Beiträge von DSH Bauer

    Zu 1)
    Welpen kennen die Welt noch nicht und sind, nicht anders als kleine Kinder, leicht einmal verängstigt. Ich bin solche Situationen immer recht burschikos angegangen. "Nun komm, du glaubst doch wohl nicht, dass ..." und gaaanz ruhig weitergegangen. Später, wenn dann das Maul sinnlos aufgerissen wird, habe ich immer (so es möglich war) gesagt, welches Verhalten ich erwarte und Fehlverhalten mündlich moniert. Das ist aber ein längerer Lernprozess, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Zu 2)
    Der Spaziergang mit mir (tagsüber waren die Welpen immer im Garten, es gab nur einen längeren (zeitlich) Spaziergang am Abend, war immer eine Sache, auf die sich die Hunde vom ersten Tag an gefreut haben. Leckerlie oder sonstige Motivationshilfen brauchte ich nie.

    Sprichst Du mit Deinem Hund? Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Auch unterschiedliche Wege auf dem Spaziergang sowie immer mal eine Ausbildungseinheit unterwegs so spielerisch nebenher als Auflockerung fördern ebenfalls die Freude am Spaziergang.

    Regn ist auch so eine Sache. Hunde bzw. Welpen mögen oft keine nasse Schnauze von oben ;) . Habe dann immer die Frage in den Raum gestellt, ob der Hund denn aus Zucker ist. Habe nie ein Ja als Antwort bekommen und mit der Zeit interessierte der Regen auch gar nicht mehr.

    Zitat

    @ DSH Bauer
    Du meinst das Format Pony - ab 70 cm Stockmaß. Hat schon was für sich, man braucht sich beim Streicheln nicht bücken :D

    Wesenmäßig ist mir mein "quadratisch, praktisch, gut" Ossi lieber, der hat nicht nur den Einschaltknopf sondern auch noch den Ausschalter.

    Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat er 68 cm Stockmaß, die Lütte 65 cm. Ein bisschen muss ich mich schon zur Seite neigen, um ihnen beim Gehen den Rücken zu kraulen, aber die Ohren tun es ja auch :smile: . Was ich aber meinte, war die Begrüßung im Stehen mit den Pfoten auf den Schultern. Mit dem Rüden stehe ich dann fast Auge in Auge, die Hündin reicht nicht so hoch; die Pfoten liegen dann auf meiner Brust.

    Ob man sich eher größenmäßig nach oben oder nach unten orientiert, ist doch eine Frage, was der Hund im Endeffekt leisten bzw. arbeiten soll. Im Rettungshundebereich (von dem ich zugegebener Maßen wenig Ahnung habe) würde ich für die Suche von Verschütteten eher einen kleinen DSH wählen, als Rettungsschwimmer eher einen Riesen. Zum Hüten von Vieh wäre mir hingegen eine kleinere bis mittlere Größe passender, während für den Schutzdienst (Diensthund) die mittleren bis großen geeigneter erscheinen. Ist einfach sinnvoller die Waffen nur zu zeigen statt sie einzusetzen ;) .

    Auch wenn mein Rüde keine Schlaftablette ist, er ist insgesamt ruhiger als die Lütte. Die 16 Monate Altersunterschied sind es aber nicht, sondern m.E. neben der Persönlichkeit (er strotzt vor Selbstbewusstsein und hat manches einfach nicht nötig) auch der Umstand, dass größere Hunde tendenziell ruhiger sind. Das soll nun aber bitte nicht bedeuten, dass die Lütte ein hyperaktives Nervie ist. Sie ist einfach nur temperamentvoller. Insgesamt sind aber beide ruhige Vertreter und alles andere als ohne Ausschalter.

