Labella hat es wunderbar beschrieben, eigentlich gibt es wenig bis nichts dem zuzufügen, aber ein eigener Erlebensbericht ist vielleicht nicht schlecht ;-)
ich habe meinen ersten Hund - wenig Ahnung von Hunden, auch wenn ich mittlerweile seit einem Jahr zu HuSchu gehe, aber ich lerne immernoch dazu :-) ich habe einen wunderbaren kleinen Rüden, den ich sehr liebe und auf den ich achte wie auf nix anderes in meinem Leben. Ich liebe seine unbefangene Freude an allem und jedem und sehe seine Begeisterung, wenn er offline toben kann - das Glück auf Erden für ihn, das möchte ich ihm so oft wie möglich geben. Aber ich wohne in der Großstadt: Strassen, viele Autos, unsozialisierte Hunde und und und. Da hat man als Neuhundehalter seine Not... also - in meinem Fall - arbeite ich an mir und meiner Kenntnis über Hundeverhalten und an der Sicherheit meines Kleinen. Letzteres - also seine Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden - klappt schon nahezu perfekt, er kennt die Hundesprache und erkennt (ich nicht so schnell und gut), ob er begrüßen kann, beschwichtigt, oder lieber hinter mir Schutz sucht und will, dass ich das regel :-) aber das ist hier nicht das Thema. Weiterer Punkt seiner Sicherheit im Alltagsleben: er weiss wie es ist, ohne Leine / mit Leine / mit Schleppleine zu laufen, es ist normal, aber ich habe den Eindruck, er wächst 5 cm, wenn ich ihn ohne Leine - oder mit Schlepp im Stadtbetrieb - laufen lasse. Stolz wie Pik 7 läuft er neben mir - warum auch immer, man neigt zu menschlichen Interpretationen, die ich mal unterlassen will ;-)
Ganz offline gibt es im Moment noch nur im Wald und ich habe das Glück, dass er kein Jäger ist und ich scheinbar eine wichtige Ressource bin, d.h. er guckt immer, wo ich bin. Ich habe früh mit ihm geübt, dass er auf mich achten muss. d.h. ich war so "schrecklich", dass ich bei den ersten Versuchen, sich weiter von mir zu entfernen, kurz hinter einem Baum/ Mauer/ was auch immer weg war; bei Weggabelungen, bin ich - wenn er vor lief - den anderen Weg gegangen usw. Das hat zur Folge, dass er selbst wenn er vorläuft, immer stehen bleibt und guckt, wo ich denn nun lang gehe. Bislang - er ist gerade mitten in der Pubertät - klappt das auch noch bei lecker riechenden Mädchen, auch wenn mir der Abstand dann mit ca. 50 m schon gefühlt zu weit ist (aber das bin ich...).
Fazit für mich: dem Hund gibt es Lebensfreude und Selbstvertrauen / Sicherheit, wenn er frei laufen kann und man ihm das Vertrauen schenken kann, aber die Sicherheit des Hundes - und anderer - geht vor.
Bei der Gelegenheit muss ich mein Erlebnis von gestern zum besten geben: wie gesagt wohne ich in einer Großstadt. Am hellichten Tag rennt mir plötzlich ein unangeleinter Hund über eine befahrene Strasse entgegen, ein Auto konnte gerade noch bremsen. Ich rief mit blanken Nerven, nachdem ich den Hund bei mir hatte, "wem gehört der Hund, er wäre fast überfahren worden?", mehrmals "Hier läuft ein Hund kreuz und quer über die Strasse" (ich hatte ihn ja schon gesichert). Keine Reaktion, dann bin ich mit dem Hund auf die andere Seite und suchte, fand dann auch den Besitzer und der sagte allen Ernstes zu mir: "der hört nicht, ich habe mich damit schon abgefunden, was soll ich denn machen?" Ich bin selten wütend und laut, da war ich es - bis ich sah, dass er ein Kind (ca. 3 Jahre) dabei hatte. Ich wollte nicht den Vater vor dem Kind rund machen, habe aber kein Verständnis dafür, seinen Hund in Todesgefahr zu begeben und auch andere zu gefährden! Daran arbeiten, ansonsten zur eigenen oder fremden Sicherheit: Leine!!!!!