Ich hab's mir auch angeschaut. Recht interessant find ich, dass MR behauptet, Schutzhundesport sei eine Machtdemonstration. MR (und seine Trainer) lehren u.a., dass Hunde Futter nur gegen Mitarbeit erhalten; mehr noch: ist ein Hund nicht an Training interessiert, lehren MR und seine Trainer, dass dieser so lange hungern gelassen werden soll, bis er mitarbeitet. Das ist aus meiner Sicht eine sehr viel größere Machtdemonstration, als einem Hund ein paar Tricks (an denen der Hund auch noch Spaß hat) schnell und präzise ausführen zu lassen.
Ich frag mich auch, was das für ein Argument sein soll, dass Schutzhundesport nur von einem Bruchteil der HH ausgeführt wird. Das trifft doch auf praktisch jeden Hundesport zu? Aber gut, in den meisten Hundesportarten laufen die Hunde - so sie denn motiviert bei der Sache sind - mit einer gewissen Anspannung, sind aufgeregt/erregt, was zwangsweise mit einem gewissen Stresslevel einher geht. So wie jeder Sportler, der Leistung abliefert. Kein Torwart wird in entspannter Sofa-Stimmung einen Ball aus seinem Tor fern halten können. Stress ist (in einem gewissen Rahmen) absolut nichts schlechtes. Wenn der "gute" Stress ins zu viel kippen sollte, würde man das an der Leistung feststellen - dann kann Hund sich nicht mehr kontrollieren und nicht mehr zu hören. Im Hundesport wird ja gerade die Stresskontrolle gelehrt (meist halt von niedrigem zum höheren Stresslevel ohne ins Zuviel zu kippen).
Wobei ich denke, dass Schäfer manchmal ruhig hätte etwas ausführlicher Argumentieren können. Für jmd, der nicht viel Ahnung hat, erschließt sich aus seinen Ausführungen z.B. nicht, warum es gefährlicher ist, ein Spielzeug an einem Gegenstand zu befestigen, als in einen Schutzanzug beißen zu lassen. Dass der Helfer den Hund abfängt und sich dem Sprung des Hundes entsprechend bewegt, das weiß ich z.B. durch die Lektüre in diesem Forum. Darüber macht "Normal-Mensch" sich halt wenig Gedanken.
Sehr gut finde ich, dass Schäfer sich ausführlich und ausdrücklich von Hatern distanziert. Das ist mMn ziemlich wichtig.
Vllt wäre es noch gut gewesen, zum Abschluss ein paar Videos/Bilder, der Hunde, die MR in seinem Video zeigt, in entspannten, alltäglichen Situationen zu zeigen (kuscheln, netter Kontakt mit andren Hunden, Spaziergang o.ä.).