    Da hast Du mich wohl falsch verstanden. Ein Sturkopp muss ebenso vernünftig an eine Aufgabe herangeführt werden wie ein Sensibelchen. Aber, während man bei einem Sturkopp anschließend in Richtung eines "Das habe ich gesagt und das machst du jetzt auch" herangehen muss, ist bei einem Sensibelchen eher etwas in der Art von "Nu komm, du kannst es doch" angesagt. Das soll nicht heißen, dass ent oder weder zum Ziel führt. Auch Sturköppe wollen motiviert werden und auch Sensibelchen brauchen mal ein "Jetzt reiß dich aber mal zusammen".

    Mir kam es darauf an, dass Hund nicht gleich Hund ist wie VW Käfer gleich VW Käfer ist. Fahrerhandbuch gelesen, anschmeißen, erster Gang rein und los geht bei Lebewesen einfach nicht. Da muss man schon auf die individuelle Persönlichkeit eingehen.

    Wenn mein Rüde mich z.B. anknurrt, dann gehe ich im Grunde voll auf Konfrontationskurs, gehe mit meiner Nase an seine und knurre zurück. Das kann ich bei dem und ich weiß auch wo der Punkt erreicht ist, an dem ich auf Beruhigung umschwenken muss. Bei der Hündin würde das nichts bringen, die ist sensibler, da ist gleich Beruhigung angesagt. Konsequenz hingegen findet bei beiden in gleichem Maße statt - wenn ich das so gesagt habe, dann wird es auch so gemacht PUNKT. Konsequenz heioßt, ein Befehl wird durchgesetzt, Strenge beschreibt die Art, wie er durchgesetzt wird. Und das Leckerlie in der Hand ist letztendlich auch nur ein Druckmittel, das in der entsprechenden Situation ein sehr wirkungsvolles sein kann.

    Ich bin man juxweise auf einem Hundplatz gewesen. In der Masse waren dort DSH. Aber ich muss sagen, es ist irre wie breit gefächert der DSH im Aussehen ist.

    Aus der Schaulinie war dort ein Hund vertreten, der Rest war hinten nicht tiefergelegt. Fellmäßig variierte es vom Stockhaar (die meisten) über Langstockhaar bis zum Langhaar (der sah mehr plüschig aus).

    Auch die Größen waren im vergleich zu meinem Rüden (den ich mit seinen 42 kg immer als normal gewachsen ansehe) eher klein (so geschätzte 30 - 35 kg).

    Der "Schönling" in Schwarz - Gelb - Braun war einmal vertreten (es war der aus der Schaulinie), der Rest war Schwar - Braun - Grau.

    Gute, aber recht große und kräftige DSH in der Leistungslinie züchtet übrigens die Bundeswehr (zumindest hat sie das getan). Nachteilig bei diesen Riesen ist allerdings, dass sie weniger wendig sind als die kleineren, die sich im Bereich von 30 - 35 kg bewegen. Dafür kann einem ein großer DSH bei der Begrüßung schöner in die Augen schauen :smile: .

    Was Du berichtest, schätze ich mal, dass es sich um DSH aus der Schaulinie handelt. Na ja, wer es mag.

    Dass die Tiere aufgeregt waren, wundert mich kaum. Ich weiß zwar nicht, wie es dort abgegangen ist, aber so viele Hunde auf einem Haufen, die sich alle nicht kennen und in erster Linie "schön" sein sollen??? :schockiert:

    Was Du suchst (und m.E. auch brauchst), ist doch ein DSH aus der Leistungslinie. Das ist dann kein aufgemotzter Manta, hinten tiefer gelegt und mit Spoiler. Das sind Arbeitshunde mit (gut, Wasserwaage ist es nicht, aber dennoch) geradem Rücken, ehrlich, gerade heraus und ohne Schnickschnack. Die bringen in der Regel eine Menge mit, das man sehr gut ausbauen kann. Mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, einer vernünftigen Methodik und Didaktik sowie Konsequenz (nicht zu verwechseln mit unnötiger Härte!) bekommt man da einen ganz tollen Kameraden für die ganze Familie und einen erstklassigen Helfer bei der Arbeit.

