Beiträge von Bageerah

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    Sicher sind Hunde Intelligenter in unserem Sinne- müssen Raubtiere ja sein ;)

    Aber- merkt ein Pferd, dass es bei vorsichtigem Umgang, nicht umrennen etc. positiv bestärkt wird und wenn es tritt etc. negativ merkt es doch den Unterschied....wenn ich mal von einem nicht verdorbenen Pferd ausgehe....

    Du kannst bei "vorsichtigem Umgang" ja nicht positiv bestärken. Wenn das Pferd nur da steht und nix macht, stopfst du dem ja für´s "nix tun" kein Leckerli rein oder lobst es. Du reagierst ja im ersten Moment nur, wenn das Pferd negativ agiert (zwickt, ansteigt). Und diese Reaktion MUSS unangenehm für´s Pferd sein und prompt erfolgen, damit es lernt "Ups, das war jetzt Mist"...
    Du kannst ja nur eine Aktion positiv oder negativ mit entsprechender Reaktion bestärken. Ruhig rumstehen und NICHTS machen ist aber keine Aktion ;)

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    es geht erstmal brav mit wird es belohnt, alles ist toll und schön, steigt es wird es ungemütlich...das merkt es doch...

    Sich führen lassen ist Teil der Ausbildung, kannst du wunderbar positiv bestärken. Steigen gehört aber wieder zur Erziehung und erziehen kannst du nicht mit positivem Bestärken, weil da wie gesagt die Verknüpfung fehlt. Du kannst auf eine Aktion reagieren und damit etwas bestärken, wie willst du "nicht steigen" positiv bestärken?

    Nehmen wir dein Beispiel, du willst das Pferd führen, es geht ein paar Schritte mit, bekommt ein Goody dafür. Dann mag es nicht mehr, es widersetzt sich und steigt. Wie willst du das nicht steigen positiv bestärken? Gibst du ein Goody sobald das Pferd auf der Erde ist und beim erneuten Versuch anzuführen nicht steigt, lernt es: Okay, ich steige, stehe kurz still und dann gibt es ein Leckerchen. Damit bekommst du das Steigen aber nicht in den Griff. Entweder lernt das Pferd daraus gar nichts oder dass Steigen ein Goody zur Folge hat.
    Deswegen gehören Unarten meiner Meinung nach immer sofort geahndet. Positiv bestärken und "Dutzi-dutzi" machen kannst beim Tricks beibringen und so was, da darf man die Eselchen dann auch mal verhätscheln :smile:

    Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir eigentlich das gleiche meinen und nur total verpeilt aneinander vorbei reden :lachtot:

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    und ein Hund kann das?

    Was gehört denn für dich noch zu Erziehung?
    Gut, unsere Definitionsgrundlage ist schon ne andere, daher kann es ja nur zu Missverständnissen kommen ;)

    Gute Frage, ich weiß nicht, ob ein Hund das kann :hust: Ich weiß nur, dass Pferde das nicht können... Ich halte Hunde aber auch für eine Idee intelligenter als Pferde (was nicht heißen soll, dass Pferde dumm sind, die sind nur anders gestrickt).

    Erziehung ist für mich:

    - nicht treten
    - nicht beißen / zwicken
    - nicht ansteigen
    - nicht umrempeln / ständig auf die Pelle rücken

    Ausbildung fängt beim Fohlen-ABC an, also Halfter anziehen und führen lassen, Hufe geben... Je besser ein Pferd erzogen ist, um so weniger Probleme habe ich während der Ausbildung.

    Und während der Ausbildung kann ich positiv bestärken ohne Ende, natürlich! Ist in meinen Augen sogar ein MUSS, denn das Pferd soll ja lernen, dass Arbeiten mit dem Zweibeiner Spaß macht.

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    Also meint ihr mit Erziehen nur abgewöhnen von Unarten?!?!?!?! Evtl sollte man das erstmal klären*g*
    Natürlich versteht es ein pferd, wenn ich es lobe, wenn es etwas richtig macht und etwas falsches sein lässt....

    Also für mich gehört Abgewöhnen von Unarten zur Erziehung, Hufe geben etc. zur Ausbildung...

    Ja, ein Pferd versteht, wenn es etwas richtig gemacht hat und dafür Lob bekommt, aber ein Pferd kann keinen Zusammenhang herstellen zwischen beißen = kein Leckerli / Lob, nicht beißen = Leckerli / Lob ;)

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    ...wenn es sich richtig verhäölt kann ich es loiben, also ERZIEHEN mit positiver Verstärkung, aber bei gefährlichen unarten muss man eben auch negative einsetzen, nix anderes sag ich, aber mir wird wütend im bauch,w enn hier gesagt wird, dass man Pferde nur mit Druck und Strafe erziehen kann!!!

