Der kleine Arschloch-Hund – oder auch „mit mir wird’s nicht langweilig“
Ich darf mich vorstellen: mein Name Franz Josef von der Vogelweide.
Ich bin nunmehr nen bissel über 3 Jahre alt und seit knapp 1,5 Jahren bei meinem Frauchen.
Vor kurzem entdecke ich Ihr Tagebuch und denke ihr werdet Freude an einigen Ihrer kleinen Anekdoten haben:
Ein kleiner Auszug aus März:
Ich komme nach einem langen und harten Arbeitstag nach Hause, öffne die Tür und mir schlägt ein widerlicher und erbärmlicher Geruch entgegen.
Die Tür klemmt und nach kurzem Schieben sehe ich auch warum…. Zerschredderter Müllsack!
Frrrrrrrrrrrrraaaaaaaaaaaaaanz – liegt in der einzig freien Ecke im Flur, gähnt mich gelangweilt an und schaut unschuldig.
Der Blick nach rechts genügte und ich hätte ihm am liebsten den ersten Stuhl über den Kopf gehaun, den er umgeworfen hatte.
2 Schritte vor, Müll zur Seite schieben, Blick nach rechts in die Küche:
Der Gestank kam nicht von hier, gut. Töpfe aus den unteren Schränken geholt. 3 Plasteboxen zerkaut, Müllbeutel zerlegt.
Umdrehen, raus aus der Küche. Hund liegt immer noch unschuldig in der Ecke im Flur.
Ich Koche.
Blick ins Wohnzimmer: 2 Stühle umgeworfen, 3 Kissen gefressen, Pudelbett zerlegt, Haufen auf den Teppich gesetzt, Zahnstocherbehälter zerkaut, Zahnstocher in den Haufen gesteckt, mit den Pfoten den Kackehaufen im Wohnzimmer verteilt, Gardine runtergerissen.
Ich koche noch mehr. Umdrehen, Hund nehmen, raufwerfen, laut schreien, Bier öffnen – es ist 14 Uhr. Egal!
Daran kann ich mich noch sehr genau erinnern!
Ich hoffe ihr versteht mich. Die Wohnung sah eh scheiße aus. So ein bisschen mehr heimliche Atmosphär, mehr wollte ich doch gar nicht.
Ich verstehe auch das Theater nicht. Da geht die doofe Truller einfach morgens ohne mich aus dem Hausund stellt mir nichtmal was zum Kauen hin. Ich empfinde das als eine Frechheit. Soetwas macht man nicht mit einem reinrassigen adligen Senfhund.
Gut der Haufen hätte nicht sein müssen, ich geb‘s zu!
Ein kleiner Auszug aus Oktober:
18 Uhr. Endlich zu Hause. Hund im Garten. Prima alles gut gelaufen, kein neue Buddelloch, Pflanzen stehen noch, kein Müllsack zerlegt – feiner artiger Hund!
18:30: der Nachbar klingelt!
Wollte mir nur mitteilen, dass Hund auf seinem Grundstück war.
Mh, nur wie? Kein Loch, Zaun nicht defekt. Fehlersuche beginnt!
18:45: Spurensuche beendet. Als Mittäter stellte sich der Holzhaufen heraus. Hund anscheinend drüber, kam nicht mehr zurück!
Is ja nicht blöd der Köter, bellt vor Nachbars Haustür bis jemand öffnet. Nachbar bringt Hund zurück.
19 Uhr: Telefon! Nachbar rechts dran.
Wollte mir nur mitteilen, dass Hund ca 1,5h auf dem Auto vor dem Grundstück in der Sonne lag.
?????
Rekonstruktion des Tathergangs:
Hund nicht blöd. Ist wieder über den Holzhaufen. Nachbar links nicht mehr da, aber Tor auf.
Hund steht vor dem heimischen Gartentor, blöd, Tor zu! Aber defektes altes Auto steht vor dem heimischen Zaun!!!!!
Die Spuren des Tathergangs waren noch eindeutig zu identifizieren. Pfotenabdrücke und Kratzer auf dem Auto zu groß für eine Katze.
Memo an mich selbst: entweder Zaun auf 2,5m Meter erhöhen und unter Strom setzen oder Köter in Zwinger stecken.
Aber eines muss ich ihm ja lassen – blöd ist dieser Hund nicht!
Ja, das war lustig. Hat sie echt nicht geschnallt. Ich tu doch keinem etwas und wenn sie eh nicht da ist, dann kann ich doch auch mal ne lustige runde allein drehen. Manchmal versteh ich sie nich. Ich war doch auch wieder zu hause als sie kam. Echt was will die Truller denn mehr???
Da drohte sie mir immer mit: „wenn du nicht artig bist, dann lass ich dich kastrieren“
Hat sie nun davon, meine Männlichkeit hat sie mir geraubt aber artig bin ich deswegen längst nicht nicht!
(na gut, ich geb’s zu, hat sie nur gemacht damit Wackelattacken aufhören)
und was lernen wir daraus? Lass den hund nicht allein, wenn du keine Überraschungen oder Anekdoten willst!
ODER erzieh ihn!!!
ja... jeden Tag eine neue kleine Überraschung 
mittlerweile könnt ich glaub ich fast nen Roman füllen mit Franz seinen kleinen Aufmerksamkeiten ;-)
