Ich habe eine Hündin, die mit den meisten Hunden unverträglich ist und war trotzdem so egoistisch, einen Zweithund dazuzuholen. Mitspracherecht hatte sie insofern, als dass ich einen Typ Hund gewählt habe, mit dem sie erfahrungsgemäß gut auskommt (kleiner als sie, anpassungsfähig, Welpe). Allerdings wurde es eine Hündin, worauf sie gut hätte verzichten können.
Sie wird immer ein Hund bleiben, der im Kontakt mit anderen Hunden - egal wie gut sie sich kennen und verstehen - beaufsichtigt und ggf. gemanagt werden muss. Das habe ich von vornherein gewusst und entsprechend umgesetzt, so dass das Zusammenleben weitestgehend problemlos läuft. Es ist jetzt nicht so, dass ich ständig aufpassen und eingreifen muss. Aber es gab von Anfang an Regeln, an die sich beide zu halten hatten, und die ihnen inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass ich ganz selten eingreifen muss.
Insgesamt muss ich sagen, dass sie durch das Zusammenleben mit einem Zweithund sehr profitiert hat. Ihr Sozialverhalten hat sich gebessert, sie ist entspannter und toleranter geworden, was ihre Individualdistanz angeht und kommuniziert besser. Außerdem hat sie jetzt einen konstanten Sozialkontakt zu einem anderen Hund. Aufgrund ihrer Unverträglichkeit gab es ja vorher nur wenigedirekte Sozialkontakte.
Man muss sich halt die Frage stellen, inwieweit man bereit ist, das Zusammenleben zu regeln und zu managen. Will man das nicht, muss man den Hund mehr mitentscheiden lassen.