Ich merke auf jeden Fall, dass sich die Gefühle auch im Laufe der Zeit durchaus verändern.
Rudi war mein erster Hund, unser Weg war schwer, ich habe anfangs nicht wenig Tränen vergossen, den Hund aber immer geliebt und es war auch immer klar, dass ich ihn nicht abgeben würde.
Weil er so schwierig und kompliziert war, holte ich mir dazu dann Nuri, als komplettes Gegenteil.
Was war ich verliebt in die kleine Knutschkugel mit der rosaroten Brille, der alle Menschen und Hunde mochte.
Nuri wollte immer kuscheln und war sehr anhänglich. Als ich meinen Partner kennenlernte und mit ihm zusammen zog, zeigte der Hund aber immer wieder deutlich, dass er meinen Partner lieber mochte als mich.
Ich lebte damit, aber ich gebe zu, dass hat meine Einstellung zu ihm nachhaltig beeinflusst. Es ist nicht so, dass ich ihn nicht mehr gerne habe, er ist trotzdem süß und so, aber er ist nicht so tief in meinem Herzen wie Rudi es war.
Ich merke halt auch, dass ich die ein oder andere Charaktereigenschaft jetzt so im Laufe der Zeit nicht mehr so gerne mag und dann manchmal schneller genervt bin.
Leider haben mein Partner und ich uns getrennt und Nuri kann nicht dort bleiben, weil mein Ex-Partner schlicht zu wenig Zeit hat. Mir tut das für Nuri wirklich leid, denn ich weiß, dass er unter dem Umzug im August leiden wird.
Er wird bei mir bleiben bis zum Schluss. Auch wenn die Liebe nicht so groß ist wie sie für Rudi war, ist er trotzdem meine kleine Baby-Nase.
Hope habe ich ja erst ein halbes Jahr, aber ich mag sie unglaublich gern. Auch bei ihr ist es nicht so intensiv wie es bei Rudi war, aber unsere Beziehung ist ja noch frisch und wird sicher noch wachsen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich Mensch und Tier in ihrem Leben so verändern, dass die Beziehung sich auch verändert und das in beide Richtungen.
Dass ich einen eigenen Hund so gar nicht mag, kam noch nicht vor, aber ich habe sie ja auch alle selbst ausgesucht und habe mich immer auf sie eingelassen,
Ich glaube auch nicht, dass es schlimm ist, wenn man einen Hund mehr oder weniger mag, solange man dem Hund gegenüber fair ist.
Wenn ich so gar keine Beziehung aufbauen könnte, würde ich aber wohl über eine Abgabe nachdenken, wenn ein geeignetes zu Hause greifbar wäre.
Wären die Lebensumstände meines Ex-Partners anders, hätte ich mir auch vorstellen können, Nuri bei ihm zu lassen. Das wäre mir nach 10 Jahren absolut nicht leicht gefallen, aber sicher wäre das besser gewesen.
Nun müssen wir halt beide mit der nicht ganz optimalen Lösung leben, aber vielleicht finden wir ja nochmal einen netten Mann, in den er sich so Hals über Kopf verlieben kann ![]()