Beiträge von LayNia

    Ich habe gerade "Der Nazi und der Friseur" von Edgar Hilsenrath abgeschlossen.

    Es handelt von einem Nazi und Massenmörder, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Identität seines jüdischen Kindheitsfreundes annimmt und nach Israel auswandert.

    Puh, das Buch löst bei mir ziemlichen Widerwillen aus, obwohl es echt gut zu lesen, teilweise amüsant und unterhaltsam ist. Aber irgendwie hab ich mir die ganze Zeit gedacht, sowas darf man nicht schreiben und sowas sollte nicht unterhaltsam sein.

    Hempel Ich hab mal geschaut. Mein dünnster historischer Roman ist "Die Vogelmacherin" von Eveline Hasler. Das hat nur ca. 190 Seiten. Ist allerdings ziemlich schwer zu ertragen, weil es um Kinder geht, die als Hexen verdächtigt werden und denen der Prozess inkl. Folter gemacht wird.

    Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz... zur Zeit meiner Geburt Dienstmädchen im Hause des jüdischen Pelzhändlers Abramowitz. An meiner rein arischen Herkunft ist nicht zu zweifeln, da der Stammbaum meiner Mutter, also der Minna Schulz, zwar nicht bis zur Schlacht im Teutoburger Wald, aber immerhin bis zu Friedrich dem Großen verfolgt werden kann. Wer mein Vater war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er war bestimmt einer von den fünfen: der Fleischer Hubert Nagler, der Schlossermeister Franz Heinrich Wieland, der Maurergehilfe Hans Huber, der Kutscher Wilhelm Hopfenstange oder der Hausdiener Adalbert Hennemann.

    Ich habe die Stammbäume meiner fünf Väter sorgfältig prüfen lassen, und ich versichere Ihnen, daß die arische Herkunft der fünf einwandfrei festgestellt wurde.

    Edgar Hilsenrath - Der Nazi und der Friseur

    Ich habe "Loney" gestern auch abgeschlossen.

    Im Großen und Ganzen kann ich mich den Meinungen anschließen. Mir gefällt, wie der Autor diese dunkle, irgendwie beklemmende Atmosphäre schafft, aber leider bleiben zu viele Fragen offen. Es wird die ganze Zeit Spannung aufgebaut, aber es gibt keine richtig befriedigende Auflösung.

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    Wer ist Else? Was bringt sie dazu, ihr Kind zu opfern? Oder ist sie selbst auch ein Opfer der Männer? Wie das Ritual vonstatten geht, hätte mich auch interessiert. Wie sind die Männer dazu gekommen? Hannys Sicht der Dinge hätte auch vertieft werden können.

    Ob er das Baby tatsächlich selbst erschossen hat oder er "nur" die Schuld dafür trägt, weil er durch das Opfer geheilt wurde, finde ich eigentlich nebensächlich.

    Das Buch lässt mich irgendwie ratlos zurück, obwohl ich absolut nicht sagen kann, dass es verschwendete Lesezeit war. Es wird mich sicher noch länger beschäftigen.

    Da mein Exemplar von Loney erst gestern angekommen ist, habe ich jetzt "Die dunkle Seite des Mondes" von Martin Suter gelesen. Das Buch wurde hier ja auch schon mal erwähnt und stand seitdem auf meiner Liste.

    Absolute Empfehlung meinerseits.

    Der Schreibstil wird ja immer als nüchtern und emotionslos beschrieben, was mich etwas abgeschreckt hat. Aber beim Lesen fand ich ihn irgendwie genau richtig. Ich konnte mich trotzdem sehr in den Protagonisten einfühlen.

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    Umso erschreckender war es für mich, als er dem Kätzchen den Hals umgedreht hat. Das hab ich überhaupt nicht kommen sehen. Gerade der emotionslose Stil machte das so schockierend.

