Beiträge von DSH Bauer

    @ Czarna
    Prinzipiell ist das bei den Rindern optimal geregelt, wenn wir mal davon absehen, dass nur die Bullen und nicht auch die Kühe (direkt) selektiert werden. Die Gründe kennst du sicherlich.

    Auf der anderen Seite: Der Top-Vererber, dessen Sperma zu hohen Preisen heute massenhaft eingesetzt wird, ist längst "in der Wurst und gegessen". Das Rindersystem lässt sich also nicht so recht auf Hunde übertragen. Außerdem weiß ich auch nicht, ob KB bei Hunden nicht nur theoretisch sonden auch praktisch funktioniert.

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    Irgendwie werde ich nicht schlau aus deinen Sätzen. Einerseits redest du von langsam an höhere Leistungen heranführen, und dann sind die Anforderungen einiger Leistungsprüfungen schon nur noch Aufwärmtraining? :???:

    Altersmäßig sind die Hunde 1 Jahr und 4 Monate auseinander. Da werde ich der Lütten kaum das abfordern, was der Große leistet. Dennoch schließt das ja wohl nicht aus, dass sie in manchen Dingen schon recht fortgeschritten ist, bestimmte Leistungsprüfungen locker bestehen könnte und dennoch noch nicht ihr persönliches Leistungsvermögen erreicht hat.

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    Hm, mir macht da eher Sorgen, dass dein Rüde einfach so abhaut und spazieren geht und du es nichtmal bemerkst, als dass mich die Leistung der Hündin beeindruckt.

    Hierzu müsstest du die speziellen Umstände kennen. Lage, Weg, wie die Hunde gingen, wo ich stand, kein Wild in dem Bereich (mal abgesehen von den Fischen im See, ... Unsinn hat er nicht angestellt, eben nur die Gegend erkundet. Prinzipiell durfte er das auch. Und wir waren eben, nachdem ich nur gesagt hatte "Nicht geradeaus, links." schon einmal abgebogen. Kurz, es war alles in keinster Weise beängstigend. Ungewöhnlich, ja, aber nichts, was mir Sorgen bereiten würde.

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    Vielleicht bin ich ja falsch informiert, aber sollten Poizeihunde nicht in erster Linie auf Kommando agieren und nicht eigenständig?

    Ich würde das ja nicht auf Poizeihunde beschränken, es geht allgemein um Arbeitshunde. Doch abgesehen davon, auch Polizeihunde müssen eigenständig agieren. Sie müssen sich dabei aber trotzdem abrufen lassen und Kommandos befolgen. Eines schließt das andere keinesfalls aus.

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    Nimms mir nicht übel, aber ich sehe absolut keinen Sinn in dem was du da gerade geschrieben hast. :???:

    Der Hund hat doch in der Situation drei Möglichkeiten: Er sagt sich, der Befehl ist unsinnig, ich mache was ich will. Er sagt sich, ich muss machen, was man mir gesagt hat und versucht zu schweben, schiebt die anderen beiden zur Seite o.ä. Oder er befolgt den Befehl nicht wörtlich aber dem Sinn gemäß. Welche Lösung würdest du als erstrebenswert ansehen?


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    Meines Erachtens gibts ja keinen dummen Hunde, nur Menschen, die nicht fähig sind mit ihnen umzugehen. Und wie meinst du das, man kann Arbeitshunde nicht ausbilden?

    Intelligenz kann man nicht ausbilden, Arbeitshunde muss man ausbilden können! Allerdings würde ich einen Hund, der sein Hirn nicht einsetzt und sich auch sonst nicht gerade als Leuchte erweist, durchaus als dummen Befehlsempfänger bezeichnen (wenn ich mal einen Absatz nach oben gehe, wäre das der Hund, der versucht zu schweben, die anderen beiden zur Seite schiebt o.ä.

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    Ich denke jeder weiß hier was mit SD gemeint ist. Aber wenn deine Hunde das nicht lernen, woher weißt du, dass sie die nötigen Eigenschaften für den Einsatz bei der Polizei mitbringen?

    Meine beiden sollen doch gar nicht zur Polizei. Die Polizei sucht auch keine beißwütigen Rambos, sondern triebstarke Hunde. Die Triebstärke lässt sich auch ohne Schutzdienst feststellen. Doch Triebstärke allein reicht auch nicht (kann sich ja auch auf das andere Geschlecht beziehen :D ), es muss auch Arbeitsfreude vorhanden sein. Auch die lässt sich an anderen Dingen als nur am Schutzdienst ermitteln. Wo ist also das Problem?

