Während des Lesens des Threads versuche ich mir vorzustellen wie es wohl aussehen würde, wenn du zufällig an meinen Rüden gekommen wärst 
Falls du ihn nicht schon längst abgegeben hättest, wären wir vermutlich zwischenzeitlich bei einigen Beißvorfällen (vorzugsweise Hunde, aber auch Menschen), Maulkorbzwang und einsame Spaziergänge um den Block zu unmöglichen Uhrzeiten.
Und das sicher nicht deshalb, weil ich diesen Hund als so kompliziert erachte als das nur ich ihn richtig führen kann.
Was du von deinem "Traumhund" an Verhaltensweisen auf deine Person bezogen forderst wird dieser auch seiner gesammten Umwelt gegenüber zeigen. Und unser Umfeld, und damit meine ich vor allem Menschen, ist Hunden gegenüber distansloser als man es den Labradoren allgemein zuspricht. Sämtlichem Eigentum wie beispielsweise einem Auto oder einer Handtasche wird mehr respekt gezollt als einem Hund der sich am besten von jedem daher gelaufenen Idioten mit bevorzugt drohender Körpersprache ansprechen oder sogar antatschen lassen muss. Wenn es nach den Menschen geht.
Es gibt viele Hunde die so etwas aushalten. Und es gibt Hunde, die in solchen Situationen Hilfe brauchen.
Und da ist der Punkt: Solche Hunde brauchen keine verkopften Menschen mit tollen Vorstellungen. Und erst recht kein Studium von menschlicher Psyche. Solche Hunde brauchen Menschen die selbst mit größter Empatie für ihren Hund ihn lesen und noch besser "fühlen" können.
Sie wollen Vertrauen in ihren Menschen haben und das haben sie wenn sie sehen: Mein Mensch schützt mich, mein Mensch führt mich und gibt mir Sicherheit.
Was du aber erwartest ist ein Hund der gezwungen ist selbst euer Leben zu regeln, indem er die Führung übernimmt und dich und deine Befindlichkeiten richtig analysiert und agiert. Grad Hütehunde (und meiner ist ein Treib- und Hütehund) neigen zum Kontrollwahn spätestens wenn das eine eigendynamik entwickelt hat muss der Hund weg (wenn es also richtig versaut ist) Der ist nämlich damit ziemlich schnell überordert und wird nach vorne gehen.
Anbei würde bei einer so undurchschaubaren Führung mein Hund nicht mal einmal die Woche mit dir Agi machen, weil er die Arbeit mit dir überhaupt einstellen würde. Der sehe keinen Sinn darin mit dir zu arbeiten, weil er deine Fähigkeiten als Familienoberhaupt (und er als Oberhaupt hat keine Zeit seine Schäfchen zu bespaßen, schließlich muss er sich um euer Wohl kümmern) nicht anerkennt und in einer gemeinsamen Arbeit keinen Sinn sieht.
Leider sind an dem Punkt einige Trainer an ihm gescheitert und auch ich, als ich mich auf den Kopf und nicht mehr auf den Bauch verlassen hab.