Hallöchen,
Schön, dass ich den Thread hier gefunden hab! Hab den jetzt auch im Ganzen überflogen und dachte ich bleib hier mal, auch wenn Puck "PillePalle" zu manch einem von euren Hunden ist .
Puck reagiert bei Fremdhunden nach dem Prinzip "Angriff ist die beste Verteidigung" - egal ob mit oder ohne Leine. Ohne Leine ist er anfangs durchgestartet und war nicht abrufbar. Der Fremdhund wird dann verbellt, reagiert dieser unsicher gezwickt/gemobbt. Ignoriert der Hund Puck, beruhigt sich Puck irgendwann. Gibt der andere Hund kontra, rennt Puck schreiend zu mir (jaja, anfangs hab ich doch das Verhalten von Puck öfter unterschätzt und er ist mir ein paar mal durchgebrannt)
Inzwischen ist er, wenn ich den Fremdhund rechtzeitig sehe, abrufbar. Daher darf er in übersichtlichen Gebieten frei laufen.
An der Leine hat Puck schlimm gepöbelt - mit um sich Schnappen. Inzwischen keift Puck nur noch selten, wird aber fast immer steif, mit fixieren. Dabei bleibt er aber meistens ansprechbar und orientiert sich um/ lässt sich ablenken. Das geht aber nur, wenn wir entsprechend ausweichen können. Auf einem Feldweg an einem anderen Hund vorbei laufen, geht nur an guten Tagen mit vielen Leckerchen...
Wenn er einen anderen Hund kennen gelernt hat, war er bisher mit allen Hunden verträglich. Das Kennenlernen geht am Besten, wenn man einfach ein paar Meter gemeinsam an der Leine, ohne Kontakt läuft. Irgendwann (20m-100m) merkt Puck dann auch, dass ihm gar nichts passiert und er wird ruhig. Oft spielt er dann auch mit anderen Hunden. Wobei ich da auch immer eingreife, wenn Puck noch zu unsicher ist. Meidendes Verhalten, aus dem weg gehen etc. lob ich.
Auch große Veranstaltungen (Hundeschwimmen im Freibad zb) klappen gut.
Ich hab etwa ein halbes Jahr gebraucht, um die richtige Trainingsmethode für Puck und mich zu finden. Das geht bei uns hauptsächlich über Bögen laufen/ausweichen, Umorientierungssignal, ablenken, erwünschtes Verhalten bestärken, Fremdhundekontakt ohne Absprache komplett meiden... jegliche Strafe (auch blocken) verstärkt bei Puck eher das unerwünschte Verhalten. Auch ihn an der entgegengesetzten Seite führen durch Zwang (= kurze Leine) führt bei ihm zu mehr Stress. Inzwischen kann ich ab und an ein ruhiges "nein" oder "ähäh" einwerfen, wenn Puck sich hochspulen will, aber überwiegend 'muss' ich rein über ausweichen und Umorientierungssignal arbeiten...
Ist bei uns eine langwierige Angelegenheit, weil ich Fehler mach, Puck nicht immer gute Tage hat, ich manchmal doch neue Sachen probiere oder wir einfach mal tagelang keinen anderen Hund zum Üben treffen...
Über eine Facebook-Gruppe treffe ich mich mehr oder minder regelmäßig mit anderen Hundehaltern. Pucks Verhalten ist dann bekannt und meistens muss man ab dem Treffpunkt eh ein paar Meter an der Leine laufen. Die Gruppen helfen Puck enorm. Find ich eine tolle Möglichkeit zum Üben und ist vielleicht auch für den ein oder anderen hier interessant...
Maulkorb hab ich versucht, nur Puck reagiert damit noch extremer auf andere Hunde (ohne Fremdhunde ist Puck der Maulkorb recht egal und agiert normal mit bekannten Hunden), einfach weil er wohl weiß, dass er sich nicht wehren kann und daher macht er noch mehr Getöse...
Aber bei uns geht das Training ja zum Glück auch ohne Maulkorb.
Wie macht ihr es, wenn ihr mal nicht ausweichen könnt, aber keine Lust/Nerven zum Trainieren habt?
Bei Puck hab ich ja das Glück, dass ich ihn einfach auf den Arm nehmen kann... bei einem großen Hund würde ich wohl an solchen Tagen verzweifeln...
LG Anna