Beiträge von Sharky

    Huhu,
    na klar hätte wohl jeder von uns hier den Rotti mitgenommen, aber als nächstes kommt doch die Überlegung: WILL ich ihn behalten und KANN ich ihn behalten? Wenn du von vornherein Angst hast, die beiden zusammen zu lassen, würde ich es an deiner Stelle lassen. Du tust weder den Hunden, noch dir einen Gefallen (klar ist es möglich, Hunde getrennt zu halten, wenn sich irgendwas blöd entwickelt, aber von vornherein? würde mir im Traum nicht einfallen). Oder nehm die andere Variante, die hier schon einige vorgeschlagen haben und hol dir einen Trainer ins Haus.

    Und zum Thema "der Hund soll nicht noch eine Umstellung mitmachen": Klar ist das immer doof, aber wenn es bei dir einfach wegen der Umstände nicht richtig passt, ist es doch trotzdem besser, noch eine Umstellung mitzumachen, dann aber ein enspanntes Leben führen zu können. Die meisten Hunde stecken das besser weg, als wir denken.

    Gruß
    Nadine

    Huhu,
    ins Kaffee würde ich auch schon (wenn es für dich wichtig ist, dass es später klappt), sehr früh üben. Vorher den Hund müde machen, dann verpennt er eh die ganze Zeit :)

    Deine Hundeangst hat mir beim Lesen ein bisschen Bauchweh gemacht :-/ Wenn du selbst total unsicher bei Hundebegegnungen bist, überträgst du das automatisch auf deinen Hund. Ich würde dir empfehlen, dringend ein Seminar/Vortrag zu besuchen, wo es genau darum geht, die Körpersprache des Hundes zu lesen. Ich war vor nicht allzu langer Zeit auf ein Seminar, dass dir echt helfen würde. Dort wurden die Hunde spielen gelassen und dabei gefilmt (auch der Erstkontakt wurde gefilmt). Das ganze ging etwa eine Stunde und danach gings weiter in einen Seminarraum und das Video wurde analysiert, man konnte Fragen los werden, warum Hund xy so oder so reagiert hat und so weiter. Ich bin sicher, sowas in die Richtung bieten einige Hundeschulen an :)

    Für den Anfang könntest du auch mal schauen, was der DVD-Markt hergibt. (ich würde Film auf jeden Fall einem Buch vorziehen, bringt dir sicherlich mehr). Keine Ahnung, was es da momentan alles gibt, aber sicher hats da auch einiges zu dem Thema.

    Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle alles daran setzen (und dass du gewillt dazu bist, merkt man ja an deinem Post), diese Ängste abzubauen. Die meisten Hunde sind nett und wenn man doch mal an den falschen gerät, ist das sehr ärgerlich, aber deswegen vor allen Angst haben ist unnötig :)

    lg Nadine

    Spannendes Thema! Ich denk auch, dass es sehr auf den Hund und die äußeren Umstände ankommt. Bei uns ist es so: Sharky, unsere alte Dame (sie ist jetzt 15, war aber vor 8 Jahren, als ich sie bekommen hab, schon genauso) wäre der perfekte Omihund, der 3mal am Tag um den Block geführt wird. Sie ist genügsam, immer ausgeglichen, egal, wie viel Beschäftigung sie bekommt oder nicht. Aber, wenn ich was mit ihr mache, ist sie mit Feuereifer dabei (ein Hoch auf futtergeile Hunde *hihi*) und hat echt Spaß. Wir machen einmal die Woche was auf dem Hundeplatz (ganz entspannt, ohne Stress, für die Abwechslung) und ansonsten hier und da UO, Tricks und "gemütlich durch die Gegend schnüffeln". Sie lässt mich also komplett entscheiden, wie viel wir machen. Mir ist es dabei nur sehr wichtig, dass ich ihren Kopf fitt halte (auch mit Intelligenzspielen ab und an z.B.), dass sie nicht einrostet.

    Fureto ist da anders, er braucht definitiv Auslastung, sonst geht er jagen und wenn er mal ein paar Tage zu kurz kam, zeigt er mir das deutlich (mit permanentem Hinterherlatschen in der Wohnung mit einem Blick von wegen "Was machstn daaa? Darf ich auuuch??" :D Wir machen viel mit dem Dummy, UO, Tricks und es tut ihm gut. Einfach nur durch die Gegend laufen ist für ihn ok, für mich aber nur mit Leine möglich, weil er sich sonst dem Pseudojagen widmet ;)

    Bodo (Angsthund) kriegt von mir einerseits "erzwungene" Auslastung (Alltagstraining, Ängste abbauen, das fordern ihn enorm), ansonsten braucht er an Kopfauslastung (mit mir, also was beibringen, Dummy, Fährte, egal) gar nichts, findet er recht unspannend (wir haben es in einem halben Jahr auf ein halbwegs zuverlässiges Sitz und einem noch gar nicht zuverlässigem Platz gebracht, er tickt da so ganz anders als die anderen 2). Gerade vor ein paar Tagen (deswegen find ich das Thema hier so spannend *grins*) hab ich mir dann aber oben Geschriebenes eingestanden, vorher dachte ich immer "boah, du kannst doch mit dem Hund nciht nur laufen, er muss doch auch seinen Kopf anstrengen, Bindung, blalba"), aber da fahre ich nun einfach meine Erwartungen runter und schau, was ihm gut tut und das ist RENNEN und SPIELEN. Da wird er seinen Stress los und fällt Zuhause überglücklich um :) Deswegen ist jetzt mein neuestes Trainingsziel Gewöhnung an mein Fahrrad (er hat panische Angst vor diesen Monstern), so dass wir leinenlos durch den Wald fahren können, wenn mal keine Hundekumpels greifbar sind. Ich denk, das ist genau das, was er braucht :)

