Angst ist dazu da überwunden zu werden. Gerade bei Tieren sehe ich es als eine grundlegende Aufgabe des Halters an, ihnen Ängste so weit wie möglich zu nehmen.
Dazu muss man dem Tier vermitteln, dass die beängstigende Situation völlig normal und irgendwie auch schön ist. Silvester z.B. Meine Hunde sind bei uns im Ort die einzigen, die sich an der Knallerei erfreuen. Wir sind alle draußen und freuen uns, auch die Hunde.
Der Rüde hat bei seinem ersten Silvester gebellt wie verrückt, die Hündin hatte Angst vor pfeifenden Leuchtkugeln. In beiden Fällen habe ich den Hund sitzen lassen, meinen Arm auf seinen Rücken gelegt und ihn auf die schöne Seite des Geschehens aufmerksam gemacht: "Oh, toll! Schööön, guck mal da!" usw. Ruckzuck fanden auch die Hunde Gefallen daran. Der Rüde hat dann am Neujahrsmorgen zu den Nachbarn herübergebellt, damit sie das Feuerwerk fortsetzen
.
Jäger stellen bei Hunden, die nicht schussgleichgültig sind, eine Schüssel mit Futter auf den Boden und geben immer dann, wenn der Hund gerade frisst, einen Schuss mit der Flinte ab. Gewaltfreies Stricken geht zwar anders, aber dem Hund ist der Knall nach wenigen Schüssen egal, denn es passiert ja nichts.
Es gibt Geräusch-CD, die du nutzen kannst um deinen Hund geräuschgleichgültig zu machen, du kannst speziell für die Schuss- bzw. Knallgleichgültigkeit auch die Toten Hosen (Alles aus Liebe) nutzen. Schmeiße die CD rein und spiele oder schmuse mit dem Hund. Achte in keiner Weise auf die Geräusche, zucke nicht zusammen, reagiere gar nicht sondern widme dich voll dem Hund. Er wird deine Nichtreaktion mitbekommen und darüber lernen, dass Geräusche wie Namen sind - Schall und Rauch, völlig irrelevant
.
Mache nicht den Fehler den Hund zu trösten, wenn er sich erschreckt hat. Dann lache ihn besser aus, denn das Trösten vermittelt ihm, dass da ja doch wohl eine Situation vorlag, die beängstigend ist. Damit würdest du jedoch seine Angst verstärken statt sie abzubauen.