Beiträge von terriers4me

    Genau so - und ich bin deshalb immer total dankbar, wenn der schwarze Höllenhund zu Besuch ist und ausnahmsweise mal kein Passant am Zaun stehen bleibt, um den harmlosen, niedlichen Weißen penetrant zu bedrängen. Der mag sowas nämlich überhaupt nicht - den "bösen" Schwarzen läßt's souverän kalt....

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    Ja, das scheint tatsächlich so zu sein. Vor meiner ersten Hündin wichen Menschen grundsätzlich respektvoll zurück, wenn die sich aufbaute, dabei war sie bloß ein 14 Kilo-Terriermix - aber eben schwarz. Unser großer, zotteliger Mixrüde war die Harmlosigkeit in Person, aber ein perfekter Bodyguard - weil schwarz.
    Und vor unserem schwarzen Nachbarrüden öffnet sich regelmäßig eine Gasse, während nach meinem weißen Hund ständig geschnalzt & gegrabscht wird.

    Bei den Schwarzen muß wohl oft eine Art Höllenhund-Syndrom im Spiel sein, das sie für viele Menschen automatisch "böse" erscheinen läßt, keine Ahnung. Ich find die Farbe traumhaft, und das einzige, was mich an Russells echt stört, ist die Tatsache, daß die leider nicht in schickem, blankem Schwarz zu haben sind...

    Jack Russells neigen übrigens generell zum Aufregungs- und Angstpinkeln: Es sind sehr sensible Hunde, die schnell hochfahren und oft überhaupt keinen Druck abkönnen. Was regelmäßig zu genau diesen Problemen führt, wenn jemand glaubt, dem Terrier-Sturkopf mit Härte beikommen zu müssen. Könnte es sein, daß dein Mann da manchmal ein bißchen zu laut/drohend/grob aufgetreten ist, vielleicht ohne das zu wollen?

    Was für ein dickfelligeres Tier normal ist, kann bei so einem Terrier-Sensibelchen wirklich schon zum Angstpinkeln reichen, zumal für einen so kleinen Hund ein "drohender" Mensch ja auch riesig ist. Und generelle Überempfindlichkeit und Ängstlichkeit ist bei Russells durchs Modehund-Massenvermehren ohnehin häufig geworden.

    Meine inzwischen fast zweijährige Hündin geht bei Besuch auch auf Nummer Sicher: Sie freut sich zwar wie ein Schnitzel, aber sobald jemand, den sie nicht kennt, sich zu ihr beugt oder sie auch nur fixiert, wird vorsichtshalber gepinkelt. Bei uns und bei Menschen, die sie gut kennt, tut sie das nie. Ich glaube auch nicht, daß sich das schnell hochfahrende Sensibelchen da noch groß ändern wird - aber auf die Idee, sie deswegen wegzugeben, wäre ich noch nie gekommen.

    Bei uns ist das Mittel der Wahl auch ein einfaches Ignorieren: Wenn sie sich von Fremden nicht bedrängt fühlt, kommt sie sofort von selbst und verzichtet auf die vorbeugende Demutsgeste.

    Bleib ruhig, ignorier das Gefiepe und halt irgendwie durch - mehr kannst du leider zuhause nicht tun, wenn es ihn derart erwischt hat. Und denk bloß dran, ihn auf Spaziergängen lückenlos zu sichern, bis er sich beruhigt hat - unser alter Rüde ist noch mit fast fünfzehn tödlich verunglückt, nachdem er wg. einer Hündin ausriß, und hier in der Nähe hat's dieses Frühjahr schon den zweiten erwischt - abgehauen & überfahren.

    Ich wünsche dir gute Nerven und ihm eine kurze Leidenszeit. Wunder dich übrigens nicht, wenn er es heute nacht mit einem Ruf über lange Distanz, sprich: mit Wolfsgeheul versucht - unseren Rüden hatte man zweitweise bestens für Gruselfilme casten können...

    Mixhündin: wurde knapp 13, starb an altersbedingten Herzproblemen

    Mixrüde: wurde fast 15, verunglückte tödlich, nachdem er wg. einer läufigen Hündin ausgerissen war.

    Airedalehündin: wurde nur vier, starb an Giftköder

    Jack Russel-Hündin: wurde genau zehn, starb an Kastrations-Spätfolgen

    Wir haben ähnliche Probleme, obwohl wir sogar in der Innenstadt wohnen und der Hund von Welpenbeinen an mitkam - und ich fürchte, genau daran lag's.

