Beiträge von Sharky

    Huhu,
    sehr spannend die Punkte! Grad vor ein paar Tagen habe ich Punkt A bei uns getestet beim Thema "Pseudojagen". Wir waren am Sonntag in einer großen Hundegruppe 2 h unterwegs -> Fureto ausgelastet. Als ich nachts nochmal eine kleine Runde gegangen bin, habe ich ihn abgeleint (dort, wo er das Pseudojagen immer zeigt), hab gemerkt, dass er leicht erregbar ist, hatte aber 2 Situationen, in denen er bei "zu wenig ausgelastet" definitiv abgedampft wäre - jetzt war er problemlos abrufbar. Ich werde das mal beobachten, wir haben nämlich öfter Tage, wo es nur Sparprogramm gibt und dafür andere, wo wir sehr lang unterwegs sind.

    Wegen Lunas EL, ich weiß nicht, was ihr schon alles gemacht habt, aber was mir spontan einfällt, was ist, wenn du ganz allgemein das "nicht zu sehr hochpuschen" übst? Also beispielsweise Spiele spielst (vielleicht auch an Schlepp erstmal, um sie aufhalten zu können, wenn sie doch düsen will), wo du weißt, sie fährt hoch, die aber so dosiert, dass sie nicht direkt total ausflippt und dann was Ruhiges reinbringen. Weißt wie ich mein? *grübel* Was anderes fällt mir spontan auch nicht ein.

    Restaurant/Kneipe: Ich war früher mit 2 Hunden öfter in Kneipen unterwegs und es war nie ein Problem. Nun sind beide auch nicht wahnsinnig groß (15 und 8kg, wäre bei dir ja dann aber ähnlich) und wir wurden nie schief angeguckt oder rausgeschmissen, haben ja beide unter den Tisch gepasst, die hat gar keiner bemerkt ;)

    Zu den ersten Tagen kann ich nicht so viel sagen, bevor Hund Nr. 2 zu uns kam, hatte ich eh schon immer wieder Pensionshunde oder auch mal einen Pflegehund, von daher war es "nur ein neuer Gast". Mit Bodo (dem zuletzt dazugekommenen) war es etwas komisch. Ich muss zugeben, bei ihm durften die anderen 2 nicht mit aussuchen (wobei ich mir aber sicher war, dass es passt, ich kenn "ihren Typ" ganz gut, wir haben da den gleichen *grins*). Da hat es lang gedauert, bis die ersten Annäherungen statt fanden. Also zuerst war es immer ein nebenher leben (man hat sich gekannt und mehr oder weniger ignoriert, also auch nicht angespannt oder so, einfach egal) und mittlerweile (er ist jetzt seit 7 Monaten hier) merkt man immer mehr, wie sich eine Beziehung entwickelt und mein Zwerg fängt sogar an, mit dem Großen zu spielen, heißt, sie spielen zu dritt über die Wiese, allein für dieses Bild ist es für mich jede Mühe wert :)

    Wegen der Betreuung, was genau willst du denn wissen? Ob es schwerer ist, eine mit 2 Hunden zu finden im Notfall? Ich nehme mal an, dass es in einer Pension nicht so schwierig ist (wenn sie noch 2 Plätze frei haben), privat könnte es je nach Hunde schwerer sein. Bei uns wars so, dass ich Sharky und Fureto auch nem 12jährigen in die Hand hätte drücken können (hätte, hab ich aber nicht *grins*), Bodo würde nur jemand zur Betreuung bekommen, der kompetent und erfahren ist wegen seiner Macken. Kraft der Hunde und allgemein die Händelbarkeit spielen da natürlich auch ne Rolle...

    Ich denk, gefährlich wird es bei klein und groß eher, wenn man bspw. einen Chihuahua (also was "Zerbrechlicheres") zusammen mit einem jungen, trampeligen Labbi hält oder einer Bordeauxdogge. Da hätte ich auch etwas Bedenken, dass der Große den kleinen "kaputt" macht beim spielen oder sich ausversehen drauf legt ;) Das kann aber auch gut funktionieren. Bekannte von mir haben einen Chi und dazu eine junge Rottihündin geholt und der Zwerg lebt noch und beide sind ganz entspannt miteinander.

