Beiträge von DSH Bauer

    Mal eben aus einer anderen Diskussion entführt:

    Zitat

    Genau... und was ist mit dem Hund ... macht es den Hund glücklich?

    Eben, das ist doch die Frage. Natürlich ist es ok, wenn pheaven sich an einer blauen, braunen, roten oder lila Leine erfreut. Dennoch ist Fantasmitas Frage berechtigt, denn Liebe sollte doch danach fragen, was für den Anderen gut und förderlich ist.

    Mal OT und zur Klarstellung:

    Russland ist kein Entwicklungsland, es ist ein europäisches Land, auch wenn große Teile in Asien liegen. Ich sehe in den 7 Minuten, die ich in Hannover (!) vom Bahnhof zur Arbeit gehe, mehr Bettler als ich in Russland oder Polen gesehen habe. Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit, ich sehe weniger Betrunkene in Deutschland.

    Und, auch das gehört dazu, Russland ist uns teilweise voraus bzw. hat m.E. bessere Wege der Problemlösung gefunden als wir. Beispiel: In Russland wird eine Rezeptur vom Hersteller zur Genehmigung beim Ministerium eingereicht. Wenn die Genehmigung vorliegt, darf das Futter- (bzw. Lebensmittel, wenn für den Menschen gedacht) in den Verkehr gebracht werden. Genau mit der genehmigten Rezeptur. D.h., wenn aus Kosten- oder sonstigen Gründen etwa Fleisch durch Soja ersetzt werden soll, ist eine neue Zulassung fällig oder der Laden wird dicht gemacht.

    Aber, auch das ist selbstverständlich, es gibt viele Bereiche, in denen in Deutschland bessere Lösungen gefunden wurden. Hierbei sollten wir jedoch nicht vergessen, dass wir keine 70 Jahre Lenin, Stalin & Co hinter uns haben.

    Wir, und damit meine ich alle Gesellschaften, befinden uns im Wettbewerb um die besten Lösungen. Und die meisten Fragen sind die gleichen, egal wo man lebt. Es wäre doch vermessen, wenn, welche Gesellschaft, welcher Staat auch immer, von sich behaupten würde, alle gefundenen Lösungen wären ideal und unübertreffbar. Nee, bei aller Vaterlandsliebe, das ist mit absoluter Sicherheit nicht der Fall.

    Mein Russischlehrer beim Bund hatte einen ganz guten Spruch von George Bernhard Shaw in seinem Büro:
    Wenn ich einen Apfel habe und du hast einen Apfel und wir tauschen die Äpfel, dann hat jeder einen Apfel. Aber wenn ich eine Idee habe und du hast eine Idee und wir tauschen unsere Ideen, dann hat jeder zwei Ideen.

    Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass wir dann auch drei und mehr Ideen haben können.

    Mal drüber nachdenken, ehe der Stab über wen auch immer gebrochen wird.


    @ lotuselise
    Ja, sehe ich auch so, guter Beitrag!
    Nur, bitte lass Russland raus. Wer da erfriert, würde, das gleiche Klima vorausgesetzt, auch hier erfrieren. Die haben durchaus ein soziales Netz, allerdings eines, das nicht mehr als das nackte Überleben sichert. Hartz IV ist dagegen Luxus. Ist aber auf der anderen Seite des Atlantik auch nicht anders, eher schlimmer.

    Walle, die Norm- bzw. Bedarfswerte werden in Fütterungsversuchen ermittelt. Da es hierbei um Inhaltstoffe und Rationsbestandteile geht, im Endeffekt also um die verdaulichen Rohnährstoffe bzw. um die Verdaulichkeit von Rationsbestandteilen, sind wir da schon recht nah an der Wahrheit dran.

    Schwierig in dem Zusammenhang ist weniger die Rassefrage bzw. der züchterische Fortschritt. Das Problem ist vielmehr, dass es den Hund nicht gibt. Das lässt sich jedoch über eine große Zahl von Individuen in den Griff bekommen.

    Wie gesagt, auf wissenschaftlicher Seite sind wir schon sehr nah an der Wahrheit dran und werden zukünftig auch immer dichter herankommen. Ob wir sie erreichen werden? Fraglich, wegen der individuellen Unterschiede eben.

    Das Problem mit dem Tierfutter sehe ich in der Politik. Russland ist uns da voraus. Dort wird eine Rezeptur vom Hersteller zur Genehmigung beim Ministerium eingereicht. Wenn die Genehmigung vorliegt, darf das Futter- (bzw. Lebensmittel, wenn für den Menschen gedacht) in den Verkehr gebracht werden. Genau mit der genehmigten Rezeptur. D.h., wenn aus Kosten- oder sonstigen Gründen etwa Fleisch durch Soja ersetzt werden soll, ist eine neue Zulassung fällig oder der Laden wird dicht gemacht.

    Farbstoffe und dergleichen braucht, wie ich schon erwähnt hatte, kein Hund. Dem ist es egal, ob seine Futterpelletts grau, braun, rot oder grün etc. sind. Das sind nur Zutaten, die denjenigen ansprechen sollen, der die Kohle hat, den Menschen.

    Zitat

    Man kann sich sicher mal fragen, was man so mit dem eigenen Hund tut, in welchem Verhältniss das steht. Um das in Relation zu setzten sind so Erlebnisse von vor 50 Jahren oder aus nem anderen Land gut...

