Beiträge von terriers4me

    Meine Hündin hat sich mal eine ähnlich aussehende Verletzung bei einem mißglückten Kontakt mit Spanndraht geholt. Da hatte sie beim Toben auf einer Grasfläche im Park schlicht nicht auf die Begrenzung geachtet und hat sich beim Versuch, noch in letzter Sekunde aus einer unmöglichen Lage zu springen, einen Pfotenballen halb geschürft, halb geschnitten - aber sowas käme hier wohl eher nicht in Frage?

    Das Blöde an diesen Rechnung ist, daß sie so absolut unkalkulierbar sind. Ich hatte viele Jahre, in denen wir den TA nur zum Impfen gesehen haben, und dann kam's ganz plötzlich knüppeldick. Etwa im letzten Jahr, da kam für Kastration nach längerer Behandlung und später Klinikaufenthalt wg. hämorrhagischer Ecoli so viel zusammen, daß der spontane Hunderter fürs Entfernen der abgerissenen Kralle dagegen schon richtig niedlich war...

    Keine Ahnung, wie's mit Wiederkäuern ist, aber fleischfressene Pflanzenfresser sind so selten nicht: auf Island wurde der Mineral- und Spurenelementebedarf der Pferde früher mit Salzheringen aus dem Faß gedeckt, und die Ponys bedienten sich da reichlich.

    Ich kannte einen Import-Wallach, der darüber hinaus ein großer Fan von Grillhühnchen und Bratwürsten war und nach den ersten Zugriffen bei Picknicks besonders bewacht wurde. Einmal hat er es aber doch geschafft, eine Hühnerkeule komplett zu futtern, inklusive der erhitzten Knochen. Natürlich Panik bei den Besitzern, aber er hat alle unbeschadet verdaut. Und Eier wurden früher regelmäßig an Pferde verfüttert, oft samt Schale - galt sogar als Fitneß- und Fruchtbarkeits-Geheimtip.

    Es gibt also durchaus Gelegenheits-Karnivoren, die keine Verdauungsprobleme kriegen - warum sollte nicht auch mal ein Hirsch dazwischen sein?

    Natürlich nicht ganz ernst zu nehmen, klappt hier aber bestens: Sucht dem Podenco einen Terrier zum Toben - da ist die berühmte "Auslastung" garantiert...

    Der beste Kumpel meiner Hündin ist ein gleichalter, reinrassiger kleiner Podenco aus Ibiza, und da wir das Glück einer wildfreien Auslauffläche haben, können die beiden Youngster sich richtig ausleben. Ausdauer haben sie gleichermaßen, beim Rangeln paßt's auch, weil der eine schwerer, die andere wendiger ist, und Rennen ist selbstverständlich das Höchste der Gefühle. Allerdings: der Terrier ist tatsächlich schneller!

    tagkm,

    ich fürchte, nicht immer - ich kann mich da allerdings nur auf Eberhard Trumler berufen, der das sowohl in seinen Büchern immer wieder schreibt, als auch mal nach einem Vortrag auf eine ähnliche Schilderung hin erzählt hat, daß er diese Tötungsreaktion auch bei einer Haushündin durchaus nicht für unnormal hält, wenn sie einen fremden Welpen im eigenen Revier "vorgesetzt" bekommt. Der Drang, das innere Revier und die Ressourcen eigenem Nachwuchs vorzubehalten, sei auch bei vielen Haushündinnen noch sehr ausgeprägt, eben nicht unnormal und solle deshalb nie unterschätzt werden.

    Eigene Erfahrungen zum Thema hab ich da gottseidank nicht - aber in so einem Fall wär mir das Risiko einfach zu hoch.

    Ich glaube, Junimond hat's auf den Punkt gebracht - ich halte es auch für ein insgesamt untragbares Risiko.

    Vergiß nicht, daß das Töten (nicht das Vertreiben, wirklich das Töten!) fremder Welpen-Eindringlinge im eigenen Revier für eine erwachsene Hündin absolut nicht unnatürlich ist, und gerade ältere Hündinnen können da sehr rigoros sein. Woher weißt du, daß die Große nicht schlicht auf den richtigen Moment gewartet hat und das wieder versuchen wird?

    Ein Risiko, das ich für beide Hunde niemals weiter eingehen würde. Ich würde mich auch so schnell wie möglich von dem Welpen trennen, aber natürlich mit der Zusage, alle durch die Verletzung anfallenden Extra-Kosten zu tragen. Und auf jeden Fall würde für mich bei jedem Entschluß meine alte Hündin immer vorgehen - aber das ist ja eigentlich selbstverständlich.

    So ein Exemplar hatte ich hier auch, und da ich nun mal nicht zu morgendlicher Fröhlichkeit neige, hab ich's gnadenlos ausgelegen: Nachdem klar war, daß der Hund absolut nicht mußte, gab's nur noch unmißverständliches Wegschicken, und mehr noch: ich hab sie dann eine zeitlang nach dem Aufstehen erstmal nur aufs Garten-Notfallklo geschickt und den Morgenspaziergang deutlich nach hinten verschoben. Da war's dann plötzlich nicht mehr so eilig.

    Das war bei uns nämlich der Kern des Problems: der junge Hund war so heiß auf die frühmorgendliche Party mit netten Artgenossen, daß er immer eher und aufgeregter zu drängeln anfing - und ich war blöderweise zunächst drauf eingegangen, weil ich dachte, das arme Tier müsse so nötig. Seit klar ist, daß ich und nicht der Terrier die Ausgehzeiten bestimme, leben hier Frühaufwacher & Morgenmuffel gut miteinander. Hund fragt zwar gelegentlich mal kurz an, gibt sich aber mit einem unwilligen Geknurr meinerseits sofort zufrieden & pennt ruhig weiter.

    Ein Armutszeugnis für viel zu viele Hundehalter, daß wir jetzt für die absoluten Basics (minimale Sachkunde beim Halter und vor allem Versicherungsschutz für den Hund) schon ein Gesetz brauchen!

    Übrigens hab ich es bis jetzt so verstanden, daß die Versicherungspflicht hier in NS fortan glücklicherweise für JEDEN Hund gilt, nix mit 20/40??

    Hier lebt auch noch ein Urtyp, ein Parson Russell terrier "original type".

    Hier ist einer der Stammväter der Rasse (und übrigens auch der Foxterrier), Carlisle Tack, geboren 1883...

    http://www.google.de/imgres?imgurl=…YGMjYsgaLtpTxDg


    ...und hier eine seiner entfernten Nachkommen, meine Hündin, die heute noch dieselbe Arbeit tun könnte:

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    Ja, komischerweise gibt sowas sehr viel Ruhe: Man WEISS plötzlich, daß der Kampf (und damit der lange, quälende Abschied) jetzt vorbei ist, nur noch eines bleibt und dieses eine rundum richtig ist - und ich hatte jedes Mal das Gefühl, die Tiere wußten und empfanden das ebenso...

    Alles Gute nochmal für euch!