Beiträge von DSH Bauer

    Ich gehe mal davon aus, dass das Verhalten Deines Hundes übertrieben rüberkommt. Dennoch würde ich mir das nicht bieten lassen und ich denke, Du hättest in Vergangenheit ruhig etwas konsequenter sein können.


    Dass sich der junge Hund Sachen schnappt, ist normal. Sollte er das tun? Nein. Gut, was würdest Du dann machen? Schimpfen? Bringt nichts außer "Warum meckert mein Mensch denn jetzt wieder?" und vielleicht Trotz. Wegnehmen? "Hey, lass uns darum kämpfen - jag es mir doch ab!" Ist also ebenfalls witzlos.


    Ich habe nicht geschimpft, dem Hund auch nicht die Sachen weggenommen, sondern sie die Sachen wieder genau dahin zurückbringen lassen, wo sie sei her hatten, und dort ablegen lassen. Ende, der Mohr, äh Hund hat seine Schuldigkeit getan und kann gehn. Für den Hund ist mit dieser Reaktion klar deutlich, was von ihm erwartet wird und es wird beim besten Willen kein Spiel daraus. Also wird er das rasch unterlassen.


    Aggressives Verhalten gegenüber Menschen darf der Hund nicht zeigen. Diskutieren, protestieren, im Spiel beißen, ... alles ok, aber niemals im Ernst. Wenn ich meine Hunde richtig auf den Pott setze, kein Wort, es gibt keine Berührung, nichts. Ich sehe den Hund nur scharf an, mit meinem Gesicht gaaanz dicht an seiner Nase, ziehe meine Nase kraus und die Oberlippe hoch und zwinge ihn so ins Platz. Ob der Hund dabei erst einmal lautstark protestiert, ist egal, das kümmert mich nicht. Ich kenne meine Hunde eben. Ob Du das mit Deinem Hund machen kannst - ich fürchte eher (noch) nicht.

    So 14 Tage bevor meine Lütte zum ersten Mal läufig war, waren wir mit dem Fahrrad unterwegs, an der Leine natürlich. Uns kam ein unangeleinter Malinois entgegen, der sich natürlich nicht abrufen ließ. Schiet, aber nichts weiter gewesen außer dass die Lütte ängstlich gebellt hat.


    Ein paar Tage später das gleiche Spiel, nur dass wir diesmal standen, die Hündin diesmal ausweichen wollte und das Fahrrad umriss. Den Rüden interessierte das herzlich wenig, so dass sie mit Rute unter dem Bauch Zähne zeigte. "Das ist ja ein Angstbeißer." Ist sie nicht, aber Rüden haben ja auch weniger Hormonschwankungen.


    Egal, beim nächsten Mal möchte ich nicht im Fell des Malinois stecken, denn wir sind jetzt (nicht deswegen, sondern weil es funktioniert) immer zu Dritt unterwegs. Und mein Rüde hat einen ausgesprochenen Schutztrieb der Hündin gegenüber. Schließlich hat er sie großgezogen. Und ich muss in so einer Situation nicht eingreifen, wenn meine an der Leine sind. Mal sehen ob die Herrschaften sich dann besser um ihr verzogenes Hundi kümmern. :D

    Wenn das alles so rassespezifisch ist, verstehe ich nicht, warum Hunde dann ganau auf die Art untereinander kommunizieren (und das auch verstehen!) und warum Menschen (jedenfalls die, die ich kenne) ein Bellen o.ä. alle gleich deuten, unabhängig von der Rasse des Hundes.


    Wenn es denn der Sache dient, warum nicht auch rassespezifisch. Und sei es nur, um festzustellen, dass die Unterschiede von individuellen Einzelausnahmen abgesehen vernachlässigt werden können.


    Wie soll denn hier eine Frage wie "Mein Hund bellt im Garten" vernünftig beantwortet werden können, wenn nicht ein Mindestmaß an Beschreibung des Bellen vorhanden ist? Wie kann schriftlich ein Bellen herübergebracht werden, wenn nicht ein Mindestmaß an gleicher Deutung eines Begriffes oder einer Beschreibung herrscht?


    Die babylonische Sprachverwirrung im www ist mir bei einem anderen Thema richtig deutlich geworden. Es hieß sinngemäß "ich nehme den Hund aus der Situation heraus". Was ich verstanden habe, war "Hund weg, etwa ins Haus, und raus ist er aus der Situation". Gemeint war etwas ganz anderes, das ich beschrieben hätte als "Hund in der Situation belassen und ein erwünschtes Verhalten durchsetzen". Wir meinten beide haargenau das gleiche, drückten es aber so aus, dass keiner den anderen verstand.


    Und wenn jemand ein "Hau ab, sonst Beule oder Kantholz"-Knurren nicht verstehen kann, dann sollte er sich bitteschön besser keinen Hund zulegen bevor er sich durch Augenschein erst einmal richtig sachkundig gemacht hat. Sorry, aber so etwas ist fahrlässig.

    Ich habe mit meinen nach Feierabend eine Gassirunde von knapp 2 km gemacht (schön mit Zeit, so 45 - 60 Minuten). Dann noch etwas im Garten spielen, fressen und kuscheln.

