Im Endeffekt ist es doch egal, ob aus Angst, aus Schutztrieb oder anerzogen. Es soll so nicht sein und dem Hund, dem jeweiligen Hund, muss auf eine ihm verständliche Art beigebracht werden, dass
1) Ich die Sache auch ohne seine Hilfe geregelt bekomme.
2) Wenn ich seine Hilfe brauche, ich gerne auf sein Angebot zurückkomme und ihn darüber auch informiere.
3) Er sich ruhig und gesittet zu verhalten hat.
Was da hilft, ist üben, üben, üben. Und dem Hund immer und immer wieder konsequent und geduldig bewusst machen, was von ihm erwartet wird.
Nehmen wir mal die kindischen Beschimpfungen über den Zaun, wenn ein Grundstück mit Hund passiert wird. In der ersten Stufe boxt der Papst, man macht sich zum Obst und sagt immer wieder Nein, Ruhig, Interessiert nicht. In der zweiten hat es der Hund begriffen, reagiert aber erst auf Aufforderung. Jetzt kommt die dritte Stufe, in der dem Hund vorher gesagt wird, welches Verhalten erwartet wird. "Oh, toll, wie brav der Hund hier vorbei geht!" Nee, das scheint nur so, brav geht der nicht vorbei und ruhig ist er schon gar nicht. Also weiter üben, üben, üben, bis der Hund sich ohne Vorankündigung ruhig verhält und auch innerlich ruhig ist.
Das Prinzip lässt sich auf viele Situationen übertragen. Ist ja immer wieder das gleiche, was der Hund machen bzw. lassen soll. Deshalb auch immer die drei Befehle munter gemischt anwenden
Nein - Nein, ich will das nicht, lasse das.
Ruhig - Sei still und auch innerlich ruhig, es gibt keinen Grund zur Aufregung.
Interessiert nicht - Das geht dich/uns nichts an.
Wenn ich mal einen meiner beiden ausgeschimpft hatte, meinte der andere auch immer, er müsste mich unterstützen. "Du, ich kann mich durchaus alleine durchsetzten. Wenn ich deine Hilfe brauche, werde ich mich melden." Und Ruhe war. Andere Situation vom gleichen Typ, eindeutige Reaktion, hier schneller Lernerfolg. Draußen, in vermeintlich gefährlicheren Situationen, wird das länger dauern, klar.