Beiträge von terriers4me

    laBellaStella,
    Einen, die kleine Schwarzäugige - ihre blinde Vorgängerin ist leider vor zwei Jahren an den Kastrations-Spätfolgen gestorben.

    ..und über das Rezept, "einfach" Futter zu reduzieren und mehr zu bewegen kann ich auch nur traurig lachen - uns ging's ähnlich wie Schnauzermädel: die Blinde lebte am Rande der Mangelernährung, zumal sie auch wg. Leberproblemen superstrikt Diät halten mußte, und ich hab eigens ihretwegen & mit ihr noch das Joggen angefangen. Half alles nix, der Stoffwechsel war hinüber - aber zumindest hat's uns beiden viel Spaß gemacht!

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    Hier hätten wir ein trauriges Beispiel, was eine Kastration auch bei striktester Fütterungsdisziplin anrichten kann.

    Meine JR-Hündin vorher:

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    ...drei Monate danach, gerade erblindet

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    ..und zum Schluß, zehnjährig, mit wenigstens einem Kilo weniger. Allein dieses gnadenlose ewige Hungernlassen wäre für mich schon ein strikter Anti-Kastrationsgrund, zumal es kaum geholfen hat.

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    @ Morrigan,
    ich weiß leider auch nur, was mir der Züchter der Hündin damals erzählt hat. Es war, wie gesagt, eine Wurfschwester von Quanto von der Bukowina und meiner Quinta, also LZ, damals drei Jahre alt. Ihr Herrchen hat wohl unverhofft geerbt und sich dann, mit relativ kurzer Vorbereitungszeit, diesen Lebenstraum erfüllt. Die beiden sind mehr oder weniger einfach losgefahren (die Hündin war allerdings geübt und fit am Fahrrad), von Bremen nach Spanien und zurück - Wahnsinn! Ohne Zeitdruck, haben eben unterwegs von dem gelebt, was es gerade gab, und Pause gemacht, wo es sich anbot und kamen fit und vergnügt zurück. Ob sie zwischendurch auch mal Bahn gefahren sind, wußte der Züchter nicht, aber so, wie der Besitzer ihm von der Laufleistung und Fitneß des Hundes vorgeschwärmt hat, sie wohl das meiste auf eigenen Pfoten gemacht. Ich hab mich immer gefragt, wie die bloß heil gebleiben sind?

    Fand ich damals schon super- supertoll - und eine ganz hübsche Leistungsprüfung dürfte das auch gewesen sein!

    Ich hab meine erste Hündin 1974 bekommen, mit siebzehn - und da sie ein erfüllter Lebenstraum und natürlich der tollste aller Hunde war, und in der Familie niemand außer mir Interesse hatte, hab ich mich damals schon intensiver mit dem Thema beschäftigt als üblich. Erfahrung hatte ich insofern, als ich vorher schon alles gehütet und ausgeführt hatte, was ich nur erwischen konnte, und dazu das Glück, den Welpen von jungen Tierärzten zu bekommen und mehrere Jahre mit einem Dreier-Rudel unterwegs sein zu können.

    Also: Futter gab's in der Drogerie, Loyal, Chappi und Pal in Dosen, dazu Flocken und Frolic, das sie gottseidank nicht fraß. Von Chappi bekam der Hund Brechdurchfall, lebte also ein Leben lang von Loyal/Paldosen plus Latz-Flocken. Dazu ab & zu Büffelhautkauknochen - Ende.

    Ausrüstung gab's nur in der Großstadt, 12 Kilometer per Bus. Hund besaß neben Körbchen mit alter Wolldecke ein Lederhalsband, ein Kettenhalsband, ein sehr schöne, mühsam erparte Verlängerungs-Lederleine (die ich heute noch benutze) und, damals sehr ausgefallen, für Großstadt und (Bahn-)reisen ein Geschirr. Leder orange mit Nieten - mehr Auswahl war nicht.

    Tierarzt war von unserer Kleinstadt neun Bus- und Laufkilometer weg, brauchten wir gottseidank so gut wie nie.

    Hundeflüsterer, -schulen und -psychologen Fehlanzeige, dafür gab's am Ort einen Polizeihunde-Sportverein. Die Methoden da fanden wir damals schon sehr, sehr strange - und noch mehr die Angewohnheit der Mitglieder, die Hundewelt in Schäferhunde und "Köter" einzuteilen und erstere gern mal gezielt auf letzere zu hetzen, wenn sie mit dem Drill fertig waren und wir vorbeikamen. Nachdem der stabile "Köter" meiner Freundin einige Hassos empfindlich verprügelt hatte, herrschte aber Burgfrieden.