    Mit einem winzigen, freundlichen, zugewandten "Ach wie süß"-Welpen durch die Fußgängerzone zu gehen, war wirklich dicht an Spießrutenlaufen - und ich habe absolut nichts gegen freundlichen Kontakt zwischen meinem Hund und Fremden. Es blieb nicht bei pausenlosem Gelocke, Geschnalze und versuchtem Gegrabsche, vor dem ich den Welpen teilweise nur auf dem Arm schützen konnte. Einige besonders Aufdringliche mußte ich sogar körperlich hart abblocken, wenn sie z.B versuchten, den winzigen Hund an den Vorderbeinen zu sich zu ziehen oder mir regelrecht vom Arm zu reißen - offenbar gehen bei einer Überdosis Kindchenschema einigen Menschen schlicht die Hormone durch. Von anderen "ach wie süß"-Haltern hab ich inzwischen Ähnliches gehört.

    Resultat: Der Hund, der als Welpe alles ganz easy und aufgeschlossen zu nehmen pflegte, vollzog mit einem halben Jahr und einsetzender Pubertät eine totale Kehrtwende und zeigte deutlich, daß er mit aufdringlichen Fremden absolut nichts mehr zu tun haben wollte, und schlimmer noch: übertrug diese Abneigung auf Menschengewimmel schlechthin und wurde ängstlich. Das hat sich bis heute, mit 22 Monaten, nicht wieder wirklich gegeben. Inzwischen akzeptiere ich das auch und erspare uns, wo möglich, die volle Fußgängerzone - ich mag das Gedrängel auch nicht und kann sie verstehen. Zu ruhigen Zeiten geht sie ganz brav mit, wenn auch nie entspannt.

    Ironischerweise hatte keiner meiner vorherigen Hunde, die eben nicht früh "sozialisiert" wurden, sondern irgendwann so ab 4-5 Monaten einfach überallhin mitkamen, da irgendein Problem - nur ausgerechnet der eine, bei dem ich mal alles von Anfang an richtig machen wollte...

    Pinkelt sie wirklich hin, oder markiert sie nur mit ein paar Tropfen?

    Wenn sie richtig pinkelt, haben die anderen recht: dann hat sie das mit der Stubenreinheit - dank Katzenklo - einfach falsch verstanden, und ihr müßt geduldig ganz von vorne anfangen.

    Falls sie nur markiert, kann es sein, daß der "neue" Geruch des Teppichs sie schlichtweg stört. Eine meiner Hündinnen, sonst total stubenrein, hat eine Zeitlang grundsätzlich und immer ein paar Tropfen auf ihre Körbchendecke gepinkelt, sobald die frisch gewaschen war. Da half dann nur kurzfristig aufpassen und im richtigen Moment unterbrechen, und langfristig ein Waschmittel-Wechsel. Danach war wieder Ruhe.

    Die letzte Möglichkeit: Sie hat Blasenprobleme und pinkelt lieber auf etwas Warmem, Weichem als auf härterem, kälterem Untergrund. Da wäre der Tierarzt der erste Ansprechpartner.


    Es wird euch wohl so oder so nichts übrigbleiben als sehr aufzupassen und neu zu trainieren, daß Drinnen-Pinkeln grundsätzlich tabu ist - ohne Katzenklo.

    Hallo Dawn,

    das lief zumindest in der nordwestdeutschen ländlichen Pampa damals genau so. Ich hab da jahrelang Urlaub in einem Dorf gemacht, in dem Hunde auch nur als Gebrauchsgegenstände gehalten wurden. Das ging so weit, daß Urlauber aus dem Ruhrpott, die mit ihrem sehr gepflegten, verwöhnten Hund zum Tierarzt ins nächste Städtchen fuhren, weil er ein Ohr eingerissen hatte, unwirsch mit den Worten weggeschickt wurden, sie sollten nicht so albern sein. Der Doktor kümmere sich um richtiges Vieh, aber doch nicht um so ein "Ungeziefer" - war für die Leute ein ganz schöner Kulturschock!

    Übrigens hab ich die ganzen Siebziger keinen einzigen Labrador oder Golden Retriever gesehen, ebensowenig wie einen Jack Russell. Ausgefallene Modehunde waren damals Beagle, Dalmatiner und vor allem Irish Setter, und ein einzelner Westie zwischen all den Dackeln fiel auch sehr auf.
    Und wer einen Hund aus der Tötung retten wollte, hatte es nicht weit: jedes Großstadt-Tierheim hatte regelmäßige Exekutionstage - per Strom....