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    Erstens ist ein netter Kontakt zu den "Züchtern" zwar schön, sagt aber nichts über die Gesundheit der Elterntiere oder der "Linien" aus.

    Wenn ich die Eltern kenne, wird der Kontakt zu den Züchtern schon über Guten Tag und Guten Weg hinausgehen.

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    Und da du ja ursprünglich allgemein gefragt hast...die meisten Vermehrer haben nen Wald- und Wiesentierarzt und meinen das würde reichen. Von Röntgenuntersuchungen der Gelenke oder sogar bestimmte Gentests haben die noch nie was gehört. Ich denke darauf bezog sich auch die Aussage des Beitragsschreibers.

    Alles in allem habe ich allerdings immer noch nicht erkannt, was an deinen Hunden so viel besser ist...ausdauernd sind sie, aber das wußte ich vor diesem Beitrag schon.

    Wie auch?


    @ momoshorty
    Völlig korrekt, deine Erinnerung. Und was denkst du, was ich mich vor Lachen gekugelt habe, weil keinem meiner Kritiker dort aufgefallen ist, dass eine Hündin von gerade mal einem Jahr die Zuchtreife noch gar nicht erreicht haben kann.

    Ich hatte ja auch mitgeteilt, dass die Lütte am Karfreitag ihre erste Läufigkeit bekommen hatte, steht hier alles irgendwo. Gut, Ende März, Anfang April belegt, Anfang Juni gewölft, da wären Anfang August die 8 Wochen um. Aber dann jetzt schon zufriedene Käufer. Doch wohl höchstens solche, die eine Kristallkugel haben und gaaanz weit in die Zukunft schauen können.

    Aber man kann Untersuchungsergebnisse nachprüfen, sofern sie von der untersuchenden Stelle bescheinigt werden. Na ja, und die Ti Ho ist ja schließlich nicht irgendwer, erst recht kein Feld-, Wald- und Wiesen-Tierarzt (Übrigens: Unsere Hausärztin sagte immer, wenn man mit seltenen Krankheiten zu ihr kam, "Kinder, damit könnt ihr doch nicht zu einem Feld-, Wald- und Wiesenarzt wie mir kommen. Hier ist eine Überweisung und damit geht ihr zu ..." Finde ich toll, solche Feld-, Wald- und Wiesenärzte, einfach vorbildlich!)

    Die BW züchtet selbst, jedenfalls habe ich zu denen keinen Kontakt. Wohl aber zur Polizei und die prüfen und kaufen nicht die Katze im Sack, schließlich stehe ich nicht umsonst jetzt schon in Kontakt zu den zuständigen Personen. Schäfer und andere Menschen, die Arbeitshunge suchen und zu denen ich auch beruflich Kontakt habe, prüfen ebenfalls. Und wenn die Begutachtung durch die zuständigen Personen (sprich Kunden) ergibt, dass die Hunde den Anforderungen vollauf entsprechen, dann liegt kein subjektives Ach-mein-toller-Hund-Urteil vor.

    Doch was muss ein Arbeitshund mitbringen? Arbeitsfreude, Arbeitswillen, Leistungsfähigkeit (welche Gesundheit bedingt), Robustheit und natürlich Intelligenz und einen sauberen Charakter (der Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit bedingt). Sein jeweiliges Handwerk muss der Hund dann natürlich lernen, denn als Meister kommt kein Hund auf die Welt, da sind Hunde eben auch nur Menschen.

    Warum soll ein Hund aber denn Dinge lernen, um des lernens willen und nicht zum mehr oder weniger täglichen Gebrauch? Warum soll ich mir die Mühe machen und den Hunden Dinge beibringen, die weder mir noch ihnen etwas nützen? Und warum soll ein Hund, der gerade erst (nahezu) ausgewachsen ist, nicht langsam an höhere Leistungen herangeführt werden und statt dessen aus dem Stand ...?

    Aber mal davon abgesehen, die Prüfungsanforderungen für die verschiedenen "Leistungsprüfungen" liegen mir vor. Über das, was dort als Leistung beschrieben wird, lachen wir nur, das ist Aufwärmtraining.