    Hallo,


    ich hoffe, dass meine Beiträge zu dem "Wörterbuch" so allgemein und doch verständlich sind, dass auch Laien sie verstehen können - und das trotz aller individueller Färbungen, die bei jedem Hund nun einmal vorhanden sind. Ich denke ferner, dass damit auch verständlicher geworden ist, was ich mit diesem Vorhaben meine.


    Manche Dinge, etwa die aufgestellte Bürste oder das Anspannen des Körpers beim Warnknurren, habe ich ganz bewusst weggelassen, wenn diese nicht typisch sind. D.h. aber auch, hier könnte bzw. müsste noch weiter differenziert werden.


    Mir ist gestern aufgefallen, dass es schwer ist aus dem Gedächtnis aufzuschreiben. Man weiß es zwar, aber die lieben Details. Deshalb denke ich, dass es sinnvoll ist die jeweiliegen Äußerungen frisch aufzuschreiben. Wir haben ja Zeit.


    Doch nicht nur bei den Hunden gibt es individuelle Unterschiede, auch bei uns Menschen. Wer sich nicht mit einer genauer "Übersetzung" einbringen kann oder möchte, dem wäre ich sehr dankbar für Hinweise (z.B. achte mal auf das ... wenn ...) und Ergänzungen (z.B. beim ... kommt noch ein ... hinzu).


    Ich denke, wenn wir das so angehen, kommen wir mit viel Spaß an der Sache auch gut zum Ziel. Es dient ja auch einem guten Zweck, denn Fremdsprachenkenntnisse sind nie von Nachteil. :gut:

    Imponierknurren im Spiel:
    Lefzen sind in Normalstellung, die Rute wedelt. Dieses Knurren ist meist laut.


    Ich mag das nicht Knurren:
    Lefzen werden leicht angehoben, Nasenrücken aber nicht kraus. Das Knurren ist leise und kurz, wird oft mehrmals wiederholt.


    Warnungsknurren:
    Lefzen sind ganz hochgezogen, die Waffen liegen blank, der Nasenrücken ist kraus. Dieses Knurren kann laut sein, muss es aber nicht.

    Ich sehe das Beißen getrennt von anderen Dingen wie der Ruhe (bzw. Unruhe). Das Beißen geht vorüber, ist eine Phase und man kann daran etwas tun, es kanalisieren, aber der Unterschioed zwischen einem Lehrer in der Menschenschule und in der Hundeschule hört sich so an:


    Menschenschule: "Habt ihr das begriffen?"
    Hundeschule: "Habt ihr das gefressen?"


    Hunde haben keine Hände, sie können nichts begreifen, sie müssen die Welt mit dem Fang erkunden, die Dinge, die Menschen im Wortsinne begreifen, müssen Hund sozusagen fressen.


    Ruhe ist aber eine ganz andere Sache. Da muss man sich durchsetzen und das kann man auch ohne einem kleinen Wollknäuel Böses anzutun.

    Ich will mal ganz klein anfangen:


    Kurze, abgehackte Hä, Hä Laute werden als Spurläuten bezeichnet. Hunde geben diese Laute ab, wenn sie (Wild) jagen, aber auch Schlittenhunde äußern sich so, wenn es losgeht.


    Ähnlich wie das Spurläuten, allerdings etwas mehr in Richtung eines mittelhohen kurzen Wau, Wau, geben meine Hunde von sich, wenn es auf dem Fahrrad los geht und sie den Drang voran haben. Ich deute es als Anfeuerungsruf.


    Das Diskutieren von Hunden kann ich schlecht wortmäßig fassen (auch wenn ich es als Wä, Wä, Wä verulke). Es ist zu erkennen an einer hohen Stimme und klingt, als wollte der Hund versuchen zu sprechen (was ihm aufgrund seiner Anatomie aber nicht möglich ist). Die Laute folgen sehr schnell aufeinander, die Lautstärke ist im Vergleich zum normalen Bellen leiser. Der Hund will auf diese Weise etwas erreichen, was ihm momentan verboten ist. Vergleichbar mit einem Kind, das in einer vergleichbaren Situation etwa sagen würde: "Ach lass mich doch, ich bin auch ganz bestimmt artig und anschließend helfe ich dir auch. Bitte, bitte!"

    Dann läuft das ja im Endeffekt so ähnlich wie bei mir.


    Wie gesagt, ich hatte mir unter dem Ausdruck "aus der Situation nehmen" etwas völlig anderes vorgestellt. Ich habe Dich jetzt zwar verstanden, auch wenn der Ausdruck "aus der Situation nehmen" für mich immer noch etwas völlig anderes besagt. Gut, muss ich erst einmal so hinnehmen, wird aber dazu führen, dass ich in Zukunft mir erst einmal beschreiben lassen muss, was der jeweilige Schreiber darunter konkret versteht. ;)


    Ich denke, Dir wird es ähnlich ergangen sein, als Du von mir gelesen hast, dass ich den Hund in der Situation belasse. :smile: