Wenn das Pferd leidet (also zum Beispiel chronische Schmerzen am Bewegungsapparat hat) oder du es aus anderen Gründen wirklich nicht behalten kannst/willst, würde ich es vom Tierarzt zuhause einschläfern lassen. Das ist ein wirklich sanfter Tod, und den bist du einem alten Freund nach so vielen Jahren einfach schuldig, statt ihm vorher nochmal Transport und Aufregung zuzumuten. Was für das alte Pferd sicher sehr viel belastender ist als das Ende selbst, da ist auch ein guter Schlachter sehr gnädig. Aber, wie gesagt: das Drumrum würde ich meinem alten Pferd auf keinen Fall mehr zumuten.
Das älteste meiner Pferde ist gottseidank erst 23 und topfit, steht also noch ganz normal in der Herde und braucht nichts als altersgrechtes Zufutter. So lange es der Stute auch später gut geht, sie also Lebensqualität hat, freut es mich sehr, ihr ein glückliches Rentnerdasein ermöglichen zu können und dafür notfalls Knäckebrot zu essen.Sie hat genug gegeben, tut das auch heute noch und soll einfach ihr Leben genießen.
Sobald das nicht mehr geht (und diese Grenze würde ich deutlich früher ziehen als bei einem Hund), wird sie auf dem Hof eingeschläfert. Glücklicherweise hat die Freundin, bei der sie jetzt steht, reichlich Erfahrung mit Senioren - ihr erstes Pferd ist gerade mit 41 (einundvierzig!) Jahren gestorben. Also bin ich mir sicher, daß wir den passenden Zeitpunkt finden werden. Zum Schlachter wird die alte Rote jedenfalls nicht gehen müssen.
Gut gemacht geht Einschläfern übrigens so ruhig, daß es auch für anwesenden die Menschen nur traurig, aber nicht schrecklich ist. Ich hab's gerade letzte Woche bei einer alten Rehe-Stute mitbekommen, und das Pferd ist so friedlich eingeschlafen, daß es wirklich eine Erlösung war. An deiner Stelle würde ich einfach mal mit meinem TA darüber sprechen, jetzt und in Ruhe - dann wirst du im Notfall nicht so von allem überfallen, weißt, was auf euch zukommt und hast einen Plan. Auf jeden Fall noch alles Gute für den alte Herrn - so lange wie möglich!