Beiträge von DSH Bauer

    Gut, das ist auch richtig, wenn du ihn erst einmal nicht unbeaufsichtigt raus lässt.

    Als erstes muss der Zaun ausbruchsicher sein. Höhe kannst du vergessen, im Klettersprung überwinden Hunde irrsinnige Höhen. Entweder du winkelst den Zaun oben nach innen ab, so 50 cm (bei wenigstens 150 cm Zaunhöhe) oder du setzt einen E-Zaun.

    Ich habe einen E-Zaun von ca. 80 cm Höhe. Für zwei Schäferhunde lächerlich, aber sie gehen nicht drüber. Einmal eine gewischt bekommen und die Sache ist klar, davon hält hund besser Abstand. Jetzt habe ich auch oft keinen Strom drauf. Weißes Band würde inzwischen reichen.

    Als zweites kommt die langwierige Arbeit dem Hund beizubringen, dass er nicht bellen soll. Alles da draußen geht ihn nichts an. Kurzfristig kann ein Sichtschutz (Schilfmatte) dabei helfen, langfristig solltest du, immer wenn er draußen ist, anwesend sein und bei jedem Bellen zu ihm sagen, dass das nicht interessiert. Ganz ruhig, völlig unaugfgeregt (egal wie sehr du innerlich kochen magst). Wenn er abdreht, Platz!

    Wird er nach einiger Zeit ruhiger und bellt nur noch ab und an, wenn Passanten bei dir vorbeikommen, kannst du auch lockerer reagieren. Ich rufe dann nur noch den Hund beim Namen und schüttele den Kopf, wenn er zu mir sieht. Das reicht schon.

    Na ja, wenn sich das Bellen schließlich nur noch auf zwei, drei Intimfeinde beschränkt, dann lass ihn. ;)

    1. Hund meldet "Da ist was."
    2. Keine Sau reagiert.
    3. Hund "Da ist was! Pennt ihr? Los, da ist was!"

    Ganz normal, was soll der armen Hund denn sonst tun?


    1. Hund meldet "Da ist was."
    2. "Kalt die Klappe."
    3. Hund "Der kapiert auch gar nichts. DA IST WAAAAS!"

    Auch ganz normal.


    1. Hund meldet "Da ist was."
    2. Chef kommt gucken, "Ist gut"
    3. Hund "Job erledigt, kann ich mich wieder ne Runde aufs Ohr hauen."

    Auch das ist normal.


    Menschen würden auch alle drei Möglichkeiten durchspielen, wenn sie eine Situation als dringlich ansehen. Stelle dir mal vor, Frau Merkel erscheint in deiner Firma. Das meldest du deinem Chef. Reagiert er nicht, meldest du es so lange, bis er reagiert. Abweisen lassen würdest du dich dann auch nicht so einfach. Reagiert der Chef jedoch und sagt z.B., dass sie jetzt öfter kommt, weil sie die neue Chefsekretärin ist, dann ist die Sache erledigt und du gibst Ruhe.

    Nö, er bekommt keine Bestätigung. "Das war unnötig", ist doch keine Bestätigung.

    Gehe mal von 12 Wochen aus, bis der Hund das begriffen hat. Denn das, was er tut, ist das normalste von der Welt. Da ist was, das muss ich melden. Das muss mit vielen, vielen, vielen Wiederholungen geübt werden, wenn man es abstellen will.

    Bällchen apportieren ist immer wieder gleich, das lernt der Hund schnell, weil es immer wieder gleich ist. Melden bzw. nicht melden ist immer wieder anders. Da braucht es dann eben die vielen Wiederholungen, um zu lernen, dass da eine Regel mit gaaanz wenigen bis praktisch gar keinen Ausnahmen besteht.

    Alternativ kannst du es auch versuchen das Melden umzupolen. Es wäre zumindest einen Versuch wert. D.h., der Hund meldet nach wie vor, aber eben nicht durch Bellen.

    Beispiel von gestern (nein, ungeübt):
    Ich ließ Wasser an die frisch gepflanzte Hecke laufen. War zwischenzeitlich drinnen, mein Rüde kommt auch rein, schnappt mich am Arm und zerrt mich raus. Warum? Der Boden war gesättigt und das Wasser lief über den Hof.

    Nun wäre es natürlich blöd, wenn du immer, wenn im Hausflur etwas ist, zur Wohnungstür geschleift wirst. Also lasse den Hund z.B. etwas vor deine Füße schmeißen, womit er dir mitteilt, da ist was. Das quittierst du mit Ist gut, Danke o.ä.

    Bei der Ausgestaltung "Hund bringt etwas zum Melden" würde ich das, was er bringen soll, an der Wohnungstür deponieren. Nach dem Quittieren der Meldung folgt dann logisch, dass der Hund den "Meldegegenstand" wieder an der Wohnungstür ablegt.

    Theoretisch müsste das funktionieren. Erst einmal mit Klingeln an der Wohnungstür beginnen, bring ..., Ist gut, ... Und so weiter eben, bis es sitzt.

    @ Klamo
    Härte und Konsequenz sind schon zwei unterschiedlich Paar Schuh.