    Beispiel Ausdauerprüfung: Minestalter 16 Monate (die Lütte hat also noch Zeit). 20 km mit 2 Pausen zu je 15 Minuten, Durchschnittsgeschwindigkeit 12 - 15 km / h (ich nehme mal an ohne Pausen). Mein Rüde läuft die 39 km in 3 Stunden incl. 1 Pause zu 8 Minuten und kommt ganz entspannt und zufrieden zu Hause an (er gibt das Tempo vor, nicht ich!). Macht einen Schnitt von 13 km / h einschließlich der Pause.

    Beispiel Fährtenarbeit: Mein Rüde erkundete den Wald, wobei er einen Weg durch das Dickicht wählte. Nach gut 10 Minuten (ich dachte, er würde Baden) mache ich mich mit der Hündin, die bei mir war und über den Verbleib des Rüden ebenso wenig wusste wie ich, auf dem Weg zum See, um den Rüden zu holen. Rüde, wie gesagt weg, aber wo? Wo die Hündin ansetzen, wenn man die Abgangsstelle nicht einmal weiß? Was macht ein HF mit so einem Problem? Er deligiert es :D . "Such ihn und bring ihn her, such!" Was macht eine ordentliche Hündin? Sie nimmt die Fährte auf, Nase immer am Boden, und führt ihren Auftrag aus. 5 Minuten, 10 Minuten, muss ich jetzt 2 Hunde suchen? 12 Minuten und die beiden kommen aus einer Richtung zu mir gelaufen, aus der ich sie nie erwartet hätte. Brav, ordentlich und zügig.

    Auf dem Platz ein dressiertes Programm abspulen, das können viele Hunde. Aber einfach mal eben und unabhängig von einem bestimmten Ort eine Leistung erbringen, das ist ein ganz anderes Paar Schuh. Die Hunde, die das letztere bringen, sind die Hunde, die zur Arbeit taugen und die gesucht sind. Die ersteren, die nur eine Dressurübung vorführen, sind bestens für den Zirkus oder für Wetten Dass geeignet, aber nicht zwangsläufig für die Arbeit.

    Ein anderes Beispiel: Den Wagen auf einem Feldweg ziehen oder zu Dritt (zwei Hunde und HF) auf einem 60 cm breiten Weg Bei Fuß gehen verlangt mehr als nur Gehorsam. In beiden Fällen muss der Hund mitarbeiten und sinnvolle Entscheidungen treffen, den Befehl also dem Sinn nach und nicht wörtlich umsetzen. Da ist ein Schlagloch, das wird schlecht für mich (und den Wagen), dann gehe ich eben drum herum. Oder der Weg ist zu schmal, da kann ich nicht auch noch neben dem HF gehen, ich soll aber direkt bei ihm sein, also klebe ich nicht mit der Schulter am Knie sondern mit der Nase an der Kniekehle.

    Ich habe schon mit genug dummen Menschen zu tun, da brauche ich nicht auch noch dumme Hunde. Deshalb sind mir Hunde, die ihr Hirn zu mehr als nur zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen haben, auch besonders wichtig. Diese Eigenschaft kann man fördern, dann hat man einen Arbeitshund. Aber ausbilden kann man sie nicht.

    Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, will es aber hierbei belassen. Ich denke, diese Beispiele belegen, dass ich schon die Latte hoch lege. Es soll jedoch auch erwähnt sein, dass ich bestimmte Dinge, etwa den Schutzdienst (gemeint ist der Angriff auf den "bösen Mann"), keinem Hund beibringe. Das muss er schon selbst können. Das soll der Welpenkäufer seinen Welpen beibringen, wenn er es für seine Arbeit braucht.

    Die Vorfahren meiner Hunde kenne ich und ich halte auch den Kontakt zu ihren Züchtern. So ganz unbeleckt bin ich nun wirklich nicht. Aber Fachtierarzt? Wieso denn das, wenn man beruflichen Kontakt zur TiHo hat? Ist doch wohl wesentlich sinnvoller seine Hunde den Händen anzuvertrauen, die die Damen und Herren Viehdoc ausbilden. Warum in Züchtungsfragen an einen Verein wenden, wenn ich beruflich im Profibereich u.a. für Tierhaltung und Tierzucht arbeite? (Immer diese Oberverdachtschöpfer *kopfschüttel*)

    So, und nun zurück zum Thema :smile: .

