Hui, so viele Antworten. Dann versuche ich mal auf alles einzugehen.
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- Fressen erst nach Freigabe
- Ball o.Ä. Gegenstände, die geworfen werden, dürfen erst nach Freigabe geholt werden
- Hund irgendwo absitzen lassen, nicht mit Blicken festnageln, warten, nach 1-2 Minuten weitergehen
Gefüttert wird Foxi nur aus der Hand. Mit der Freigabe, das würde Foxi leider herzlich wenig interessierren. Er ist null verfressen. Aber aus der Hand klappt gut. Er muss halt immer was für sein Fressen tun.
Am zweiten Punkt arbeiten wir noch. Foxi ist ein kleiner Balljunkie, deshalb muss er das auf jeden Fall lernen. Aber da sind wir noch ganz am Anfang.
Absitzen lassen und warten mache ich auch.
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Zum Beißen: Ob das Absicht war oder nicht mal außenvorgelassen. Aber egal wie sehr der Hund durchdreht und belastet ist, er muss auf dich Acht nehmen. Deshalb sofort reagieren, richtig böse werden und auf den Rücken legen, drüberknien und anknurren oder ein scharfes Strafwort brüllen. Da wäre ich nicht zu zart.
Als ich Foxi im Tierheim kennengelernt hab, war er an der Leine unausstehlich. Es war überhaupt kein gassi gehen mit ihm möglich. Was natürlich dazu geführt hat, dass niemand von den Gassigehern mit ihm raus wollte. Was wiederum dazu geführt hat, dass er nur noch gestresster war und das Problem wiedder stärker wurde. Ich hab dann angefangen regelmäßig mit ihm rauszugehen und nach und nach wurde es besser. Dann hab ich ihn zu mir nach Hause geholt und es wurde nach und nach noch mal besser. Was er bei mir hat ist Routine, Auslastung und Zuwendung. Das allein hilft ihm schon sehr. Ich glaube, mit so einer Aktion, wie auf den Rücken werfen, würde ich mir das ganze mühsam erarbeitete Vertrauen wieder kaputt machen. Stress bzw. Frust hat er immer noch. Aber ich gebe ihm Sicherheit (zumindest ein klein bißchen) und das mindert seinen Stress (wenn auch nur ein kleines bißchen). Und der Rest wird mit Trainer angegangen.
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@TE
Da du auch nach verwandten Threads gefragt hast, hier meiner:
https://www.dogforum.de/umgedrehte-agg…te%20Aggression
Danke für den Link. Werd gleich in den Thread schauen.
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Als Kurzfassung kann ich dir sagen, dass bei uns kein Trainer ganz helfen konnte, aber jeder ein Stückchen dazu beigetragen. Wichtig war, dass ich Janosch klare Grenzen aufgezeigt hab, zuhause Strukturen gegeben habe (z.B. nicht ins Bett), ihn viel beschäftigt habe, auch draußen. Zum Beispiel Leckerchen verstecken in Baumrinde. Gehorsamsübungen, Augenkontakt gefördert usw.
Am Ende unseres Trainingsweges sind wir noch lang nicht, aber er würde mich jetzt nicht mehr beißen. Gut nutzen konnte ich seine Spielzeugverrücktheit, was aber nicht ganz einfach umzusetzen war, weil es ja kein ablenken sein sollte.
Was ich mich aber frage, wie kommt der Kleine an deinen Arm?
Führst du ihn am Geschirr? Und was wär wenn du ihm einen Beißwurst o.Ä. zum reinbeißen anbietest?
Ich bin ganz realistisch, ich glaube nicht, dass man Foxis Bedürfnis bei Stress irgendwo reinzubeißen, weg bekommt. Aber man kann es abmildern. Und ich muss lernen es zu händeln. Er zeigt dieses Verhalten seit 7 Jahren, es wird ein langer Weg für uns.
Seine Spielzeugverrücktheit versuche ich auch für sowas zu nutzen. Das Problem ist, er dreht völlig auf, wenn er Spielzeug sieht. Wenn dann ein anderer Hund kommt, dann schüttelt er zwar sein Spielzeug, ist aber ganz hochgepuscht. Ohne Spielzeug ist er entspannter. Und ganz ehrlich, wenn es zu so einer Situation kommt, dann denke ich oft gar nicht an das Spieli oder ich bin einfach zu langsam. Aber ich versuche das auch weiterhin, weil ich das für eine ganz gut Idee halte. Er muss halt immer noch lernen, beim Anblick von Spielzeug nicht so aufzudrehen. Zur Ablenkung mache ich gerne Suchspiele. Da ist er abgelenkt und konzentriert ohne so überdreht zu sein.