    Eben, die Selbstreflektion ist des Pudels Kern ;) .

    Und auch, wenn das jetzt schon wieder OT ist: Ich bin oft in Mittel- und Osteurpa unterwegs. Aber abgemagerte oder augenscheinlich hungernde Hunde habe ich dort nie gesehen. Es ist nicht immer alles optimal, insbesondere auf den Dörfern. Z.B. wird Fellpflege dort eher klein geschrieben.

    Aber, und das ist ja nicht eben unwesentlich, fette, überkonditionierte Hunde sind mir dort nie über den Weg gelaufen. Wäre ja auch einmal ein Aspekt, über den man nachdenken kann.

    Ach ja, zum Thema frierender Hund:
    Mein erster Hund wusste ganz genau, wann ich aus der Schule kam. Er lag schon als Welpe zu der Zeit immer draußen und wartete auf mich. 10 Grad Frost und Welpe auf einem Schneehaufen liegend, das fand meine Oma nicht passend und wollte ihn, nachdem er nicht ins Haus wollte, mit dem Besen ins Haus jagen. Dorfschnack danach: Oma hat den armen Hund mit dem Besen aus dem Haus gejagt :lachtot: .

    Sowas ist doch beinahe schon normal. Heute bei uns im Dorf: Am Dienstag wird ... (1-jähriger, ganz lieber Rüde) kastriert. Wir hoffen, dass er dann keinen Unsinn mehr macht, wenn er alleine ist.

    Hallo! Die Leute haben heute eine Wanderung mit Bekannten gemacht. Hundi war allein im Haus, hat die Tischdecke und Platzdeckchen vom Küchentisch gerissen und in einen Blumentopf auf der Fenstebank gepinkelt! Ich werde die Leute gelegentlich mal bedauern. Aber erst möchte ich mal wissen, warum Hundi nicht mitwandern durfte und was er in der Küche zu suchen hat.

    Ich habe klipp und klar gesagt, dass dieses Problem so nicht gelöst wird. Aber da quatscht man ja vor eine Wand.

    Bin ja mal gespannt, wann Eltern, die mit ihren heranwachsenden Jungen Probleme haben, ebenfalls die Kastration als Lösung empfohlen wird.

    Sorry, nichts gegen eine Kastration, auch wenn ich immer zu einer Sterilisation tendieren würde. Aber Erziehung mit dem Messer? Leben wir noch im Mittelalter?

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    Die Straße

    Hunderte Hunde und Katzen verlieren pro Jahr ihr Leben auf den Straßen
    Russlands. Vielfach schwerstverletzt und mit abgerissenen Gliedmaßen verenden sie oft qualvoll einsam und unbeachtet am Straßenrand. Einige werden von Tierfreunden gefunden und mit viel Zeit- und Geldaufwand gepflegt, über die Grenzen der vorhandenen Kapazität.
    Straßentiere sind aber auch oft brutalen Übergriffen von Menschen ausgesetzt. Hunger und die Suche nach menschlicher Zugehörigkeit machen aus ihnen leicht anlockbare Opfer. Oft werden Hunde und Katzen verstümmelt und mißhandelt aufgefunden. Dann wiederum zwingt auch die Not Menschen zu schrecklichen Taten: Die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda aus Moskau berichtete mit schockierendem Bildmaterial am 05.09.2008 von Hunde essenden Obdachlosen in St. Petersburg.

    Zitat Ende..........................

    Das Thema Essen von Hunden hatten wir neulich, gibt es auch im ach so tollen Mitteleuropa, ist auch noch gar nicht sooo lange her, da wurden auch in Deutschland Hunde und Katzen verspeist.

    Und ich möchte auch nicht wissen wieviele Hunde und Katzen je km² hier in Deutschland totgefahren werden. Da schneiden wir mit unserem Fliegenschiss auf der Landkarte vermutlich wesentlich schlechter ab als Russland, das gut 10 % der Landfläche der Erde umfasst.

    Nee, Leute, lasst das bitte. Es geht nicht um die und wir, es geht nicht um hier und da, es geht einfach um die ganz popelige Reflektion des eigenen Handelns und um die Frage, wo Tierliebe dem Tier schadet. Was sinnvoll ist und was unnötiger Luxus, die Frage stellt sich natürlich auch.


    @ ReallyRed
    Auch unsere Hunde ertragen Kälte, die kontinental geprägten Winter mit minus 20 °C sicher leichter als unsere nasskalten Schmuddelwinter mit minus 2 °C. Da geht es den Hunden wie den Menschen. Und Hunde fühlen sich bei trockenen minus 5 Grad sicher wohler als bei 30 Grad plus.

    Eine Hütte, die vor schädlichen Witterungseinflüssen schützt (Wind und Regen) muss sein. Ebenso eine bedarfsgerechte Ernährung und soziale Kontakte zu ihrem Rudel (seien das nun Menschen und/oder Hunde) sind sicher notwendig. Dass er Hund aber ins Haus darf, ist zwar nett und sicher nicht verkehrt, eine Notwendigkeit dafür kann ich jedoch nicht erkennen.


    @ LaBellaStella
    Auch hier wieder ein toller Aspekt, nämlich die Umwelt. Wenn der nächste Nachbar 20 km entfernt wohnt und bis zu ihm außer einem Feld- oder Waldweg nichts ist, sieht die Welt natürlich anders aus als bei einem Grundstück an der Autobahn.