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    Hier gibt´s nur ganz früh (halb 6) eine etwas längere Runde, so etwa eine halbe Stunde. Nachmittags und abend geht´s in den Hof, da steht Arthurs Hundepool. Mit Abkühlung klappt locker auch mal ein zweistündiges Hundetoben mit seiner Freundin Suki.

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    Ansonsten liegt Arthur den ganzen Tag auf den Dielen oder dem Laminat in der Küche rum und döst, verspeist ab und an ein Hundeeis oder kaut auf irgendetwas herum. Ist mir ganz recht, da ich bei dem Wetter auch sehr träge bin... :roll:

    ;)

    Momentan mache ich mit meinen Hunden eigentlich nichts, was ein Otto-Normalhundehalter mit einem mittelgroßen Hund nicht auch tun (sollte). Muss ja schließlich Rücksicht auf die Lütte nehmen.

    Also: Täglich 45 - 90 Minuten mittlerer Trab (so 10 ~ 17 km), bei Gelegenheit darf der Große zwischendurch auch mal ein´paar Sprünge auf einen Strohballen machen, Such- und Apportierspiele, Formaldienst (Unterordnung), ... Und am Abend, nach dem Fressen, wird die leere Schüssel fein säuberlich am Geschirrspüler übergeben.

    Am Wochenende dürfen es auch mal so 20 - 30 km im Trab sein (mit 1 - 2 Pausen, ggf. auch mal mehr). Ja, und wenn das Wetter nicht so prall ist, dann sind so 1.500 bis 3.000 m Streckenschwimmen mit anschließendem freien Toben und einem Spaziergang drin, am Wochenende auch mehrmals.

    Freies Toben ist bei den beiden mehrmals täglich auf dem Programm, denn über Tage sind sie im Garten, wo sie ihren Tag nach Belieben gestalten können.

    Nebenher müssen beide (die Lütte vorerst nur am leeren) Bollerwagen ziehen, bei dem ich hinten bremse und auch von hinten führe. Fordert mehr den Geist als den Körper. Die Strecke beträgt so 4 - 6 km, je nachdem wo ich einkaufe. Die Last ist eher zu vernachlässigen. Die Geschwindigkeit ist momentan der Schritt, wenn die Lütte es zulässt, wieder der Trab und ich sitze hinten auf dem Fahrrad zum Bremsen und Führen.

    So, wie sich die Lütte bislang macht, dürften im frühen Winter dann auch 40 km in 3 Stunden drin sein (natürlich nicht täglich) und bis zum Frühjahr sollten auch mal Tagestouren von so 60 - 70 km drin sein, je nachdem, was der Winter bringt.

    Ausbildungsmäßig fällt mir eigentlich immer etwas ein, was die Hunde auch anwenden können. Für diesen Winter habe ich mir vorgenommen, den beiden die Ampel beizubringen (soll angeblich nicht möglich sein, ich werde dann also ggf. auch über einen Misserfolg berichten und das "angeblich" bestätigen müssen). Und dann muss die Lütte lernen, dass sie beim Transport des Einkaufs aus dem Auto in die Küche auch mithelfen kann. Leere Klorollen bringt sie ja schließlich schon zum Altpapier. Arbeitsfreude will eben auch in kleinen Dingen gefördert werden :smile: .

    Ob das nun unter dem Strich besondere Leistungen sind? Sicher nicht olympiaverdächtig, aber doch, soweit es sich momentan präsentiert, durchaus so gut, dass man das "erhalten" und in die nächste Generation weitergeben sollte.

    Hier ist die Frau von DSH Bauer:

    Meine virtuellen Fische hungern und die virtuellen Äcker verdorren. Und alles das nur, weil seine Hunde sein Ein und Alles sind. Wir sind ja regelmäßig in Polen und ich kann es nur bestätigen: Mein Mann und unsere Hunde haben ein sehr spezielles und anderes Verhältnis zueinander. Die Hunde fühlen sich bei uns wohl, können ihren eigenen Geist und ihre eigenen Stärke entdecken und ausleben. Sie werden zu starken und intelligenten Wesen, welche uns lieben und schützen wollen und gern auf uns hören, vorallem auf meinen Mann. Er ist ihr Gott, so doof das auch klingen mag, aber wenn mein Mann da ist, dann hab ich nicht viel zu melden. Mein Mann lebt für seine Familie und genauso für unsere Hunde. Jeder bekommt das, was er benötigt. Ich hab es meinem Mann gegönnt, dass er wieder mindestens einen Hund in sein Leben holt und ich finde es schön, wie er damit aufgeht und wie er mit ihnen umgeht. Letztentlich finde ich das Kompliment einer Polin von unserem alljährlichen Urlaubscampingplatz bemerkenswert, welches sie über ihren Mann in Englisch an meinen Mann weitergeben lassen hat: "Im nächsten Leben möchte ich gern ein Hund bei Dir sein" ;) Ich bin nicht eifersüchtig geworden, denn ich hab es verstanden.

