Hey :)
Ich habe letztes Jahr eine 3-jährige Husky-Hündin aus dem ungarischen Tierschutz adoptiert.
Die ersten Tage und Wochen sind wir mehrmals am Tag immer die gleiche kurze Strecke gegangen. Dabei durfte sie tun, was sie wollte.
Menschen vor und hinter uns führten zu stehen bleiben und beobachten, egal ob mit oder ohne Hund.
Ich hatte damals noch den Luxus, dass man bei uns sehr selten andere Lebewesen traf und habe deshalb nach wenigen Wochen eine größere Runde am Tag gemacht und noch 2 ganz kurze.
Die größere war aber dann auch länger noch immer die gleiche.
Hope hat sich dennoch sehr lange nicht beim Gassi gelöst. Das benötigte fast den ganzen Urlaub von 5 Wochen. Einzig im Garten hat sie zuverlässig ihre Geschäfte erledigt und wurde damit dann auch zügig stubenrein.
Inzwischen ist sie ja ein Jahr hier und erst jetzt ist sie sicher genug, auch mal an fremden Orten, wo wir Gassi gehen, ihr Geschäft zu erledigen. Sie war sehr lange „Heimscheißer“
Wie schon viele geschrieben haben: es ist ein Husky, aber was er jetzt am Anfang gar nicht braucht, ist Dauerlaufen.
Geht mehrfach am Tag nach dem Fressen, spielen, schlafen an immer die gleiche Stelle, steht dort herum, lasst den Hund runter kommen und lobt ihn, wenn er es dann mal schafft.
Wenn du nächstes Mal weg warst und wieder kommst, direkt einmal raus.
Zum Spielen: meine Hündin und so gut wie alle Huskies, die ich inzwischen kennen lernte, spielt auch sehr Maul betont. Sie ist allerdings recht sanft. Wird es mir zu doll, erhält sie ein Spielzeug oder ich beende das Spiel mit einem „Aua“.
Jetzt am Anfang würde ich aber von solchen Spielen absehen. Versuche, ihn auf ein Spielzeug umzulenken oder gib ihm etwas zum Kauen, damit er runter kommt.
Euer Hund braucht erstmal Ruhe.
Ich habe anfangs drinnen fast gar nichts mit Hope gemacht. Ich möchte zu Hause einen ruhigen, ausgeglichenen und unauffälligen Hund und draußen Action.
Später kann man auch mal auf Spielbitten eingehen oder selbst ein Angebot machen, aber das solltet ihr jetzt erstmal vermeiden.
Das Hecheln kann am Stress liegen, aber durchaus auch an der Wärme.
Ihr habt da einen Hund, der nicht für unser Klima gezüchtet wurde. Zudem lebte er im Tierheim ja vermutlich auch bei niedrigen Temperaturen oder?
Hope hat anfangs sogar im Garten geschlafen, es war ihr einfach zu warm.
Durch doofe Umstände haben wir unseren Garten verloren und hatten jetzt im Sommer nur noch einen Vorraum. Als es so heiß war, durfte die bei geöffneter Haustür dort nächtigen.
Auch jetzt im Herbst geht die bei 10 Grad noch schwimmen und fühlt sich dann richtig toll.
Zu Hause im Schlafzimmer schläft sie nur unter 19 Grad im Körbchen, sonst schon auf dem Boden.
Im Wohnzimmer bei 21 Grad steht sie vom Sofa oft nach einiger Zeit hechelnd auf und geht ins kühlere Zimmer oder den Fliesenboden.
Wenn euer Hund so hechelnd neben euch liegt, streichelt ihn einfach nicht. Seid zunächst zufrieden, dass er mit Kontakt bei euch liegt.
Meine Hündin schnüffelt übrigens auch gerne an meinem Gesicht oder an Körperteilen. Ich halte dann immer still und wenn sie fertig ist, weicht sie zufrieden wieder etwas zurück.
Er kennt euch ja noch nicht so gut und alles ist neu für ihn.
Habt etwas Geduld, solange er nur schnüffelt und daraus kein rammeln wird, gebt ihm doch die Zeit euch und eure Gerüche besser kennenzulernen.
Versuche einfach, euer Leben etwas zu entschleunigen.
Da er ja scheinbar schonmal zum Kuscheln kommt, nutzt das auch zum Entspannend. Weniger ist wirklich viel mehr.
Ansonsten möchte ich euch noch raten, von solchen Dingen wie dominieren und schubsen Abstand zu nehmen.
Ihr macht euch unberechenbar und euer Hund könnte sein Vertrauen verlieren. Andere hier haben dazu ja schon viel geschrieben.
Hope macht z.B. schon bei geringerem Druck sofort zu und versucht es dann mit Flucht oder wirft sich auf den Rücken und hat Angst.
Das muss man wirklich sehr genau dosieren und darf da nicht übertreiben.
Seid nett, belohnt alles Verhalten, was ihr gut findet, seid lustig mit eurem Hund, nehmt manches mit mehr Humor.
Kurze und mehr Spaziergänge an immer der gleichen Stelle, Spiel mit der Hand auf Spielzeug umlenken, Kontaktliegen ohne Dauerkraulen und viel Lob von gutem Verhalten und Verbote mit liebevoller Konsequenz, aber ohne Gewalt umsetzen.