Die BW züchtet selbst, jedenfalls habe ich zu denen keinen Kontakt. Wohl aber zur Polizei und die prüfen und kaufen nicht die Katze im Sack, schließlich stehe ich nicht umsonst jetzt schon in Kontakt zu den zuständigen Personen. Schäfer und andere Menschen, die Arbeitshunge suchen und zu denen ich auch beruflich Kontakt habe, prüfen ebenfalls. Und wenn die Begutachtung durch die zuständigen Personen (sprich Kunden) ergibt, dass die Hunde den Anforderungen vollauf entsprechen, dann liegt kein subjektives Ach-mein-toller-Hund-Urteil vor.
Doch was muss ein Arbeitshund mitbringen? Arbeitsfreude, Arbeitswillen, Leistungsfähigkeit (welche Gesundheit bedingt), Robustheit und natürlich Intelligenz und einen sauberen Charakter (der Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit bedingt). Sein jeweiliges Handwerk muss der Hund dann natürlich lernen, denn als Meister kommt kein Hund auf die Welt, da sind Hunde eben auch nur Menschen.
Warum soll ein Hund aber denn Dinge lernen, um des lernens willen und nicht zum mehr oder weniger täglichen Gebrauch? Warum soll ich mir die Mühe machen und den Hunden Dinge beibringen, die weder mir noch ihnen etwas nützen? Und warum soll ein Hund, der gerade erst (nahezu) ausgewachsen ist, nicht langsam an höhere Leistungen herangeführt werden und statt dessen aus dem Stand ...?
Aber mal davon abgesehen, die Prüfungsanforderungen für die verschiedenen "Leistungsprüfungen" liegen mir vor. Über das, was dort als Leistung beschrieben wird, lachen wir nur, das ist Aufwärmtraining.
Beispiel Ausdauerprüfung: Minestalter 16 Monate (die Lütte hat also noch Zeit). 20 km mit 2 Pausen zu je 15 Minuten, Durchschnittsgeschwindigkeit 12 - 15 km / h (ich nehme mal an ohne Pausen). Mein Rüde läuft die 39 km in 3 Stunden incl. 1 Pause zu 8 Minuten und kommt ganz entspannt und zufrieden zu Hause an (er gibt das Tempo vor, nicht ich!). Macht einen Schnitt von 13 km / h einschließlich der Pause.
Beispiel Fährtenarbeit: Mein Rüde erkundete den Wald, wobei er einen Weg durch das Dickicht wählte. Nach gut 10 Minuten (ich dachte, er würde Baden) mache ich mich mit der Hündin, die bei mir war und über den Verbleib des Rüden ebenso wenig wusste wie ich, auf dem Weg zum See, um den Rüden zu holen. Rüde, wie gesagt weg, aber wo? Wo die Hündin ansetzen, wenn man die Abgangsstelle nicht einmal weiß? Was macht ein HF mit so einem Problem? Er deligiert es
. "Such ihn und bring ihn her, such!" Was macht eine ordentliche Hündin? Sie nimmt die Fährte auf, Nase immer am Boden, und führt ihren Auftrag aus. 5 Minuten, 10 Minuten, muss ich jetzt 2 Hunde suchen? 12 Minuten und die beiden kommen aus einer Richtung zu mir gelaufen, aus der ich sie nie erwartet hätte. Brav, ordentlich und zügig.
Auf dem Platz ein dressiertes Programm abspulen, das können viele Hunde. Aber einfach mal eben und unabhängig von einem bestimmten Ort eine Leistung erbringen, das ist ein ganz anderes Paar Schuh. Die Hunde, die das letztere bringen, sind die Hunde, die zur Arbeit taugen und die gesucht sind. Die ersteren, die nur eine Dressurübung vorführen, sind bestens für den Zirkus oder für Wetten Dass geeignet, aber nicht zwangsläufig für die Arbeit.
Ein anderes Beispiel: Den Wagen auf einem Feldweg ziehen oder zu Dritt (zwei Hunde und HF) auf einem 60 cm breiten Weg Bei Fuß gehen verlangt mehr als nur Gehorsam. In beiden Fällen muss der Hund mitarbeiten und sinnvolle Entscheidungen treffen, den Befehl also dem Sinn nach und nicht wörtlich umsetzen. Da ist ein Schlagloch, das wird schlecht für mich (und den Wagen), dann gehe ich eben drum herum. Oder der Weg ist zu schmal, da kann ich nicht auch noch neben dem HF gehen, ich soll aber direkt bei ihm sein, also klebe ich nicht mit der Schulter am Knie sondern mit der Nase an der Kniekehle.
Ich habe schon mit genug dummen Menschen zu tun, da brauche ich nicht auch noch dumme Hunde. Deshalb sind mir Hunde, die ihr Hirn zu mehr als nur zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen haben, auch besonders wichtig. Diese Eigenschaft kann man fördern, dann hat man einen Arbeitshund. Aber ausbilden kann man sie nicht.
Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, will es aber hierbei belassen. Ich denke, diese Beispiele belegen, dass ich schon die Latte hoch lege. Es soll jedoch auch erwähnt sein, dass ich bestimmte Dinge, etwa den Schutzdienst (gemeint ist der Angriff auf den "bösen Mann"), keinem Hund beibringe. Das muss er schon selbst können. Das soll der Welpenkäufer seinen Welpen beibringen, wenn er es für seine Arbeit braucht.
Die Vorfahren meiner Hunde kenne ich und ich halte auch den Kontakt zu ihren Züchtern. So ganz unbeleckt bin ich nun wirklich nicht. Aber Fachtierarzt? Wieso denn das, wenn man beruflichen Kontakt zur TiHo hat? Ist doch wohl wesentlich sinnvoller seine Hunde den Händen anzuvertrauen, die die Damen und Herren Viehdoc ausbilden. Warum in Züchtungsfragen an einen Verein wenden, wenn ich beruflich im Profibereich u.a. für Tierhaltung und Tierzucht arbeite? (Immer diese Oberverdachtschöpfer *kopfschüttel*)
So, und nun zurück zum Thema
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