    Liebe Grüße von der Frau von DSH Bauer

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    Wie gesagt, ich habe lediglich bemerkt, dass dieses Thema vom Thema Züchter/Vermehrer für mich persönlich noch einmal abweicht. Mehr nicht.

    Stimmt, das ist nun einmal bei Diskussionen so und hat sich so ergeben.


    @ schnauzermädel
    Ist doch nur sie, die ein "Mischling" ist. Trotzdem Danke!


    @ all
    Vielleicht sollten wir wieder zum Thema zurückkommen. Es soll hier wirklich nicht um Nebenschauplätze handeln, so interessant sie immer auch erscheinen oder sein mögen.

    @ sahia
    Sorry, ich will dir jetzt echt nichts unterstellen und bitte dich innigst, dir den Schuh jetzt nicht anzuziehen.

    Ein "Kaninchenzüchter" (will denen nun nicht zu nahe treten, sorry) würde jetzt in der Tat von Mischlingszucht sprechen. Wenn man aber von Zucht Ahnung hat, sind solche bewussten und gezielten Einkreuzungen zur Gesunderhaltung der Rasse ein völlig normaler Vorgang. Ich will mich beim besten Willen nicht herausreden und wenn ich etwa gezielt Gebrauchskreuzungen aus Border Collie x Schäferhund erzeugen würde, würde ich hier auch von einer 2-Rassen-Kreuzung sprechen, von echter Mischlings"zucht" sozusagen. Das ist es aber nicht im vorliegenden Fall. Es gibt halt nicht nur Schwarz oder Weiß.

    Aber, wenn du dich besser dabei fühlst und für die die Reinerhaltung des Blutes so etwas wie der Heilige Gral ist, nenne es ruhig Mischlingszucht. Ich kann damit leben, auch wenn ich es anders sehe.

    Übrigens, ein Aspekt abseits, die "Mischlingszucht" (ich spreche hier lieber von Hybridzucht) in welcher Form auch immer (sorry, aber das schließt leider auch die verabscheuungswürdige und fragwürdige Mischlingsproduktion charakterloser Gesellen ein) bedingt zwangsläufig die Reinzucht. Beispielhaft für die Hybridzucht sei die Schweinezucht genannt, in der 3 Rassen so miteinander gekreuzt werden, dass ein Mastschwein entsteht, das relativ stresstolerant ist und am Haken viel Fleisch und wenig Fett aufweist. Nur so als Beispiel, was in der Zucht so alles veranstaltet wird. Im Hundesektor wäre Vergleichbares auch denkbar, doch wer will das schon machen und mit welchem Ziel? Kann ich mir im besten Fall bei den Gebrauchshunden vorstellen, sehe aber ad hoc keine Rasse, die diese Art der Gebrauchskreuzung nötig hätte bzw. bei der das Sinn machte (ich mag mich da irren).

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    DSH Bauer

    Was züchtest du dann?
    In deinem Profil steht du hast einen DSH Rüden und eine Langhaarschäfer x Malinois Mix Hündin.
    Das sind dann doch Mischlinge. :???:

    Das hat dann aber auch nix mit Züchten ohne Papiere zu tun, die sind ja noch nicht mal reinrassig.

    ..oder versteh ich da grad was falsch?!

    Jein, es sind Mischlinge und irgendwie doch keine Mischlinge. Die Deutschen, Belgischen und Holländischen Schäferhunde stammen alle aus dem gleichen Genpool und sind erst ein paar Generationen "auseinandergezüchtet" worden. Ursprünglich war das eine Rasse. Ursprünglich gab es auch langhaarige, stockhaarige, kurzhaarige und rauhaarige Deutsche Schäferhunde.

