Klar ist es oft nicht einfach, die richtige Balance zwischen Ruhen und Toben zu finden, und die Grenze vom Toben zum Überdrehen kann je nach Hund ja auch fließend sein.
Ich kann mit meinem Kelpie ja auch ein Lied davon singen
- zu viele Reize, zu lange an der Leine, und sie ist mir um die Ohren geflogen.
Sie war auch anfangs vom Straßenverkehr extrem gestresst. Ich wohne eigentlich ziemlich ruhig, dachte ich, aber die 5 - 10 Minuten von zuhause vom Dorf raus haben sie anfangs so gestresst, dass sie dann nach dem Ableinen erst mal hirnlos gerannt ist und gerne mal mein Pudelmädchen als Punchingball verwendet hat.
Jedes Auto, jeder Passant, jeder Vogel - alles Reize, die sie verarbeiten musste, dazu noch die Leine - das war anfangs einfach zu viel.
Sie hat den Ausgleich gebraucht: Freie Bewegung und Spiel mit anderen Hunden in reizarmer Umgebung auf der einen und dosierte Auseinandersetzung mit Reizen in kleinen Portionen auf der anderen Seite. Dazu natürlich ausreichend Ruhephasen.
Deswegen bin ich oft mit dem Auto rausgefahren, um uns den Streß, durch das Dorf laufen zu müssen, zu ersparen.
Aber wenn es mal passiert, dass Welpi überdreht, ist das doch kein Weltuntergang, solange es nicht zur Regel wird. Und wenn es denn mal passiert, packt man denn Hund halt mit etwas zum Spielen und zu Kauen in einen sicheren Raum (Indoor-Auslauf, Garten, Box, was auch immer), bis er runterkommt. Ich habe auch mit Festhalten gute Erfahrungen gemacht, wie Syrus es beschreibt.
Aber solche Knabberaktionen werde ich doch stoppen dürfen Und ich hab mich über mich selber geärgert, dass das alles, was ich mir vorgenommen hatte, gescheitert ist bzw. ich keinen Plan hatte
Ich denke, das ist der Knackpunkt, dass du keinen Plan hattest
. Ein Problem erscheint einem nur schlimm, wenn man nicht weiß, was man dagegen machen soll. Sobald man einen Plan hat, ist es oft gar nicht mehr so wild.
Du hast jetzt ja einige Tipps bekommen; finde heraus, was der beste Weg für dich und deinen Hund ist und lerne gemeinsam mit ihr.