Generell vorab: Nach einem Panikhund in Sachen TA würde ich immer sehr früh schon mit medikamentöser Unterstützung arbeiten für jeden TA Besuch.
Rückblickend würde ich mir gerne in den Hintern beißen, für Hami hab ich ja was da wegen seiner Silvester- und Gewitterpanik, aber nie kam ich auf die Idee damit Arren beim TA zu unterstützen. So dumm von mir!
Je eher man da eingreift und den TA Besuch damit so angenehm wie möglich für den Hund macht desto besser wird es auf lange Sicht. Und es gibt ja so einige Mittel, das kann man mit dem TA besprechen. Bei Hunden die so drauf sind würd ich nicht mehr rummachen mit all dem freiverkäuflichen Zeug.
Thema direkt: Unsere TA macht keine Hausbesuche.
Ihr ist es lieber man kommt in die Praxis, was ich auch verstehen kann. Aber sie hat für uns eine Ausnahme gemacht, sie hat Arren und mich ja auch lange begleitet und ich bin ihr sehr, sehr dankbar dafür das sie da auf mich eingegangen ist.
Ich hatte alles vorher mit ihr besprochen, so war der Ablauf allen klar. Wir sind vormittags in die Praxis, ich hab gesagt es ist soweit und sie hat Arren einen Venenzugang gelegt, dann sind wir wieder heim. Nachmittags kam sie dann zu uns, wir waren im Garten und Arren hat sich das allererste Mal in seinem Leben über die TA gefreut als sie kam.
Ich hab mich dann auf das große Gartensofa gesetzt, Arren in meinem Schoß, Mein Mann und mein Sohn neben uns, Hamilton auch neben uns. Dann hat die TA das Beruhigungsmittel in den Venenzugang gespritzt und er ist sofort eingepennt, die Atmung wurde da schon ganz flach... Dann kam das letzte Mittel, es ist wunderschön leuchtend blau. Und sie hatte noch nichtmal die Hälfte im Hund da war Arren schon fort.
Sie hat das Mittel fertig gespritzt, noch einen langen Moment mit uns gewartet, ihn abgehört um ganz sicherzugehen, dann ihr Beileid ausgesprochen und ist gegangen.
Wir alle haben geweint, irgendwann dann Arren auf den Arm genommen und in die Wohnung getragen, dort auf eine Decke gelegt da ich wußte das was auslaufen könnte.
Mein Mann hat dem von mir weit vorher ausgewählten Beerdigungsinstitut Bescheid gesagt, dort hatte ich ja genau hinterlegt was ich wollte und dann haben wir die Zeit bis sie kamen um Arren herumgesessen, ihn gestreichelt, geweint, ihn geküsst, Fotos gemacht, ihm noch Haare abgeschnitten, noch mehr geweint...
Als die Dame vom Institut dann kam war sie sehr einfühlsam aber auch professionell, sehr angenehm. Ich habe Arren dann an ihr Auto getragen und in die große Plastikschale gelegt, das war das härteste. Ihn dort reinzulegen, das war absolut endgültig.
Sie hat den Kofferraum zugemacht, sich verabschiedet und ich kam irgendwie zurück ins Haus und bin dann weinend irgendwo zusammengebrochen. Wir alle haben uns in Ecken verkrochen, brauchten Alleinezeit.
Hamilton war die ganze Zeit dabei, er war nervös als die TÄ Arren gespritzt hat und danach eher distanziert. Er kam immer mal wieder vorbei, schnupperte kurz an Arren und ging wieder.
Das alles so vorbereitet war hat mir und uns enorm viel Stress erspart, es war alles an Raum da für den Hund, für die Trauer.
Darum ist auch für Hamilton schon alles ebenso vorbereitet, Vertrag mit demselben Institut inklusive schon ausgewählte Urne. Ich hoffe ich habe noch viele Jahre mit Hami, aber das Wissen das ich wenn der Moment da ist um garnichts mehr kümmern muss gibt Entspanntheit und Frieden.