    Konsequenz heißt Du machst das jetzt, sonst ...

    Härte sind dann u.U. die drei Pünktchen, wobei es individuell unterschiedlich ist, wann eine Konsequenz eine Härte darstellt.

    Nehmen wir einfach mal ..., sonst fliegst du raus.

    Ein sensibler Einzelhund wird das als Härte empfinden.
    Ein eigenständiger Einzelhund interessiert sich weniger dafür, ist eben so, Tasche auf, Anschiss rein, Tasche zu.
    Einen Meutehund interessiert das vielleicht gar nicht, denn draußen spielt er dann eben mit dem Rest der Meute.


    Ist eben so, wie mit dem Masochisten und dem Sadisten nach dem Schiffsuntergang:
    Masochist: "Schlag mich, bitte, bitte schlag mich!"
    Sadist: :D "Nee!"

    Das Problem, das diese Ausbildung so langwierig macht, ist die mangelnde Wiederholung.

    Um dem Hund das Zurückbellen abzugewöhnen, wenn man ein Grundstück mit Hund passiert, reicht etwa eine halbe Stunde. Das aber nur, wenn man durch eine Siedlung geht, in der an jedem Grundstück mindestens ein Hund anschlägt. Dann wird es dem Hund nämlich zu doof. Lieber die Klappe halten als wegen Heiserkeit keinen Ton mehr herausbekommen. Außerdem interessiert das den/die Alte(n) ja nun überhaupt nicht, der/die sagt immer nur Ruuuhig, Ruuuhig. Also ist hund ruhig.

    Mal ganz überschlägig: 6 km / h Geschwindigkeit, 20 -30 m Grundstückslänge, dann kommen wir auf 100 - 150 Wiederholungen.

    Das auf ein Mehrfamilienhaus mit nur sehr sporadischem Durchgangsverkehr übertragen, kann sich jeder leicht ausrechnen, dass der Lerneffekt eben nicht binnen zweier Tage eintreten wird.

    Erziehung ist mit Arbeit verbunden. Nicht umsonst gehen Lehrer zur Arbeit und werden dafür auch bezahlt. Wenn mir diese Arbeit zu mühselig ist, muss ich entweder dafür bezahlen, dass sie ein anderer Mensch übernimmt, oder ich habe eben einen unerzogenen Hund. So einfach ist das.

    Ich musste bei einigen Beispielen auch grinsen. Aber ein Punkt scheint mir doch bedenkenswert:

    1) Je mehr Hunde ich habe, umso wichtiger sind Erziehung und Gehorsam

    2) Je größer der Hund ist, umso wichtiger sind Erziehung und Gehorsam


    Aber Erziehung mit voller Härte? Kann so oder so gemeint sein, von einem Hundetrainer hätte ich jedoch die Formulierung Erziehung mit voller Konsequenz erwartet. Denn genau das ist doch der Punkt, Konsequenz, nicht Härte.

    Ob der Hund auf das Sofa darf oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Meine dürfen es nicht. Warum? Das Sofa wird nicht besser davon, Hunde sind manchmal dreckig, ... Ganz logische Gründe eben. Aber aus Sicht dieses Trainers mache ich wohl was verkehrt, wenn wir zu Dritt auf der Decke des Rüden liegen :lol: .

    Braucht er dauerhaft oder nur vorübergehend für ein paar Wochen oder Monate den Schutz für die Pfote?

    Ewig wird nichts halten. Insofern, greife doch auf den Mockasin zurück, also eine Socke, an die du eine Ledersohle nähst.

    Wenn du nur einen Schuh anziehst, achte auf eine flache Sohle! Sonst bringst du die Geometrie durcheinander und riskierst u.U. einen Gelenkschaden. Vor dem Hintergrund würde ich auch einmal darüber nachdenken den Tierarzt um Rat zu fragen.


    Sorry, ist mir jetzt erst aufgefallen: Dein Hund scheint nur drei Beine zu haben. Dann müsste er den Schuh ja lebenslang tragen. Nee, wirklich, da frage lieber den Tierarzt und ziehe auch drei Schuhe in Betracht.

    Prima, danke!

    Gut 9 Monate alt. Also wie ich dachte, ein junger Hund in der Rüpelphase. Da hat im Normalfall weder das Knurren noch das Verteidigen von sonstwas eine "beachtenswerte" Bedeutung. Ist alles völlig im Rahmen. Der testet nur wie weit er gehen kann.

    Beachtenswert ist das natürlich, aber nur insofern, als das Verhalten in geordnete Bahnen gelenkt werden sollte. Wenn ihr meint, das Futter nicht wegnehmen, dann werdet glücklich damit. Vielleicht hilft es ja. Ich bin für solche Vorgehensweisen wohl zu alt. Auf alle Fälle habe ich eine andere Sicht der Dinge und gute Resultate damit erzielt.

    Und jetzt zu meiner Erfahrung: Das legt sich auch, wenn man gar nichts mit der Schüssel macht und die Phase aussitzt. Allerdings nur dann, wenn die Grundausbildung konsequent durchgezogen wird. Und, das muss ich auch erwähnen, wenn der Hund das Wegnehmen der Schüssel vorher schon gelernt hat.