    Ein Pferd kann aber keinen Zusammenhang herstellen wenn es für´s Zwicken keine Strafe und für´s nicht Zwicken ein Lob erhält. Unarten kannst du nicht mit positiver Bestärkung abgewöhnen, also kannst du ein Pferd nicht mit positiver Bestärkung erziehen. Hufe geben etc. hat nichts mit Erziehung im eigentlichen Sinne zu tun, das sind unnatürliche Verhaltensweisen und DIE lassen sich sehr wohl mit positiver Verstärkung beibringen, da hast du Recht.
    Aber Erziehen im Sinne von richtigem Verhalten gegenüber dem Menschen, dass Menschen nicht gezwickt, gebissen, umgerannt, gerempelt und getreten werden, kann man - meiner Meinung nach - nicht mit positiver Bestärkung.
    Und ein Pferd, das ansteigt, tritt oder zwickt ist ja auch nicht "böse", sondern es reagiert ganz natürlich, so wie es mit einem (rangniedrigeren) Artgenossen eben auch umgehen würde, nämlich respektlos. Pferde sind nun mal besonders "körperlich" und sprechen eine sehr deutliche Sprache, da müssen wir als "Witzfigürchen" mit unserem oft nur 1/10 des pferdischen Körpergewichts eben auch eine deutliche Sprache sprechen und im ersten Moment vielleicht auch mal etwas heftiger reagieren. Deswegen ist man noch lang kein Tierquäler.

    Meiner macht dieses mit den Lippen an mir rumreiben und rumschnuddeln auch - wenn ich ihn zum Krabbeln auffordere und dann auch nur ganz vorsichtig ;) Ich HASSE es, wenn ein Pferd dauernd auf die Hände stiert, an die Taschen will oder nach Fingern schnappt sobald diese sich in Maulnähe befinden.

    Ich finde Horsemanship / Freiarbeit etwas ganz Tolles. Habe mit dem Dicken einen Kurs mitgemacht, wo es EIGENTLICH um Zirkuslektionen ging. Wir haben aber auch ganz viel Bodenarbeit gemacht, auch im Sinne von "Wer bewegt wen" und unsere Pferde wurden geschult, sensibler auf uns zu reagieren bzw. wurden natürlich auch WIR geschult, für das Pferd deutlicher/verständlicher zu werden. Das Rückwärts richten auf Fingerzeig z.B. oder gemeinsam mit der führenden Person rückwärts gehen, weichen etc.

    @ Mara

    :lachtot: Klasse! Danke dir!

    Und ja, genau das meine ich auch. Dem Pferd gezielt etwas beibringen ist das, was ich mit unnatürlichem Verhalten meine, ich kann mit positiver Verstärkung wunderbar Hufe geben etc. beibringen, oder auf einen Hänger gehen oder so etwas. Auch beim Reiten nutze ich das gern. Mein Dicker ist was das angeht nicht so einfach. Also wird alles, was er gut gemacht hat, positiv bestärkt, mit einem Kraulen, einem freudigen FEIN! oder auch einem Leckerli. Oder alles auf einmal :D

    Aber bei Dingen wie anrempeln, über den Haufen rennen, zwicken u.ä. gab es entweder einen Anschiss, energisches rückwärts schicken, einen Knuff oder, je nach Schwere des Vergehens, auch mal nen "Tritt vor´s Schienbein".

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    so ein Quatsch...

    So, dann mal "Butter bei die Fische":

    Beispiel 1:

    Du stehst vor der Box, willst aufhalftern, machst die Boxentür auf, Halfter drauf, Pferd rennt dich gezielt und bewusst über den Haufen. Was tust DU?

    Beispiel 2:

    Pferd beißt/zwickt (heftig!) dich bei JEDER Gelegenheit, in Gesicht, Hände, Arme, Schulter, Rücken, wo er halt grad hinkommt. Was tust DU?

    Beispiel 3:

    Du führst das Pferd ganz normal und spürst plötzlich, wie dich Vorderhufe an der Schulter streifen, Pferd steigt dich an. Was tust DU?

    Ich sag ja, mit positiver Verstärkung bringt man einem Pferd unnatürliche Verhaltensweisen bei, aber KEINE Erziehung.

    Man kann ein Pferd nicht mit positiver Bestärkung erziehen. Es sei denn, man lässt sich von mehreren 100 kg zig mal beißen und schaut, ob es dann klappt, wenn man nicht beißen mit Leckerli oder nem Ohrenkrauler positiv bestärkt :lachtot: Mein Fall wäre es nicht, ich mag meine Haut und Knochen lieber heil...
    Also manchmal frag ich mich wirklich...