    Ich glaub, das Leinenkuddelmuddel ist Gewöhnungs- und Übungssache (für beide, Hunde und Herrchen/Frauchen). Ich gehe mit allen Dreien telefonierend und rauchend durch die Gegend, mein Freund kriegt die Krise, wenn er mal 20 Minuten allein mit 3 Leinen laufen soll (bei ihm laufen sie aber auch viel mehr Zickzack :lol: )

    Da schließe ich mich BigJoy an, die Erfahrung hab ich auch gemacht. Ein Hund läuft noch nebenbei, wenn man was mit Nicht-Hundemenschen macht bzw. diese zu sich einlädt, ab 2 ändert sich da was in den Köpfen und auch im Eigenen. Ich muss sagen, mein Freundeskreis hat sich auch ausschließlich zu Leuten entwickelt, die Hunde zumindest nett finden, wobei etwa 80% selbst einen haben und 60% 2 ;)

    Wasserspritzen find ich auch ok, wenn angebracht.

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    Wir haben übrigens bei unseren Sonntags DF Spaziergängen auch immer einen penetranten Rüden dabei. Aber das war bisher nie ein Problem. Entweder wehrt sich sein Gegenüber oder er wird runter gepflückt, bzw. wenns zu schlimm wird angeleint.

    Würde ich normal auch so sehen, wenn sich die Hunde wehren und der Gegenüber das akzeptiert, kein Problem. Meiner wird aber (aus Lernerfahrung) zur Furie und die anderen dotzen immer weiter rum von wegen "komm, zier dich nicht so", sie lassen sich durch ihn nicht abwimmeln und er wird immer zickiger. Deswegen übernehme ich das für ihn.

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    Meinst du nicht, dass die das auch unter sich geregelt hätten? Ich würde es mir nicht zutrauen einem anderen Hund die Seite zu "stumpen". Weiss allerdings nicht so recht was du unter "stumpen" verstehst. :???:

    Ich weiß, dass sie es nicht geregelt hätten, wir haben das Problem leider ständig. Mein Zwerg (kastrierter Rüde, gibts auch nen Thread dazu hier) riecht nach läufiger Hündin und 99% der potenten RÜden fahren total auf ihn ab. Da ich den Hund vorher in der Übungsstunde schon beobachtet hab (er war scharf auf eine andere Hündin, ist hin und wollte sie direkt besteigen, ohne Umwege *g*) und weiß, wie mein Kleiner darauf reagiert (und wrid dann nicht ernst genommen, generell nicht, sein Gezicke puscht die Rüden noch mehr hoch), blocke ich die Rüden. Unter "stumpen" verstehe ich, ich habe ihn mit dem Knie (so kam ich am besten dran) weg"geschubst". Also, es hat ihm nicht weh getan, aber es war deutlich. Ein "körperlicher" Hund braucht (in solchen Fällen) mMn körperliche Mittel, ein (übertrieben, klar) "hör bitte auf und geh zu deinem Herrchen" hätte dieser Hund nicht ignoriert, sondern gar nicht erst gehört, er war komplett weggetreten geistig.

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    Es gäbe auch die Option zu knurren habe ich mal irgendwo gelesen, wäre das sinnvoller als nein? Würde mir allerdings komisch dabei vorkommen

    Ich find Knurren super! Beispiel, ich setze mich auf den Boden und esse was (manchmal bin ich so gemein *grins*) und die Wuffs kommen und wollen sich "ihren Anteil" abholen :hust: , dann knurre ich, erfolgreich, sie verstehen es :) Ich kenn aber auch einige Hunde, die reagieren da null drauf, ist wohl von Hund zu Hund unterschiedlich.