Ja, wie kommt der Kleine an meinen Arm? Also, wenn ich Hunde sehe, an denen wir vorbeimüssen (gerade auf engen Wegen), dann lasse ich Foxi meistens absitzen, hocke mich zu ihm, halt ihn am Geschirr fest, rede mit ihm, lenke seine Aufmerksamkeit auf mich, auch mit Leckerchen und das klappt meistens ganz gut. Er hat sich in solchen Situationen auch schon mal umgedreht und nach der Leine gesucht. Als er die nicht gefunden hat, war gut und er hat mich wieder angeguckt. Nur dieses eine mal hat er eben meinen Arm genommen. Klar, der andere Hund war sein Erzfeind, aber deshalb darf er das noch lange nicht.
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Vielen Hunden hat das geholfen https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html .
Die Frage ist "Frust wegen was?". Warum rastet der Hund bei anderen Hunden aus?
Ich habe Leinebeißen nur immer als Übersprungshandlung bei Stress wahr genommen.
Schau mal ob der Link dich weiter bringt
Olli
Danke, werd mir das gleich durchlesen. Frust wegen was? Genau das müssen wir rausfinden. Foxi ist ja wie gesagt 7 Jahre und aus dem Tierheim, wer weiß was früher mal vorgefallen ist, dass er so ausrastet, weiß niemand.
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Wenn mein Hund so dermaßen austickt, dann -Hau ich ihm keine rein-(bildlich gesprochen ) , sondern sollte mal in mich gehen und überlegen wie ich diesen Stress zukünftig vermeiden kann. Die Ursachen wären also schon gut zu wissen. Und die Situation war ja auch recht ungünstig, meine ich.
Ja ungünstig war die Situation sehr wohl. Und den Stress zukünftig vermeiden, das ist genau das was ich machen will. Ich will dem Hund auch keine reinhauen. Ich will ihm den Stress nehmen.
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Die Frusttoleranz zu üben, wird dich in diesem Fall nicht unbedingt weiterbringen, denn meist steckt etwas mehr dahinter, als "nur" Frust, dein Hund hat Stress.
Super, dass du eine Trainerin hast, ich hoffe, sie ist gut und wird dir helfen können.
So ein paar Punkte kann ich dir nennen, obwohl ich mir fast sicher bin, dass es nicht großartig helfen wird.
Grundsätzlich sollte der Hund nicht im Mittelpunkt deiner Beachtung stehen.
Nicht ständig anquatschen, aber auch nicht ignorieren.
Gehe nicht auf alle geforderten Streicheleinheiten ein.
Schicke ihn hin und wieder auf einen Platz.
Fressen erst nach Freigabe.
Leine in die Hand nehmen, Jacke anziehen und ohne Hund rausgehen.
Neue Wege, andere Gassizeiten, mal mehr, mal weniger lange gehen.
Den Tagesablauf ändern.
Nicht mit zur Tür nehmen, wenn Besucher klingeln.
Keine Begrüßungsparty feiern, wenn du nach Hause kommst.
Einfach mal an einen Baum binden, drei Schritte weggehen und kommentarlos zurück zum Hund, weitergehen.
Gruß
Leo
Alles anzeigen
Nur an der Frustroleranz arbeiten, bring mich ganz sicher nicht weiter. Das seh ich aus so. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Er soll ja in jeder Situation Frust aushalten.
Also, Foxi steht nich im Mittelpunkt meiner Beachtung. Ich hab ja auch noch anderes zu tun las nur den Hund zu bespaßen 
Ich versuche nen guten Mittelweg zu finden, zwischen Ruhe auf der einen Seite und Beschäftigung auf der anderen. Er braucht auch viel Ruhe, damit er nicht total überdreht ist.
Fressen gibt es bei uns nur aus der Hand.
Anziehen und mit Leine aber ohne Hund rausgehen werde ich mal machen. Sobald ich nämlich die Leine in der Hand hab, dreht er schon auf.
Tagesablauf änder werd ich auch mal versuchen. So gut das eben geht, wenn man Hund und Job managen muss.
Begrüßungsparty feiern tu ich sowieso nicht wenn ich nach Hause komme. Alleine bleiben kann er ganz toll. Da haben wir gar keine Baustelle.
Einfach mal an einen Baum binden, drei Schritte weggehen und kommentarlos zurück zum Hund, weitergehen à Das probier ich auch mal aus. Da bin ich echt gespannt wie er reagiert.
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Ansonsten kann ich dieschweizer zustimmen im trainingsplan. Möchte aber erwähnen, dass man bei sehr verinnerlichten verhaltensweisen manchmal ein unterbrechen braucht um den hund da rauszuholen. Das kann, muss aber keine bestrafung sein. Ein sehr gut konditioniertes "schau" oder eben das zeigen und benennen.
Ich denke sein Verhalten ist sehr verinnerlicht. Deshalb will ich auch mit Trainer richtig dran arbeiten und nicht irgendwie rumprobieren.
„Schau“ üben wir gerade. Den Zeigen-und-benennen-Thread guck ich mir gleich mal an.
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Was mir noch auffällt ... der Trainer hat nach Schilderung der Situation schon eine Aussage gemacht? Ich weiß nicht aber das ist irgendwie vorschnell. Vielleicht wäre es besser er geht mal mit und schaut sich live an was passiert, wie Hundehalter reagiert, wie Hund reagiert, wie anderer Hund reagiert etc pp.