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    Die Frau finde ich gut :gut:

    Was der Kerl da treibt finde ich nicht so klasse.. Durch das treiben und rumfuchteln mit dem Lasso macht er dem Pferd doch total Stress und macht es aggressiv. Würde man so mit einem Hund umgehen würde der früher oder später austicken und den angehen :/

    Bin gespannt was in den nächsten Folgen passiert.

    Das Pferd IST schon aggressiv, was der Trainer da macht, hat seine Richtigkeit. Es geht darum, das Pferd zu stressen, wenn es falsch reagiert. Macht die Leitstute auch, die braucht bloß kein Lasso, weil sie Ohren anlegen, den Kopf senken und Zähne knirschen kann...

    Du kannst bei so was Pferde nicht mit Hunden vergleichen, das hatten wir schon ein paar Seiten vorher. Ein Pferd kannst du mit positiver Verstärkung nicht erziehen, einen Hund schon. Einem Pferd kannst du mit positiver Verstärkung lauter unnatürliche Verhaltensweisen beibringen (sich reiten lassen, Zirkuslektionen etc.), aber erzogen wird mit Stress / "Strafe".
    Schau dir das Verhalten in der Herde an. Der Jungspund nervt den Ranghöheren. Dieser droht, wenn der Junge nicht Ruhe gibt, gibt es einen Biss oder einen Tritt. Kein Pferd belohnt durch Leckerli oder einen Mähnenkrauler wenn der andere etwas unterlassen hat, was er nicht darf...

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    Wundervoll, ganz ganz wundervoll!

    Schön, dass es solche Hundehalter gibt, ich hasse es, wenn der einstmals "beste Freund des Menschen" schon prophylaktisch in die Wüste geschickt wird, nur weil ein Kind unterwegs ist. Was gibt es Besseres für die Entwicklung von Kindern, als mit Hunden aufzuwachsen?

    Ich wünsche den Mamis, den Kindern & den Hunden alles Glück dieser Welt! :gut:

    *vollkommeneinig*

    Als ich mit meiner Tochter schwanger wurde, hieß es von der Familie meines Mannes, jetzt würde ich ja hoffentlich endlich vernünftig und meine Viecher weggeben. Meerschweinchen seien ja wohl wie Ratten übelste Krankheitsüberträger (auf meine Frage, wie ein Tier, das ausschließlich Heu und Gemüse frisst und in der Wohnung lebt, Krankheiten übertragen soll, wurde nur abgewunken), gegen die Katzen würde das Kind eh nur allergisch (nein, überhaupt erst mal schauen, OB kam für die nicht in Frage!) und das Pferd MÜSSE ich ja auch jetzt verkaufen, immerhin würde ich ein Kind bekommen und solange der Gaul noch nicht verkauft sei, dürfe ich trotzdem nicht mehr hin, der könne mir ja in den Bauch treten *vorWutwiederkoch*

    Ich habe meine Tiere natürlich behalten, den Mann 1 Jahr später verlassen und nun leben wir mit einem tierlieben Mann mit Hund, Katzen, Kaninchen und Pferden zusammen und meine Große bekommt sogar ein Geschwisterchen, wenn alles gut geht (bin erst in der 5. Woche).

    Übrigens war gerade das Erlebnis Pferd-Baby das Tollste überhaupt, damals hatte ich ja noch keinen Hund... Im 5. Monat, als der Bauch sichtbar wurde, stand ich an mein Pferd gekuschelt im kalten Nieselregen und wärmte mir die Finger unter seiner Mähne. Er ging plötzlich 2 Schritte zurück, senkte den Kopf, stubste mit der Nase ganz zart gegen den Bauch und schnaubte leise. Das war SOOOOOO SÜSS! Als die Kleine 3 Wochen alt war, besuchte ich mein Pferd wieder (stand in einer Henstaufzucht) und wir hielten ihm die Kleine vor die Nase. Zuerst schaute er noch ganz normal, als er meine Maus sah, wurden die Augen plötzlich ganz glasig und er berührte sie wieder ganz ganz sanft mit der Nase. Die beiden sind seit 3 Jahren ein tolles Team, meine Kleine darf bei ihm ALLES, zur Not auch mit dem Hufkratzer in der Nase puhlen *g*
    Ich finde, es gibt nichts Schöneres als Kinder mit Tieren aufwachsen zu lassen und freue mich schon auf alles, was noch so kommt. Vor allem, weil meine Bibi auch mit dabei sein wird. Sie ist zwar kein Welpe mehr, aber es wird sicher auch so noch lustig genug! :D