    Viele Sachen wurden ja schon gesagt, mir fällt nur noch eins ein: 2 Hunde mit sehr verschiedenen Ansprüchen, kann man als Vor- oder Nachteil sehen. Man muss sich immer wieder auf den anderen einstellen. Bei uns z.B. find ich das aber positiv. Hund 1 genügt es, einfach mitzulaufen, zu schnüffeln, alles gemütlich, ab und an mal ein Leckerlie suchen. Hund 2 will beschäftigt werden, wir machen unterwegs viel Gehorsam und Dummyübungen und Hund3 will rennen, rennen, rennen. Lässt sich super vereinbaren, beschäftigt aber auch mich ordentlich.

    Auf jeden Fall ist es wichtig, den passenden Hund zu finden. Zum einen, welcher Hundetyp passt zu eurem Hund, eher ruhig, darf er hibbeliger sein (um einen ruhigen Hund etwas mitzuziehen). Eher distanziert, aufdringlich. Und dann natürlich, was wollt ihr, gerade beim Thema Kopfauslastung, Bewegungsdrang.

    Z.B. hat sich ne Freundin von mir vor Kurzem zu ihrem 9-jährigen Hibbel-Arbeits-Wütigem eine sehr ruhige, tranige, aber verspielte (der Rüde spielt gar nicht) Hündin geholt. Es harmoniert super, gerade auch wegen den verschiedenen Ansprüchen und der Rüde nimmt immer mehr Kontakt auch zu anderen Hunden auf, ihm tut es gut.

    Bei uns war der größte Nachteil, ein Hund bringt dem anderen das Jagen bei und gemeinsam machts noch viel mehr Spaß, aber ansonsten überwiegen die Vorteile bei Weitem und vom Dreck red ich lieber nicht, alle 3 haaren momentan wie die Seuche, bei uns siehts aus wie auf nem Hundeschlachtfeld :D

    Ich halte es auch so, soviel loben wie möglich, so viel strafen wie nötig und noch viel wichtiger "der Hund bestimmt die Mittel" - unser Leitspruch ;) Wenn z.B. grad Bodo (Angsthund, sehr sensibel) mal wieder auf die Straße latschen will, reicht ein "äh" und er lässt den Plan. Wenn wir aber auf "unserer" Wiese sind, es kommt ein Hund und er prescht los und will den dicken Maxen machen, kommt auch schonmal ein richtiger Brüller, weil er anders in dem Moment nicht reagiert.

    Gleiches bei den anderen. Fureto reagiert in den meisten Fällen total gut auf ein "äh, so nicht", aber will er seinen Lieblingsfeind anpöbeln oder Kram von der Straße fressen, gibt es (im Äußersten fall) auch schon mal einen "ordentlichen" Stumper.

    Grad letztes WE erlebt (geht zwar nicht um nen eigenen Hund, passt aber sehr gut zum Thema "der Hund bestimmt die Mittel"), "überpotenter" Rüde nähert sich in eindeutigen Absichten Fureto (was ich blocke, entweder brülle ich oder mein Hund, zweiteres will ich vermeiden). Rüde ist ein junger Labbi, trampelig, mehr als "triebig". Den habe ich direkt massiv und mit nem ordentlichen Anranzer in die Seite gestumpt, alles andere hätte er nichtmal registriert (und Besitzer war natürlich weiter weg und fand das eher belustigend, die Option ist also eh ausgeschieden).

    So halte ichs und fahre sehr gut damit.

    Und nochmal allgemein: Wenn es zu vermeiden ist, strafe ich auch nicht, wohl aber, wenn ich weiß, mein Hund kann was und hat einfach keine Lust es zu machen. Bsp. "sitz" und es ist etwas nass/schlammig draußen, die Situation erfordert aber ein sitz, da kann ich auch schonmal grober werden, das ist aber zum Glück die Ausnahme, in der Regel machen sie das, was sie sollen, in fröhlicher Erwartung auf eine Belohnung :)

    lg Nadine