Es ist ja oft so, dass von bestimmten Rassen abgeraten wird, weil sie viel Arbeit brauchen, dickköpfig sind, oder oder oder.
Hier möchte ich einen Thread aufmachen, in dem jeder seine "schwierige" Hunderasse als "Überschrift" nimmt und dann seine Erfahrungen dazu berichtet. Da können dann ja auch verunsicherte Menschen nachlesen, es können Menschen der gleichen Rasse Gemeinsamkeiten erkennen und man kann einfach mal einen persönlichen Eindruck einer Rasse erlangen und nicht immer nur die Verallgemeinerungen.
Ich fang mal an, so wie ich es mir vorstelle:
Australian Shepherd
Im Internet liest man entweder "toller, leicht erziehbarer Familienhund", oder aber "nur für erfahrene Menschen, da viel Kopfarbeit/Bewegung gebraucht wird und der Hund einen schnell veräpplen kann".
Ich habe nach einem intelligenten, motivierbaren Hund gesucht, der nach dem Fahrrad fahren auch mal ne Runde Joggen kann. Er sollte auch schön aussehen (wie böse von mir) und mittelgroß bis groß sein. Ich habe einen Hund gesucht, der personenbezogen ist und gerne lernt.
Was ich im letzten Jahr gelernt habe ist, dass man diesen Hund nicht müde machen muss. Man muss nicht den ganzen Tag danach streben den Hund auszulasten, ihn zu bewegen, ihm Denkaufgaben zu geben.
Als Milo ein Welpe war hörte ich "Viel Spaß . Der fängt irgendwann an alles zu hüten, lässt keinen auf den Hof." "na der braucht aber viel Bewegung" "der braucht viel Kopfarbeit".
Ich habe mich verrückt gemacht. Ich habe gedacht: Was könnte ich dem Hund heute beibringen, damit er denken muss.
Dann habe ich langsam gelernt, dass ich die Übungen einteilen muss. Er muss nicht immer nur lernen und laufen. Er muss schlafen und ruhen. Das mussten wir lernen.
Jetzt haben wir uns so langsam eingependelt. Es wird viel gepennt. Dann wird was gemacht, dann gepennt. Ich muss mich schon fast zurückhalten nicht zu viel zu machen, denn machen wir zu viel, dann wird aus dem schlafen nix. Dann ist Milo wie ein überdrehtes Kind - und so sind viele Hunde dieser Art. Überdreht, weil ihnen keine Ruhe gegeben wird. Wie auch, wenn man von allen Seiten hört, wie viel Auslastung so ein Hund braucht.
Sicher gibt es auch Menschn die machen dann wieder zu wenig. Da muss man natürlich eine Balance finden und das ist am Anfang nicht das einfachste.
Dann ist da noch das Thema Intelligenz. Intelligenz wird immer als positiv dargestellt. Ganz selten hört man, dass diese Intelligenz auch dazu führt, dass der Hund genau das macht, was man nicht will. Denn er weiß Lücken in der Erziehung zu nutzen und da muss man als HH echt auf Trab sein und sehr ins Voraus und an die Zukunft denken. Milo zum Beispiel nutzt Inkonsequenz sehr stark aus. Er weiß, dass meine Mutter nicht immer konsequent ist und hört meist nicht auf ihr erstes Wort.
Reserviertheit gegenüber Fremden konnte ich bei meinem Wirbelwind nicht sonderlich feststellen. Er freut sich über jeden, wird aber langsam ruhier. Mit der Zeit kann ich mir aber vorstellen, dass er da doch vorsichtiger wird. Genau kann ich dazu jetzt aber noch nichts sagen.
Ich habe für mich festgestellt, dass diese Rasse ein Traum ist, denn ich kann alles mit ihm machen worauf ich Lust habe. Ob es Agility oder Dogdance ist. Es macht ihm Spaß etwas mit mir zu machen, etwas neues zu lernen. Mir macht es auch Spaß neue Dinge beizubringen, Abwechslung zu haben.
Ich mache gerne viel mit meinem Hund und ich glaube es ist wichtig, dass man diese Bereitschaft für diese Rasse hat.
Jetzt seit ihr dran. Andere Aussie-Geschichten interessieren mich natürlich sehr :) Aber auch alle anderen möchte ich gern mal hören 