Lina, ich kann verstehen, daß Du jetzt etwas angepieselt bist. Ihr habt Euch bestimmt nichts böses dabei gedacht, als Ihr das AUS geübt habt. Ist ja auch wichtig, daß man dem Hund was wegnehmen kann; nicht alles, was so rumliegt, ist auch gesund für Hundi.
Aber hier ist es nach hinten losgegangen und Ihr habt ja schon einen Termin bei einer neuen Trainerin. Es kann also nur noch besser werden - wenn Ihr bis dahin den Hund bitte in Ruhe lasst, wenn er was zu Fressen hat!
Weißt Du, ich kenne zurzeit eine HH, die buttert ihren (super-sensiblen) Hund so dermaßen unter, weil sie anscheinend Angst hat, der könne die Weltherrschaft an sich reißen, wenn er nur mal Hund sein würde. Der Hund versucht wirklich alles, um es ihr recht zu machen, der ist total verunischert. Nur leider bekommt dieser Hund nur ein Feedback, wenn er was falsch gemacht hat. Wenn er etwas richtig gemacht hat, kommt hingegen gar nichts. Der tut mir einfach nur leid!
Die Hunde machen eigentlich (in der Regel) nichts, weil sie den Hundehaltern das Leben schwer machen wollen oder die Herrschaft an sich reißen wollen. Sie machen alles aus ihrem Instinkt raus, aus ihrer "Weltanschauung" und ich als Mensch (der sich ja doch als "Krone der Schöpfung" bezeichnet
und logisch denken kann), sollte in der Lage sein, sich auf ein Tier einlassen zu können, sich mal zu hinterfragen, warum er irgendwas macht anstatt immer nur zu sagen: "Der muß aber... das darf er sich aber nicht erlauben... der hat zu gehorchen...!" Immer schön mit Gewalt den menschlichen Willen durchsetzen. :/
Viel schöner ist es doch, wenn man dem Hund etwas nett beigebracht hat, wenn der Hund neben einem läuft und sich an mir orientiert. Und auch gerne und freudig zu mir zurückkommt, auch wenn seine Hundekumpels noch mit ihm spielen wollen.
Ich empfehle Dir mal die Bücher von Patricia McConnel
oder aber für den Anfang von Günter Bloch
.
Ich mußte bei unserem jetzigen Hund auch sehr vieles lernen, was bei unserem ersten Hund selbstverständlich war. Wir wissen leider nicht, wie Fiete aufgewachsen ist und was er die ersten 1 1/2 - 2 Jahre erlebt hat. Sicher nicht nur gutes. Wenn ich bei dem Hund jetzt mit dem Kopf durch die Wand wäre, dann hätte es bei uns bestimmt mehr als einmal blutig gewesen.
Ein kleines Beispiel: Fiete hatte eine Ohrentzündung. Ich hätte jetzt sagen können: "Nütz nix, die Ohrentropfen müssen ins Ohr!", hätte mir den Hund krallen können, in den Schwitzkasten nehmen können und die Ohrtropfen einträufeln können. Soweit kam ich erst gar nicht, denn Hundi warnte mich schon bei der ersten Ohrberührung mit einem zauberhaften Lächeln, indem er alle seine Zähne zeigte... *schluck* Also hat mein Mann sich seine großen Hände mit Leckerchen vollgestopft und Fiete durfte Leckerchen fressen, während ich mich an den Ohren zu schaffen gemacht habe.
Nach drei Tagen konnte ich ihm ohne Schwierigkeiten die Ohrentropfen alleine geben. Fiete hat wunderbar still gehalten - aber auf die Leckerchen nach der Prozedur hat er doch bestanden 
Verstehste, was ich meine? Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich mal ein wenig nachdenke, wie ich es meinem Hund angenehm mache, so daß er keine Angst vor mir zu haben braucht.