Liebe Marike,
ich habe mich durchgearbeitet und bin im Moment etwas sprachlos.
Dein Hund ist JETZT fünf Monate alt? Er ist also grad Mal acht Wochen bei Dir? Das heißt zu dem Zeiptunkt als diese Trainerin mit der "tollen" Schüsselidee ankam, war er jünger als fünf Monate? Hunde sind sehr geräuschempfindlich und, wenn sein Verhalten wirklich Angst motiviert ist, dann wurde eine wirklich geniale Verknüpfung geschaffen. Die Angst vor dem Mann wurde nun also verstärkt, weil es aus Sicht des Welpen geradezu berechtigt war sich vor ihm zu fürchten, denn wenn er auftaucht, kann noch viel Schlimmeres passieren. Es kracht und wer weiß was noch kommt.
Für mich sieht es so aus als sei Dein Hund hoffnungslos überfordert. Er konnte scheinbar nicht mal richtig bei Euch ankommen und musste schon gleich sehr viel bewältigen.
Es gibt so viel dazu zu sagen, dass ich grad nicht weiß wo ich anfangen soll.
Zum Anknurren, da machen mir mache Leute zuviel Stress drum. Ich kenne einen Hund, der als Welpe genauso war. Der hatte nur zu einer einzigen Person Vertrauen und alle anderen in der Familie wurden angeknurrt und sogar nach ihnen geschnappt, wenn sie ihm zu nahe kamen.
Diesem Hund wurde Zeit gelassen und er durfte diese Menschen einzuschätzen lernen. Mehr als ein "Nein", welches natürlich vorher in seiner Bedeutung beigebracht wurde, hatte dieser Hund nicht zu hören und spüren bekommen.
Grad, wenn ein Hund aus Angst knurrt ist es falsch, ihn dafür so zu bestrafen.
Meiner Meinung nach ist das Nichts, was man allein mit einem Forum bewältigen kann. Keiner hier sieht die Situationen, das Verhältnis Deines Hundes zu Dir oder kann beurteilen wie Dein Hund sich bei Deinen Eltern fühlt. Leider ist aber genau das immens wichtig.
Mein Vorschlag ist, dass Du Dir eine kompetente Trainerin suchst. Am besten schaust Du Dir die Person und ihre Trainingsmethoden vorher genau an, aber ohne Hund. Im Vordergrund sollte stehen, dass sie beobachtet, also das Verhalten von Mensch und Hund. Dass sie in der Lage ist zu beschreiben, welches Verhalten welche Gegenreaktion auslöst. Dann ist es wichtig, dass sie Lösungsansätze aufzeigt und nimm die Beine in die Hand, wenn mit aversiven Mitteln gearbeitet wird, das bringt bei einem ängstlichen Hund nichts.
Stell Dir Mal vor, Du hast vor etwas Angst und immer, wenn dieses Etwas auftaucht und Du ihm signalisierst, es solle Dich in Ruhe lassen, bekommst Du von irgendwoher einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet oder jemand pfeift Dir mit einer Trillerpfeife ins Ohr. Würde Deine Angst sich legen?
Wie würdest Du Deine Angst überwinden können? Vielleicht indem Dir jemand hilft, die Situation oder das Etwas als ungefährlich einzustufen? Indem man Dir die Zeit lässt, selbst zu entscheiden wie nah Du die Sache an Dich ran lässt und in welchem Tempo?
Ich hoffe, Du nimmst mir nicht übel, dass ich so frage, das hat nur den Zweck, Dich zum Nachdenken zu animieren. Denn oft verlässt man sich als Welpenbesitzer darauf, was einem ein Mensch sagt, der es angeblich besser weiß, aus lauter Angst man könne was falsch machen. Statt sich auf sich zu besinnen, sich selbst zu vertrauen, sich einfach mal in sein Gegenüber hineinzuversetzen und sich dann auf sein Bauchgefühl zu verlassen. 
Im Moment halte ich eine Unterstützung dennoch für sinnvoll, denn das Eine schließt das andere nicht aus, sondern es ergänzt sich und Du wirst Dich selbst viel besser und sicherer fühlen.