächlich das Potential, den größten Teil der weltweiten Ernährungspropleme zu lösen. Dabei würde es uns erlauben, uns weiterhin ernährungsphysiologisch gesehen artgerecht zu ernähren und parallel enormes Wirbeltierleid reduzieren.

    Schade, dass Insekten so ein großes Akzeptanzproblem haben. Vor allem das steht dem Erfolg im Weg.

    Und das, obwohl Hummer, Languste und Shrimps allgemein als lecker gelten, obwohl sie noch ein paar Bein- und Fühlerpaare mehr haben.


    Viele Grüße


    Ingo

    IngoK

    Von wieviel t Produktion sprechen wir? Wenn Insekten in der menschlichen und Tierernährung eine zunehmend bedeutendere Rolle spielen sollen, werden gigantische Individuenzahlen gehalten werden müssen. Die Herstellung von 1000 kg Larvenmehl der Schwarzen Soldatenfliege erfordert demnach 11 Mio Individuen.

    Natürlich muss das noch weiter skaliert werden. Aber - offenbar- weitgehend unbekannt von der Öffentlichkeit existieren weltweit durchaus schon beachtenswerte Großbetriebe, die auch rentabel laufen. selbst im kleinen Deutschland züchtet zB Bugs4U schon auf ca 10 000 Quadratmetern.
    Aktuelle Kg Zahlen zur Produktion von denen habe ich nicht, aber pro TAG! schlüpfen hier 2 Millionen Heimchen, rund 1,2 Millionen andere Grillen, 80 0000 Heuschrecken etc pp...pro Woche werden etwa 8 Tonnen Futtermittel verbraucht.
    Ganz klein ist das also nicht. Und das in der Insektenbedarfsprovinz.
    Einige Detailinfos zu diesem einen Zuchtbetrieb vor unserer Haustür findet man hier:
    https://www.bugs-international…se/Bugs-International.pdf
    In den USA und Kanada gibt es noch wesentlich größere Zuchtbetriebe. Zophobas und Mehlwürmer werden seit vielen Jahren von vielen Betrieben im Tonnen Maßstab produziert.
    Von Grillenzüchtereien in Südostasien weiss ich, dass schon Familienbetriebe etwa 700kg Grillen pro Monat produzieren. Große Farmen produzieren ein vielfaches davon.

    Aber das ist immer noch wenig?

    Nun, in Kanada hat vor reinem dreivierte Jahr eine moderne Grillenfarm eröffnet, die jährlich 9000 (Neuntausend) TONNEN Grillen produzieren will.

    https://www.canadianmanufactur…acturing-facility-282031/

    Beta Hatch im US Bundesstaat Washington produziert schon heute jeden Tag eine Tonne Insektenprotein (nicht Insekten wohlgemerkt, sondern daraus aufgereiniges Protein. In Insekten gerechnet sind das über 2 Tonnen )...und das auf einer Fläche von nur rund 5000 Quadratmetern!

    Das sind nur einige wenige Beispiel, die aber denke ich zeigen, dass man die nachhaltige und kontinuierliche Massenproduktion durchaus schon gut im Griff hat. Skalierung beim Nutzen für unsere Ernährung ist daher weniger im Einzelbetriebsmaßstab nötig, sondern mehr in der Zahl der Betriebe.

    In diesem Zusammenhang auch interessant:
    https://www.insectgourmet.com/…growing-bugs-for-protein/

    Pro Fläche kann man mit Insekten im übrigen rund 5000 (fünftausend) mal soviel Protein produzieren, wie mit Soja Anbau.

    Wenn Du Tiere unter streng kontrollierten, unnatürlichen Bedingungen in grosser Anzahl auf eng begrenztem Raum zu maximaler Leistung bringst, ist schon die Änderung eines Parameters gefährlich und kann zu Verlusten führen. Das ist ein Charakteristikum von Massentierhaltung, egal, ob Schwein oder Insekt.


    Wenn ich bedenke, wie schnell sich Krankheiten durch solche riesigen Populationen fressen können, sehe ich auch zukünftig die Gefahr exzessiven Medikamentenverbrauches. Kann man bei asiatischen Shrimps in verschiedenen TV-Beiträgen sehen, wo selbst "Bio"-Produzenten mit Unmengen von Antibiotika arbeiten. Nicht anders wird es bei Insektenfarmen.

    Einspruch: Die hohen Dichten sind bei Insekten eben nicht automatisch unnatürliche Bedingungen und hunderte Großzüchtereien die bereits existieren und Futterinsekten züchten zeigen, dass das in hoher Dichte und Ausbeute dauerhaft sehr stabil läuft und zwar völlig ohne Antibiotika!

    Insekten sind ernährungsphysiologisch ohne Abstriche wertvoll
    Sie können absolut artgerecht und ohne Tierleid in extremer Dichte gehalten werden und der Ertrag (auch aus ökonomischer Sicht) pro Fläche, Volumen oder Zeiteinheit ist deutlich größer als bei Säugetieren oder Vögeln.
    Für viele Arten gibt es bereits umfangeiche Erfahrungen in der Massenzucht als Tierfutter.
    Ein signifikanter Anteil des Futters für solche Nährinsekten ist durch Abfälle aus der Landwirtschaft und aus Nahrungsresten deckbar.
    Das Töten kann stressarm und tierleidarm erfolgen (die absolute Leidensfähigkeit ist zudem drastisch geringer, als bei Wirbeltieren)

    Nicht nur als Tierfutter, gerade für die menschliche Ernährung ist der Umstieg auf Insekten sehe sinnvoll.

    Weniger allergen als andere tierische Produkte sind Insektenprodukte allerdings nicht.