Beiträge von l'eau

    mMn gehört es einfach auch zum Risiko, wenn man mehrere Hunde hält. Hunde bilden nunmal keinen Stuhlkreis. Grundsätzlich ist das Risiko für ernstere Verletzungen aber (bei passender Zusammenstellung der Hunde) relativ gering - jedenfalls kenne ich deutlich mehr Hundehalter, deren Hunde sich nie großartig in den Haaren haben, als solche, bei denen es zu (ernsthafteren) Verletzungen gekommen ist.

    Man könnte auch mit Bewunderung reagieren: "Wow! Gerade im Winter alle 2-3 h mit dem Welpen x Stockwerke runter müssen und auch nachts! Das könnte ich nicht! Ich bin ja sooo froh, dass ich im EG wohne/einen Garten/einen erwachsenen Hund habe und das nicht nötig ist!"

    Wobei ich auch anmerken möchte, dass bestehende Atemwegserkrankungen nun echt kein Grund sind, sich keinen Hund zuzulegen. Selbst eine Hundehaarallergie muss das nicht sein, wenn man entsprechend bedacht an die Hundeanschaffung geht.

    Der Punkt ist: Euer Problem ist nicht, dass der Hund im Bett beißt. Euer Problem ist, dass der Hund schon immer beißt!

    Ja, es ist jetzt eine neue Situation, in der er die Zähne einsetzt, hinzu gekommen. Aber es ist eben nur eine weitere Situation, in der der Hund beißt.

    Da allerdings das Ganze seit 10 Jahren praktiziert wird und die Mittel für einen ordentlichen Trainer und ein ordentliches Training fehlen, ist vmtl. bei euch tatsächlich nur möglich, über Management zu arbeiten: also alle Situationen, in denen der Hund beißt zu vermeiden/so umzugestalten, dass er nicht beißen kann.

    Ich würde dringend dazu raten, dass ihr dem Hund einen gut sitzenden Maulkorb, mit dem er fressen, trinken, hecheln und gähnen kann, besorgt (so er so einen nicht bereits besitzt). Es kann sein, dass er im Alter auf immer mehr Situationen mit beißen reagiert, weil er durch die schlechter werdenden Sinne, ggf. durch Schmerzen und andre "Alterszipperlein" grundsätzlich unsicherer wird. Dann ist es wichtig, dass er es gewohnt ist, einen Maulkorb zu tragen, evtl. sogar dauerhaft.


    Edit: Sollten in eurem Haus Kinder zugegen sein, bitte den Hund unbedingt mit Maulkorb sichern! Für einen Erwachsenen ist es schon schlimm von einem Hund gebissen zu werden, für Kinder ist eine solche Erfahrung ungleich schlimmer. Außerdem ist bei Kindern aufgrund der Größenverhältnisse die Wahrscheinlichkeit auf Bissverletzungen im Gesicht deutlich erhöht.

    Das hat anfangs gut funktioniert und dann haben wir ihm ein wenig Futter nachgegeben in den Napf, damit er lernt, dass wir es nicht wegnehmen wollen sondern etwas schönes tun. Dabei kam es schon zu Bissen, als Welpe war er jedoch noch nicht so kräftig. Er hat leider nie aufgehört und nach dem ersten schlimmen Biss, haben wir es gelassen.

    Wenn man das richtig macht, dann kommt es gar nicht zu bissen. Ihr habt da vmtl. die Trainings-Schritte zu groß gemacht. Mich wundert, dass euer Trainer euch da nicht besser angeleitet hat. Bzw. habt ihr das Training ja wohl innerhalb der ersten 1-2 Jahre beendet. Seid ihr nie auf die Idee gekommen, euch an einen andren Trainer zu wenden?

    Der Trainer hat damals vermutet, dass die Vorbesitzer bzw halt die Menschen, wo er geboren wurde, da schon zu tief in ihm den Futterneid verankert hatten.

    Das kann gut sein, kann natürlich auch eine genetische Komponente mitspielen.

    Es waren nämlich 12 Welpen und die mussten alle aus einem großen Napf fressen. Und hatten allgemein auch alle nur wenig Spielzeug, um dass sie sich dann halt raufen mussten.

    Wenn der Napf groß genug war, dass alle Welpen dran Platz hatten und ausreichend Futter für alle da war, dann macht das normalerweise nichts. Auch bei Spielzeug ist's so, dass die Welpen eh gern miteinander raufen und meistens das spannendste Spielzeug immer eins ist, was eh grad ein Geschwisterchen haben möchte.

    Wenn aber nicht ausreichend Futter zur Verfügung stand und die Welpen wirklich drum kämpfen mussten, nicht zu verhungern... Außerdem wer weiß, was die Leute mit den Welpen gemacht haben... Es gibt schon einen Grund, warum seriöse Züchter an einer Züchterschulung teilnehmen müssen und einen Zuchtwart als Ansprechpartner haben.

    die fehlende Konsequenz nach den Bissen.

    Nein. Nur wenige Menschen werden in der Situation, in der der Hund beschädigend beißt irgendwas nachhaltig klären können - idR ist ein Hund einem Menschen allein durch seine 42 Argumente überlegen -, meistens ist's dann einfach schon zu spät.

    Es geht darum, dass man danach zwar Management zur Situationsvermeidung betreibt (das Wegsperren beim Füttern), aber dass man vor allem nun an diesem Problem arbeiten sollte. Und das am besten mit einem erklärenden Weg, so dass es im Training möglichst gar nicht erst zum Beißen kommt.