Beiträge von DSH Bauer

    Im Grunde ja, wobei ich das, wie beschrieben, nicht über Leckereien aufgebaut habe.

    Als sie sich dann später getraut haben zu klauen, habe ich sie immer in flagranti erwischt. Aus und ab in den Müll mit der Beute. Das war es dann auch (gut, eine scharfe Ermahnung war auch noch drin :D ).

    Über den Aufbau von Nein und Meins sowie auch das frühe Nein haben wir zu Beginn natürlich sehr viel mit Nein und Meins gearbeitet. Schließlich konnte ich mir sicher sein, dass der Hund (Welpe) das kannte. Insgesamt war das sehr erfolgreich.

    Als der Rüde 4 Monate alt war, sind wir in den Urlaub gefahren. Ich stelle einen Teller mit Gegrilltem auf die Bank und gehe zur Toilette mit den Worten "Meins, pass schön auf." Als ich zurück kam, lag Rüdi daneben und hatte mein Essen nicht angerührt. Meine Frau, die anwesend war, musste ihn auch nicht ein einziges Mal ermahnen.

    Lustig war bei meinem Rüden, wie er als Welpe versuchte zu zaubern. War in der ersten Woche bei uns. Er wusste, dass er den Kompost in den Beeten lassen sollte. Nun war ich auf der Arbeit. Was macht er? Geht an das Beet, nimmt sich mit spitzer Schauze ein klitzekleines Stückchen Kompost, legt es auf den Weg und rennt zur Einfahrt. Nichts, ich bin weit und breit nicht zu sehen. Also noch einmal das Spiel, wieder mit dem gleichen Ergebnis :lol: .

    Wenn ich die Küchentür zumache, damit die Hunde z.B. nicht an den Mülleiner gehen. Das ist keine Erziehung. Erziehung ist, wenn die Küchentür offen ist und die Hunde gehen zwar in die Küche, machen dort aber keinen Unsinn.

    Es ist kein Erziehungsziel, dass der Mensch sich beibringt die Küchentür zu schließen. Jedenfalls nicht in Bezug auf den Hund. Es ist aber sehr wohl ein Erziehungsziel, dass der Hund der Versuchung widersteht.

    Zitat

    Allerdings ist das Nichtbeachten von Mülleimer und Spülmaschine keine Transferleistungen vom Kommando "Nein", sondern das ist m.E. ein gänzlich anderes "Erziehungsgebiet", bei dem er begreifen soll, dass er in gewissen Bereichen Eurer Wohnung nichts zu suchen hat.

    Dazu kann man auch mal unterstützend das gut trainierte "Nein" verwenden, wenn man ihn inflagranti dabei erwischt; aber besser ist es, ihm überhaupt keine Möglichkeit zu geben, den Mülleimer zu durchstöbern, und ihm beim Aus- und Einräumen der Spülmaschine auf seinen Platz zu schicken. Mit der Zeit wird er dann von alleine diese Bereiche bzw. Situationen aus dem Weg gehen.

    Nö, das ist doch kein Erziehungsziel. Erziehungsziel ist, dass der Hund bestimmte Dinge nicht tut. Ich kann Fleisch offen liegen lassen und weggehen, die Hunde gehen da nicht ran. In der Küche liegt das Schmalz für die Hunde, die haben auch den ganzen Tag Zugang zur Küche, weder Mülleimer, noch Schmalz noch Kühlschrank oder sonstwas wird geplündert, auch nicht das Hundefutter. Das ist ein Erziehungsziel.

    Wenn ich deine Methode mal auf den Menschen übertrage, dann gibt es keine Banken und schon sind Bankräube nicht mehr möglich. Klar, ist so. Nur ist das auch sinnvoll?

    Ich gehe beim Nein einen ganz anderen Weg, gleich am ersten Tag und völlig ohne Probleme:

    Stelle einen Teller mit Wurst- und Käsebrot sowie Würstchen auf den Fußboden. Lege dich daneben und, wenn der Hund zum Teller kommt, sage Nein und schiebe ihn mit dem Unterarm weg. Das wiederholst du so lange, bis du das alles mit dem Hund neben dem Teller in Ruhe essen kannst.

    Der Hund lernt so, dass Nein Nein ist. Bei der Leckerliemethode kann er jedoch falsch schließen und deutet Nein als gleich gibt es etwas leckeres.

    Ich arbeite sehr zurückhaltend mit Leckerbissen. Wenn, dann auch als Belohnung für ein Tun, nicht als Belohnung für ein Unterlassen.

    Beispiel:
    Hund soll eine leere Klorolle zum Altpapier bringen. Gibt natürlich ein Leckerchen als Belohnung.

    Hund soll den Kompost im Beet lassen. Gibt natürlich keine Belohnung, denn er hat ja aktiv nichts getan, auch nicht tun sollen, er hat nur Unsinn nicht gemacht.

    Zitat

    Dein Hund zeigt Dir sehr deutlich, dass er meint es selbst entscheiden zu dürfen. Was er aber nicht darf!

    In diesem einen Punkt gehe ich nicht ganz konform mit dir. Hund und Mensch haben doch ein gemeinsames Interesse. Der Hund möchte selbst entscheiden und der Mensch möchte sich nicht um jeden Dreck kümmern müssen. Das ist doch ein prima Anknüpfungspunkt. Benimmt sich der Hund und misbraucht seine Freiheit ncht, darf er selbst entscheiden. Macht er Unsinn, werden die Zügel eben angezogen.

    Hier in diesem Fall macht der Hund Unsinn, er misbraucht seine Freiheit. Da gebe ich dir recht, das geht nicht, also Zügel straff halten. Und fleißig auf das Ziel hinarbeiten, dass es ohne geht.