    Wie jeden anderen Hund auch, kann man den DSH natürlich durch falsche Erziehung auch zum Tyrannen und nutzlosen Stinkstiefel heranziehen. Das mag bei einem Dackel noch witzig sein, bei einen Hund ab sagen wir 20 kg aufwärts geht das nicht mehr. Dann macht nämlich mit Sicherheit nicht mehr der Hund was der Mensch sagt, sondern umgekehrt. Und einen 35 - 45 kg DSH Rüden oder gar eine 80 kg Dogge lässt man nicht mehr am ausgestreckten Arm "verhungern" wie einen Yorkie.

    Wenn der Hund sich nicht gerade drei Mal angestellt hat, als die weniger guten Eigenschaften verteilt wurden, dann ist es tatsächlich so, dass jeder den Hund hat, den er sich selbst erzogen hat. Wie gesagt, ich habe einen Rüden und eine Hündin, beide DSH, und in der Familie sind wir 2 Erwachsene und zwei Kinder. Die Hunde bereiten weniger Probleme als die Kinder. Und ich behaupte mal, dass andere Kinder mehr Probleme bereiten als meine.

    Ja, da stimme ich Euch voll zu, möchte aber auch anmerken, dass Konsequenz und Strenge eine Seite sind in der Erziehung. Die andere ist die,ja nennen wir es Persönlichkeit des Hundes. Einen harten Brocken kann und muss man anders anfassen als ein Sensibelchen. Es bedarf eben soviel Druck wie nötig und sowenig wie möglich.

    Leine anschleppen, Schüssel bringen, eine leere Flasche vor die Füße schmeißen, mit der Nase stupsen, Ach bitte (ja was nun, bellen ist es nicht, sprechen auch nicht), Schuhe bringen, an die Tür klopfen, ... Die Kommunikationsmöglichkeiten werden verdammt umfassend ausgeschöpft, sind aber immer eindeutig.

    Bewusst beigebracht habe ich bislang moch keinem Hund, wie er Wünsche äußern soll. Beigebracht habe ich lediglich, wie man Wünsche nicht äußert - rüpelhaft als Forderung.

    Heute habe ich von den DLG-Feldtagen für meine beiden je eine Quietschschnecke mitgebracht. Beide liebe ihr Quietschie, gehen jedoch völlich unterschiedlich damit um.

    Der Rüde freut sich an der Quiekerei (zum Glück ohne zu nerven) und sieht das Teil als nettes Spielzeug.

    Die Hündin entwickelt dagegen mütterliche Gefühle, freut sich auch (seltener als der Rüde) an der Quietschrei, legt ihr Quietschie jedoch auf der Wäsche ab und verteidigt es gegenüber dem Rüden. (Ich musste den armen Kerl sogar einmal, zum ersten Mal überhaupt, beschützen.) Auf der anderen Seite gibt sie das Spielzeug aus, quiekt dann selbst etwas aufgeregt, und apportiert bzw. fängt es.

    Interessant am Verhalten der Hündin ist, dass sie nur ihrer Schnecke gegenüber so mütterlich ist. Die Schnecke des Rüden läßt sie dagegen völlig kalt. Wenn des Rüden Schneck quietscht, kommt sie an, riecht und geht wieder ohne sie weiter zu beachten.

    Nach deutscher Art gekocht ist Pansen grauenhaft. Nach polnischer Art mit Schlachtebrühe und den passenden Gewürzen ein Gedicht! Das Fleisch ist, wie gesagt, ganz zart und mager. Farblich ist es weiß (sieht also nicht nach typischem Rindfleisch aus).

    Pansen enthält auch Bindegewebe (wie dieses überall vorhanden ist), besteht jedoch zum Großteil aus Muskelgewebe. Ein 200 Liter fassender "Gärbottich", in dem Gras und sonstiges Futter durchmischt und zum Wiederkäuen ins Maul transportiert wird, wäre nur aus Bindegewebe gar nicht funktionstüchtig.

    Übrigens ist es vorgeschrieben, dass Kälbern ab dem 14. Lebenstag Raufutter (z.B. Heu) zur freien Aufnahme angeboten wird.