Zitat
Der Sinn dieser Übung verschließt sich mir völlig. Die Erfahrung, dass man durch betteln zu Keksen kommt, hat mit dem Trailen wenig zu tun und ist für den Alltag eher störend. Passanten werden nicht belästigt und mit denen wird auch nicht gespielt. Für die Hunde ist das Suchen idR doch selbstbelohnend, die Futterbelohnung am Schluss eher das "Sahnehäubchen" und der Schlusspunkt einer tollen Sache. Dass ihm dabei die Versteckperson (nicht irgendwelche Passanten) noch "schmackhaft" gemacht wird ist ein prima Nebeneffekt. (Dass die Belohnung in einer geschlossenen, luftdichten Dose verpackt ist, versteht sich wohl von selbst.)
Den Hormoncocktail den die Hunde durch eine solch belohnende Beschäftigung bekommen und die Fokusierung auf eine einzige Sache nutzt man doch zB beim Theratrailen.
Wir haben Flächensuchhunde und keine Trailer. Bei uns wird das nur zwei/drei mal bei den Junghunden gemacht, damit die die Erfahrung machen, daß das Lösen vom Hundehalter nicht nur okay sondern auch toll ist.
Dies ist auch ein Prüfungspunkt aus dem Eignungstest der "Gemeinsame Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams
(Trümmer-/Flächensuche) gemäß DIN 13050
(GemPPO–RHT [T/F])
ZitatAlles anzeigenB 2 Testelemente und Bewertung
B 2.1 Verhalten gegenüber einer Fremdpersonengruppe
Hierbei soll festgestellt werden, ob sich der Hund gegenüber
Fremdpersonen unbefangen verhält.
Der zu testende Hund wird nacheinander mit folgenden Situationen
konfrontiert:
1.a Fünf Fremdpersonen stellen sich in einem Kreis mit
einem Durchmesser von ca. 20 m auf. Hundeführer und
Testhund stehen in der Kreismitte, der Hund ist nicht
angeleint, der Hundeführer beeinflusst den Hund weder
durch seine Stimme noch durch Körpersprache. Er
beachtet den Hund nicht. Die Fremdpersonen rufen und
locken den Hund nacheinander in einer vorher
festgelegten Reihenfolge zu sich. Diese Reihenfolge ist
so festzulegen, dass der Hund auf dem Weg von Person
1 zu Person 2 den gesamten Kreis zu durchqueren hat,
ebenso auf dem Weg von Person 2 zu Person 3 usw.
1.b Um den Hund zu locken, hält jede der Fremdpersonen
ein Lockmittel, z.B. ein Stück Futter, in der Hand und ruft
seinen Namen. Läuft der Hund nicht zielstrebig auf die
rufende Person zu, darf diese durch Bewegungen und
Laute auf sich aufmerksam machen. Hat der Hund diese
Person erreicht, wird er zunächst an verschiedenen
Körperstellen gestreichelt und geklopft, ehe er seine
Belohnung erhält. Anschließend ruft Person 2 den Hund,
usw.
1.c Durchführung wie b., aber statt des Futters werden
verschiedene vom Hundeführer mitgebrachte oder
bereitgehaltene Gegenstände, z.B. Spielzeuge wie
Tuch, Ball oder Spielstrick, zum Spielen im Wechsel
verwendet.Bewertung
1 Freundliches, unerschrockenes Verhalten; der Hund
läuft zielstrebig auf die Personen zu, lässt sich willig
berühren, nimmt das angebotene Futter oder Spiel
ohne Zögern und ohne Anzeichen von Aggression an.
2 Der Hund läuft zunächst zögernd auf die Personen zu,
steigert sich aber im Verlauf des Tests und wird
zielstrebiger. Er nimmt das angebotene Futter oder
Spiel nach kurzem Zögern ohne Anzeichen von
Aggression an und lässt sich berühren.
3 Der Hund zeigt Desinteresse, löst sich schlecht von
seinem Hundeführer, muss stark gelockt werden,
verweigert bei einigen Personen Futter und Spiel oder
weicht der Berührung aus.
4 Der Hund ist ängstlich, lässt sich aber durch freundliche
Ansprache allmählich motivieren, nimmt das angebotene
Futter oder Spiel nur bei einem Teil der Personen
an oder der Hund ignoriert die Personen, beschäftigt
sich z.B. mit Schnüffeln, kann aber allmählich motiviert
werden.
5 Der Hund ist übersteigert ängstlich und mit der Situation
deutlich überfordert. Er ist nicht ansprechbar,
entzieht sich oder zeigt während des Testlaufes offensives
oder defensives aggressives Verhalten, welches
zum Ausschluss führt.
Bei uns wird auch kein Hund in der Ausbildung von einer Versteckperson gelockt.