    Hmm. Ich bin gerade etwas zwiegespalten, was Krähenmädchen betrifft. Eigentlich laut Klappentext für mich in die Kategorie dessen Protagonist mit demselben Buchstaben anfängt wie mein Vorname. Nun finde ich aber nach dem Lesen, dass Victoria Bergman (noch, evtl in den nächsten Büchern) jetzt keine so wahnsinnig große Rolle hatte, eher Sofia und Jeanette, Victoria hatte eher so ne kleine Nebenrolle, fand ich. Nun passt das natürlich nicht so richtig in die Kategorie, oder? Oder würdet ihr Victoria durchaus eine Protagonistenrolle zusprechen?

    In den nächsten beiden Teilen nimmt sie eine immer größere Rolle ein und man erfährt, dass es ganz anders ist als gedacht. Ich würde dir empfehlen, sie zu lesen.

    Ich finde aber, du kannst auch den ersten Teil schon in die Kategorie einsortieren.

    Maja - sie ist mittlerweile 13 und ich erziehe nicht mehr an ihr rum:

    - Andere Hunde. Bei Konflikten neigt sie dazu, ins Beuteverhalten zu kippen, dann packt sie zu und lässt nicht mehr los. Bedeutet, Fremdhundkontakte gibt es nicht, bei ihren Freunden habe ich immer ein Auge darauf. So hat sie keine Einschränkungen, es ist aber für mich immer mit Management verbunden.

    - Sie kommt an fremden Orten nicht zur Ruhe, was bedeutet, dass ich sie schlecht irgendwohin mitnehmen kann. Ich hab mich damit arrangiert.

    - Wenn ich mit Rasta trainiere, liegt sie am Rand und weint. Ich stelle sie mit einem Kauknochen ruhig, aber wenn der leer ist, nölt sie rum.

    Rasta (an sich ist sie nahe an der Perfektion, aber ein bisschen Luft nach oben ist ja immer ;)):

    - Bei Bewegungsreizen verliert sie manchmal die Beherrschung und startet durch. Dann rennt sie erst mal (tw. bellend) und ist erst abrufbar, wenn sie wieder bei Besinnung ist. Das betrifft Wild und rennende andere Hunde. Ich habe mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, das ganz abstellen zu können und leine sie im Zweifel an.

    - Sie setzt ganz oft ihren Kopf durch, ohne dass ich es direkt merke, auf ihre charmante, manipulative Pudelart :roll:.

    Beide: Kotfressen :kotz: - ich krieg's einfach nicht ganz weg. Ich kann nur verhindern, wenn ich es rechtzeitig merke...

    Tessia: Da sie erst 15 Wochen jung ist und seit gut 3 Wochen hier lebt, ist sie eine einzige Baustelle ;), aber ich gehe ganz fest davon aus, dass wir das alles hinbekommen und keine Baustelle übrig bleibt xD.

    No live organism can continue for long to exist sanely under conditions of absolute reality; even larks and katydids are supposed, by some, to dream. Hill House, not sane, stood by itself against ist hills, holding darkness within; it had stood so for eighty years and might stand for eighty more. Within, walls continued upright, bricks met neatly, floors were firm, and doors were sensibly shut; silence lay steadily against the wood and stone of Hill House, and whatever walked there, walked alone.

    Dr. John Montague was a doctor of philosophy; he had taken his degree in anthropology, feeling obscurely that in this field he might come closest to his true vocation, the analysis of supernatural manifestations.

    Shirley Jackson - The Haunting of Hill House (Horror/Grusel)

    Mir fällt beim besten Willen kein sommerliches Buch ein, das ich gerne lesen möchte.

    Also ist mein Vorschlag ein Buch, das ich schon lange lesen möchte und das lt. Klappentext für den Protagonisten zu einer Reise in die Vergangenheit und zu sich selbst wird. Eine Reise assoziiere ich mit Sommer ;)

    Kazou Ishiguro - Was vom Tage übrig blieb