Das ist ja das gleiche als wenn man sein Problem in einem Hundeforum dar legt und dann von überall her Tipps bekommt 
So ganz stimmt das nicht. Der Trainer hat noch keine konkrete Aussage gemacht. Zum einen hab ich gesagt, dass ich es für Stress bzw. Frust halte. Und er hat mir da erstmal zugestimmt. Zum anderen kennt der Trainer Foxi, weil Foxi seit einigen Monaten da in die Huta geht. Ein bißchen einschätzen kann er den Hund also schon. Und es war bislang nur eine erste Vermutung. Alles weitere wird sich in der ersten Trainerstunde zeigen. Vorallem auch in der Interaktion mit mir. Ich weiß nicht, was ich (ungewollt natürlich) falsch mache in solchen Situationen.
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Meiner hat als Junghund ebenfalls solche Übersprungshandlungen gezeigt. Bei uns fand dieses Verhalten nur auf dem Hundeplatz statt, vorallem wenn es darum ging, Übungen unter Ablenkung auszuführen. Heute weiß ich, dass es Überforderung gewesen sein muss. Er war ganz einfach in seiner Entwicklung noch nicht so weit wie die anderen Hunde.
Zuerst waren es einfache Dinge wie in die Leine beißen oder Gras ausrupfen. Dann jedoch wurde es bei steigendem Schwierigkeitsgrad langsam zu gesteigertem Frust. Und den hat er dann an mir ausgelassen. Will heißen: Der junge Mann ist mich angegangen...und das nicht zu knapp.
An Überforderung hab ich auch schon gedacht. Er ist zwar schon 7 Jahre alt. Aber manchmal hab ich das Gefühl, er kennt nix und bei vielen Aufgaben muss man bei null anfangen wie bei nem Welpen.
Ich darf bei ihm auch nicht zu viel auf einmal verlangen. Wir müssen viele kurze Trainingseinheiten einlegen. Sonst schaltet er irgendwann auf stur und beißt nur noch in die Leine.
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Glücklicherweise stand mir eine sehr gute Trainerin zur Seite, weil man selber doch im ersten Moment mit soetwas selbst etwas überfordert ist. Wir haben ihn dann aus der Situation genommen, Stress abgebaut (zuerst durch Anbinden und Ignorieren, dann durch gezielte Ruhephasen mit dem Hund, wenn er soweit war, dass man sich ihm wieder nähern konnte, ohne dass er direkt wieder hochfährt).
Ich habe dann beschlossen erstmal nicht mehr in die Junghundegruppe zu gehen und an Bindung und Frustrationstolernaz gearbeitet. Wie hier schon einige Male beschrieben, habe ich ihn für alles Warten lassen. Es gab nichts mehr umsonst und nichts mehr ohne meine Erlaubnis. Beim Spaziergang gabs Schleppleine und Orrientierungsübungen. Abgeleint und losgelaufen wurde nur nach "Frei"-Kommando. Futter ebenfalls nur nach meinem Einverständnis. Wurde er beim Spiel zu fordernd, habe ich abgebrochen. Wurde er zu ruppig: Ebenfalls Abbruch des Spiels und Ignoranz. Andersherum wurde sein Warten auch konsequent belohnt, sodass er lernen konnte, dass ihn das zum gewünschten ziel führt.
Ob es jetzt die viele Arbeit mit ihm war oder einfach die Tatsache, dass ich meinen Hund besser zu "lesen" und zu verstehen gelernt habe: Es hat funktioniert. Nach einem halben Jahr bin ich wieder in die Hundeschule gegangen und die frustbedingten Ausraster waren wie weggeblasen. Wir sind zum besseren Team herangewachsen und respektieren unsere Grenzen - das ging ganz ohne Unterwerfung. hat eben nur ein bisschen Zeit beansprucht
Die einzigen Momente, in denen er mal rückfällig werden könnte wären die, in denen ein fremder Rüde ihn anpöbelt. Er selbst fängt nie an, aber lässt sich gerne mal hinreißen. Solchen Begegnungen beuge ich aber meist vor, in dem ich ihm ein Fußkommando gebe, ihn so an den anderen Hund heranführe, dass ich dazwischen bin und versuche möglichst souverän zu wirken. Ich versuche dann selbst nicht zu hampeln, nicht hibbelig an der Leine herumzunesteln oder ihn vollzuquatschen. Erhobenen Hauptes kommentarlos dran vorbei. Und mittlerweile funktioniert das auch schon sehr oft 
So in etwa stell ich mir das Training auch vor. Aber mal abwarten was der Trainer sagt. Ich war in der Situation auch etwas überfordert. Aber jetzt bin ich motiviert das Problem anzugehen.
Danke allen für die vielen Tipps. Und gerne noch mehr, wenn ihr noch was wisst 