Spannendes Thema! Ich denk auch, dass es sehr auf den Hund und die äußeren Umstände ankommt. Bei uns ist es so: Sharky, unsere alte Dame (sie ist jetzt 15, war aber vor 8 Jahren, als ich sie bekommen hab, schon genauso) wäre der perfekte Omihund, der 3mal am Tag um den Block geführt wird. Sie ist genügsam, immer ausgeglichen, egal, wie viel Beschäftigung sie bekommt oder nicht. Aber, wenn ich was mit ihr mache, ist sie mit Feuereifer dabei (ein Hoch auf futtergeile Hunde *hihi*) und hat echt Spaß. Wir machen einmal die Woche was auf dem Hundeplatz (ganz entspannt, ohne Stress, für die Abwechslung) und ansonsten hier und da UO, Tricks und "gemütlich durch die Gegend schnüffeln". Sie lässt mich also komplett entscheiden, wie viel wir machen. Mir ist es dabei nur sehr wichtig, dass ich ihren Kopf fitt halte (auch mit Intelligenzspielen ab und an z.B.), dass sie nicht einrostet.
Fureto ist da anders, er braucht definitiv Auslastung, sonst geht er jagen und wenn er mal ein paar Tage zu kurz kam, zeigt er mir das deutlich (mit permanentem Hinterherlatschen in der Wohnung mit einem Blick von wegen "Was machstn daaa? Darf ich auuuch??"
Wir machen viel mit dem Dummy, UO, Tricks und es tut ihm gut. Einfach nur durch die Gegend laufen ist für ihn ok, für mich aber nur mit Leine möglich, weil er sich sonst dem Pseudojagen widmet 
Bodo (Angsthund) kriegt von mir einerseits "erzwungene" Auslastung (Alltagstraining, Ängste abbauen, das fordern ihn enorm), ansonsten braucht er an Kopfauslastung (mit mir, also was beibringen, Dummy, Fährte, egal) gar nichts, findet er recht unspannend (wir haben es in einem halben Jahr auf ein halbwegs zuverlässiges Sitz und einem noch gar nicht zuverlässigem Platz gebracht, er tickt da so ganz anders als die anderen 2). Gerade vor ein paar Tagen (deswegen find ich das Thema hier so spannend *grins*) hab ich mir dann aber oben Geschriebenes eingestanden, vorher dachte ich immer "boah, du kannst doch mit dem Hund nciht nur laufen, er muss doch auch seinen Kopf anstrengen, Bindung, blalba"), aber da fahre ich nun einfach meine Erwartungen runter und schau, was ihm gut tut und das ist RENNEN und SPIELEN. Da wird er seinen Stress los und fällt Zuhause überglücklich um :) Deswegen ist jetzt mein neuestes Trainingsziel Gewöhnung an mein Fahrrad (er hat panische Angst vor diesen Monstern), so dass wir leinenlos durch den Wald fahren können, wenn mal keine Hundekumpels greifbar sind. Ich denk, das ist genau das, was er braucht :)
Von daher, um auf deine Ursprungsfrage einzugehen: Ich denke, JA, jeder Hund braucht Auslastung, die sieht aber bei jedem anders aus und als Hundebesitzer sollte man schauen und probieren, was seinem Hund gut tut und was zu viel ist.
lg Nadine
PS: Der Hund einer Freundin z.B. ist zu fast nichts zu bewegen, außer zum Kuscheln - wird sie Zuhause intensiv eine halbe Stunde am Stück bekuschelt und massiert, läuft sie draußen viel fröhlicher und gut gelaunter mit, ansonsten wirkt sie draußen oft sehr lustlos und tranig, find ich sehr spannend, das hab ich so auch noch nie gehört. Bei ihr könnte man also fast sagen, zu ihrer "Auslastung" (oder besser: Ausgeglichenheit) gehört viel Nähe und Körperkontakt.