    Beim Erziehen war ich damals etwas exotisch, weil ich ab & an einen Belohnungs-Hundekuchen rausrückte ansonsten galt: Der Hund bekam geduldig gezeigt, was man von ihm wollte (natürlich auch mit körperlichem Ins-Platz- Legen), wurde sehr dafür gelobt. Sobald er verstanden hatte, wurde das Gelernte schlicht verlangt, andernfalls deutlich getadelt und dann eben nochmal geübt. No Leckerchen, aber sehr viel Aufmerksamkeit. Wir waren übrigens auch insofern Exoten, als wir auf unserem Dreierrudel keine nach innen gedrehten Stachelhalsbänder und keine Würger hatten, das war sonst für größere Hunde die Norm.


    Lektüre am Markt beschränkte sich neben einigen "Gebrauchshunde"-Büchern der militanteren Sorte, so aus den Dreißger und Fünfzigern größtenteils auf Konrad Lorenz. Dann kamen gottseidank die Bücher von Horst Stern und Eberhard Trumler - echte Offenbarungen damals.

    Was mir rückblickend sehr leid tut, ist das miese Futter, von dem meine Hündin viel zu früh ein mattes Fell bekam - für das ich dann idiotischerweise auch noch teure Aufbau-Präparate statt Fleisch kaufte. Aber jeder TA riet damals strikt davon ab, Hunden was anderes als Hundefutter zu füttern, und ich wollte doch alles richtig machen!

    Was mir ebenfalls leid tun sollte, wäre der unmöglich buntgemixte Wurf, den wir aufgezogen haben - Werfenlassen wurde mir nämlich von einem TiHo (!!!)tierarzt als DAS Mittel gegen Scheinschwangerschaft empfohlen. Tut mir aber eigentlich nicht leid, weil die drei Welpen tolle Zuhause bekamen und es eine sehr schöne Erfahrung war. Blöd nur, daß die Hündin hinterher noch heftiger scheinschwanger wurde...

    Was ich heute am meisten vermisse? Die Selbstverständlichkeit. Ich bin auch nicht mit Hunden aufgewachsen und mußte eben lernen, aber weil ich schlicht nicht wußte, was ich alles mit dem Welpen falsch machen konnte, lebte mein Hund einfach ruhig mit uns, ging mit mir, wohin ich ging, und alles lief bestens. Und darüber, daß sich zwei große fremde Rüden eben prügelten, wenn einer auskam (normalerweise nahm man den Hund natürlich ins Fuß, wenn ein anderer entgegenkam) hätte sich niemand aufgeregt - über die Vorstellung, daß jeder erwachsene Hund "sozialisiert" sein oder deswegen zur Hundeschule gehen muß, hätten wir uns dafür kaputtgelacht.

    Heute, ein ganzes Bücherregal und einiges an Erfahrung reicher, weiß ich immer nicht, ob ich grinsen oder kopfschütteln soll, wenn sich die Gespräche auf der Hundewiese anhören wie ein Wettbewerb überehrgeiziger, patentpädagogischer Schulkind-Mütter.

    PS: Was ich NICHT vermisse, ist der Rüden-Ansturm vor der Haustür, sobald die Hündin läufig war....

    Wenn dein Hund bei Futterwechsel zu Durchfall neigt, ist das leider vermutlich keine Lösung, aber: Der Besitzer einer Wurfschwester meiner Airedale-Hündin ist mit dem Hund am Fahrrad ein Vierteljahr durch Europa gereist - war sein Lebenstraum. Der hat die Hündin während der Trainingszeit an möglichst abwechslungsreiches Fressen gewöhnt und dann nichts mitgenommen als einen Notvorrat an Pemmikan - ansonsten hat er sie komplett mit dem ernährt, was er unterwegs bekommen konnte, ebenso wie sich selbst. Herr & Hund sind gleichermaßen fit zurückgekommen.

    Das wünsche ich euch auf jeden Fall auch - ich finde das Unternehmen auch total toll!

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    Hier sieht man ganz gut, was für ein schmaler kleiner Hering sie im Vergleich zu einem Großen ist - stört aber niemanden...

    (..und fürs nächste Mal üb ich dann noch, alle Bilder in eine Antwort zu kriegen!)