    Von daher, um auf deine Ursprungsfrage einzugehen: Ich denke, JA, jeder Hund braucht Auslastung, die sieht aber bei jedem anders aus und als Hundebesitzer sollte man schauen und probieren, was seinem Hund gut tut und was zu viel ist.

    lg Nadine

    PS: Der Hund einer Freundin z.B. ist zu fast nichts zu bewegen, außer zum Kuscheln - wird sie Zuhause intensiv eine halbe Stunde am Stück bekuschelt und massiert, läuft sie draußen viel fröhlicher und gut gelaunter mit, ansonsten wirkt sie draußen oft sehr lustlos und tranig, find ich sehr spannend, das hab ich so auch noch nie gehört. Bei ihr könnte man also fast sagen, zu ihrer "Auslastung" (oder besser: Ausgeglichenheit) gehört viel Nähe und Körperkontakt.

    Hey Ingrid,
    cih glaub, ich würde eher noch vermeiden (man nennt mich aber auch Weichei, was das angeht). Ich würde mit dem Trainer (und den anderen Leuten) absprechen, dass du vor dem Freilauf den Platz verlässt und bspw. direkt hinterm Zaun bleibst und dort das "aushalten" übst (der Labbi wird ja sicher auch dort mal angerannt kommen, kann aber nicht ganz dran). Oder vielleicht könnte man gezielt mit den Labbimenschen üben? Nach dem Training eine Runde gemeinsam drehen, erst mit Leine und später ohne? Dann kann deine Hündin besser ausweichen und dem Labbi (vielleicht noch ein anderer verspielter Hund dabei, so dass der Labbi ne Alternative hat?) eher aus dem Weg gehen als auf einem eingezäunten Gelände. Zumindest üb ich in die Richtung mit meinem kleinen Rüdenterroristen (Rüden wollen ihn permanent besteigen, auf eingezäuntem Gelände flippt mein kleiner total aus und die Rüden kommen immer wieder, wenn man zusammen läuft und - wichtig - in Bewegung bleibt, klappt das viel besser und er gewöhnt sich eher an die Rüden, je nachdem WIE aufdringlich sie sind).

    Alternativ würde mir einfallen, zeig deiner Hündin, dass du sie vor so Rabauken beschützt (gerade, weil der Labbi immer wieder kommt und es nicht sein lässt) und blocke den Labbi ab. Deine Hündin lernt, die Nähe in gewissem Maße zu erdulden und sieht dich als Retterin - wobei ich das wirklich schwierig finde, je nachdem, wie aufdringlich der Labbi ist, bei meinem Kleinen gelingt mir das nicht so gut in eingezäuntem Gebiet.

    Bei uns läufts grad super, Bodo hat seine Angstphase halbwegs überwunden und strotzt vor Energie und hört recht gut (wobei wir nach wie vor keine Wildbegegnung in letzter Zeit hatten). Letzten Sonntag war er wieder mit auf einer Hunderunde mit 18 Hunden und vielen Menschen und ist über die Felder gedotzt, als wäre er ganz "normal". Samstag allerdings (da war er noch mitten in der Angstphase) hatte ich Besuch (die kannte er noch nicht), ein Pärchen mit Welpen, Mann sehr groß, eher kräftig (nicht ganz so..äh...sensibel *grins*), der war total unheimlich, als er dann noch (er hats unbewusst gemacht, nicht um Bo zu ärgern oder so, wusst er halt nicht) mit der Leine seines Hundes rumgeschwenkt hat, wars ganz aus bei Bodo, dann war er auch nicht mehr in der Lage, mit dem Welpen zu spielen (dabei hätte ich so gerne mal gesehen, wie er mit Welpen umgeht! sicher total niedlich! *ärger*). Naja, überlebt hat er trotzdem, ich hoffe, das hat er sich gemerkt, ich zweifle ;)

    Kleine Idee beim nochmal lesen, wie wärs denn mit einem Test von wegen, Luna geht ab durch die Mitte und du rennst weg? Also so dass sie (im Best-case, im Worst-Case isses wurscht und du lässt es einfach wieder) lernt "scheiße, wenn ich kopflos abdüse ist Frauchen weg!". Könnte das bei ihr klappen? (beim Schreiben fällt mir auf, dass ich das beim Pseudojagen auch mal testen könnte, Fureto ist nämlich extrem darauf bedacht, mich im Blick zu haben, abgesehen von den 20Sekunden, die er kopflos losdüst *grübel*).

    Mal nochmal was ganz Simples aus unserem Repartoir: Wir haben ein "Zauberwort", das da bedeutet, guck mich an bzw. komm zu mir, wenn weiter weg), hol dir ein Leckerlie ab. Das machen wir seit Jahren und ich kann beide Wuffs sowohl bei Wildsichtung (an der Schlepp zumindest, ohne siehts bitter aus :headbash: ) oder Feindsichtung "rausholen". Wir haben es unendlich lang geübt, bis das funktioniert hat (halt immer nebenbei, in allen Situationen), aber das klappt wunderbar. Die Frage ist, ob Luna durch irgendwas in die Richtung erreichbar wäre (oder sowas wie den Superschlachtruf oder so?).

    Oder auf dem Platz, wenn du abbrichst bei sehr hohem EL, vielleicht könntest du da ein Ritual einführen, auf dass sie gut reagiert und runter kommt (über Berührung, Futtersuche, ruhiges Platz-Kommando, bis sie wieder unten ist, kauen, das, was klappt in dem Moment) und wenn sie es im Kopf wirklich abgespeichert hat als Folge auf hohes EL, vielleicht könnte mans dann draußen schrittweise trainieren bis zum höchsten EL?