Hallo ihr Foris!
Nach meiner ersten Fortbildung zum Thema "Tiergestützte Therapie" bin ich nun am Überlegen, wie ich Carlos am besten ausbilden kann. Das fängt schon mit den "Mit was fange ich an" an. Carlos kennt den Arbeitsbereich schon von Welpenbeinen an und so langsam möchte ich es auch professionalisieren. Mein Ziel: Carlos soll ein aktiver Therapiehund werden, der sowohl Grenzen als auch die Möglichkeiten unserer Klienten aufzeigen kann. Ich möchte nicht, dass er nur passiv auf dem Patientenbett liegt und sich betatschen lässt.
Ich beschreibe mal kurz seinen Charakter:
Carlos ist ein offener Appenzeller, der zwar leichtes Misstrauen gegenüber Menschen zeigt, dass sich aber nach etwas Beobachtungszeit legt. Er ist zwar eher stürmisch, kann sich aber gut zurücknehmen und zeigt eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Mein Dicker zeigt kaum Ängste, es sei denn vor Schießgeräuschen. Leider spiegelt er oft meine Gefühlslage und lässt sich auch von meiner Nervosität anstecken - allerdings gilt das auch bei positiven Emotionen. Immer mehr denkt er mit und arbeitet ausdauernd. Er hat zwar nicht den klassischen "Will to Please" (in der Huschu macht er die Übungen zwar mit, aber nicht in formvollendeter Perfektion), zeigt aber immer mehr Ansätze, dass er weiterdenkt und aktiv arbeitet. Und dann darf ich den jugendlichen Quatschkopf nicht vergessen, den er in sich hat.
Außerdem kommuniziert er sehr viel und ist in der Lage ausgeprägt Signale zu senden. An sich ist er mit allem und jeden verträglich und kann sogar mit ängstlichen Hunden oder Welpen gut und vorsichtig umgehen. (Er macht sich dann extra klein und legt sich sogar auf den Rücken)
Und nun zu seinem derzeitigen Stand:
Grundgehorsam ist gut, aber noch ausbaufähig. Aber für seine 1,5 Jahren gut.
In den Therapieeinheiten hatte ich ihn bis jetzt nur passiv mit. Das heißt, er durfte dabei sein, ein paar Tricks zeigen, aber nicht aktiv am Patienten agieren. Er geht aber offen zu den Menschen, spürt, wie die Stimmung ist. Wenn er merkt, dass seine Kontaktaufnahme erwünscht ist, geht er auch zu dem Patienten. Ist der Mensch ihm gegenüber abgeneigt, meidet er den Kontakt. Bei unsicheren Menschen ist er auffordernd und möchte gefallen, bei ungehobelten wartet er erst, bis sie sich beruhigt haben.
Bei Themen wie Sterbebegleitung und Aggressives Patientenverhalten bin ich noch unsicher, ob ich Carlos in diese Situationen bringen kann. 
Und meine Frage lautet auch: Wie kann ich eigentlich mit dem gezielten Training anfangen??
Das hier soll nun eine Dokumentation über die Ausbildung meines Wuffels sein. Mal schauen, wie er sich entwickelt...