Ich hatte mal einen Hund, der mir zugelaufen war (ca. 1 Jahr alt). Musste mit dem vieles erst üben. Bei Fuß z.B. ging recht schnell, indem ich ihn rechts von mir gehen ließ und meine rechte Hand auf seine rechte Schulter legte. Immer Bei Fuß gesagt und die Hand bezogen auf meine Position an Ort und Stelle belassen. Ging er nun vor, hatte er meinen Hand eben weiter hinten. Lag meine Hand an seiner Rute, war es für ihn so unangenehm, dass er sofort wieder zurückfiel.
Nun, nachem das Bei Fuß saß (dauerte nur ein paar Minuten), musste ich nur noch den anderen Hund eher sehen und Bei Fuß sagen. Dann ging das ganz ruhig und ohne Hinstürmen ab.
Ein anderes Ding ist Bellen bei Hundebegegnungen. Die werfen sich durch den Zaun ja alle möglichen Dinge an den Kopf: "Deine Mutter ist ne Hündin!" "Deine ja auch, aber ich kenne wenigstens meinen Vater!" "Komm doch her, wenn du was willst!" Lauter Blödsinn eben.
Das herauszubekommen ist gar nicht so einfach, es kann aber auch so nach 20 - 30 Minuten erledigt sein. Ich bin im Urlaub in Polen mit meinen durch eine Siedlung gegangen. Auf jedem Grundstück mindestens ein Hund, der lautstark angeschlagen hat mit der entsprechenden Reaktion am anderen Ende meiner Leine. Meinen Hund habe ich nicht weiter beachtet, nur dafür gesorgt, dass er ordentlich auf dem Weg geht. Ich habe aber zu den bellenden Hunden in ruhiger, tiefer Stimme Tiiiiecho gesagt, das polnische Wort für ruhig. Zwischendurch kam auch mal lachend an meinen Hund die Bemerkung, dass er am Abend heiser sein wird, wenn er so weitermacht.
Die Botschaft ist bei meinen Hunden angekommen und sie haben auf diese Weise ein Kommando in polnischer Sprache. Als ich in diesem Jahr das Spielchen mit unserer Lütten machte, hatte ich den Großen natürlich dabei. Er sprang nur drei oder vier Mal auf das Gebelle direkt neben ihm an und hielt sonst ganz cool die Klappe. Richtig zum Piepen war dann eine Situation als zwei halbe Portionen im Halbstarkenalter vom Hof auf den Weg gelaufen kamen und die Lütte in ein Bellgefecht verwickelten. Der Große und ich guckten uns nur an, und ich glaube, wenn ich die Lütte von der Leine gelassen und mich mit ihm an den Rand gesetzt und zugesehen hätte, hätten wir sehr viel über die drei gelacht. Aber auch so hatten wir beide unseren Spaß.
Üben und Konsequenz sind die Schlüssel zur Frusttoleranz. Manchmal muss dabei auch Strafe sein, was aber auch wieder zu Situationen führen kann, die lustig sind. So sollten meine beiden auf der letzten Gassirunde, nachdem alle Bächlein geflossen und alle Häuflein gesetzt waren, Platz machen. Die Lütte machte gar nichts, so dass ich meine Mütze nach ihr warf verbunden mit der Frage, was ich gesagt hatte. Was macht sie? Schnappt sich die Mütze, bringt sie zu mir und legt sich ins Platz
. Zum Glück war es dunkel und sie konnte mein Grinsen nicht sehen.