    Ein Einkreuzen zur Gesunderhaltung der Rasse ist ein ganz normaler züchterischer Vorgang. So wurde z.B. in das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind Holstein Frisian Blut eingezüchtet (gut, das war eine Verdrängungskreuzung im konkreten Fall, soll uns aber hier nicht interessieren). Bemerkenswert dabei ist, dass die Holstein Frisian ursprünglich aus dem Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind herausselektiert worden sind. Die Frage, ob unsere heutigen schwarzbunten Kühe Mischlinge oder reinrassig sind, muss korrekt mit einem jein beantwortet werden.

    Den Deutschen Schäferhund gibt es auch heute nicht, auch wenn die Vorstellung immer der große stockhaarige Schäferhund ist. Gehe mal auf einen Hundeplatz und wundere dich, wie vielgestalt der Deutsche Schäferhund daherkommt. Auch gibt es innerhalb des Deutschen Schäferhundes die Schaulinie, die hinten tiefergelegt ist, und die Leistungslinie, die größer und nicht tiefergelegt ist.

    Viel wichtiger ist aber ein anderer Aspekt: Von einem Arbeits- bzw. Gebrauchshund wird weder Schönheit noch sonst etwas verlangt, das nicht mit der Leistung zu tun hat. Der Hund soll ein hervorragender Arbeiter sein, nicht mehr aber auch nicht weniger. Bei einem Hütehund wird neben viel Geist und Arbeitseifer u.a. auch Wendigkeit gefragt. Die findet man eher bei den kleineren Vertretern der Rasse (hier bezüglich Deutscher Schäferhund). Das sind aber dummerweise häufig auch die "tiefergelegten" aus der Schaulinie. Die Einkreuzung von anderen, sozusagen artverwandten Rassen (also Belgischer oder Holländischer Schäferhund) kann, so denn die Elternlinien passen, das Heck wieder auf Normalhöhe bringen ohne die Größe wesentlich zu beeinflussen. Die Mendelschen Gesetze greifen aber auch bei solchen Kreuzungen zur Gesunderhaltung.

    Ein anderer Fall, in dem (sicher von Liebhabern aber nicht von seriösen Verbandszüchtern) ganz gezielt verschiedene Hunderassen gekreuzt wurden, ist der Tamaskan. Hier wurden verschiedene wolfsähnliche Hunderassen miteinander angepaart mit dem Ziel, einen äußerlich wolfsähnlichen Hund zu erhalten, der zudem nicht bellt sondern heult wie ein Wolf. Man wollte also den Hund im Wolfspelz :smile: . Das ist gelungen, allerdings sind die Nachkommen optisch sehr uneinheitlich (weil es eben noch eine recht junge Rasse ist). Das wird sich jedoch mit der Zeit ändern und ich schätze, es wird graue, graubraune und schwarbraune Tamaskanlinien in der Zukunft geben, die in sich recht einheitlich sind. Denn auch wenn Mendel im Moment noch ziemliches Durcheinander "verursacht", auf die Dauer sind eben 50 % der Hybriden reinerbig. Und wenn man konsequent mit diesen 50 % weiterzüchtet, wird der Anteil reinerbiger Nachkommen immer größer. Andes sind auch die alten Rassen nicht entstanden. (Gut, Kreationisten mögen mir da widersprechen, aber wissenschaftlich anerkannt ist deren Ansicht nicht. )

    Ohne das jetzt erschöpfend dargestellt zu haben, kannst du sehen, dass Kreuzungen und Mischlinge sowohl ungewollt und ungeplant entstehen können, dass aber das Einkreuzen von anderen Rassen auch ein ganz normaler Vorgang ist, um ein bestimmtes Zuchtziel (schneller) zu erreichen. Ist halt immer Abwägungssache und will gut überlegt sein.

    Übrigens, mein erster Hund war eine reinrassige und echt super Promenadenmischung. Sage mir also bitte niemand etwas gegen Mischlinge! (Das nur mal so nebenher und völlig absets vom Thema).

    Noch nicht, die Zuchtreife muss ja erst erreicht sein. Aber ich spiele mit dem Gedanken, zumal ich die Abstammung von beiden kenne und von daher keine Bedenken bestehen. Aber das ist etwas völlig anderes, darum soll es hier nicht gehen, denn das sind ungelegte Eier.