Beiträge von terriers4me

    Ich hab das bei einem dicken Ausführ-Brocken (Rottweilerbernhardiner), der auch deutlich stärker war als ich selbst, mal so gelöst, daß ich dem Dicken erstmal das Abliegen und Ranrufen beigebracht habe, natürlich mit einer tollen Belohnung für "Komm!" Ging ganz fix, weil er gottseidank mordsgefräßig war.

    Wenn er dann draußen bocken wollte, mußte er sich hinlegen (das machte er jederzeit ganz brav) und dann auch erstmal einen guten Moment liegenbleiben. Wenn ich ihn dann gerufen habe, hatte er längst vergessen ,daß er ja eigentlich überhaupt nicht vorwärts wollte und war froh, daß er kommen DURFTE. Das notfalls wiederholt, und er war a. wieder eifrig bei der Sache und bei mir, und b. heilfroh, wenn es endlich ohne stop & go weiterging.

    Wenn du ein Arrangement findest, das gut klappt, ist das kein "abschieben", sondern es profitieren wirklich alle Seiten sehr davon. Ich habe über mehrere Jahre die beiden Hunde von Freunden mitbetreut, als die im Übergang von der Uni in den Beruf waren, und ich noch zur Schule ging bzw. studierte., sprich: meine Hündin und ich sind täglich mit ihnen gegangen, ich hab sie auch gelegentlich ganztags/über Nacht bei uns gehabt und bin dann später, als ich schon studierte, öfter mal zum Einhüten hingefahren. Umgekehrt hätte ich meine Hündin auch jederzeit dalassen können.

    Das war rundum toll: Die Hunde fanden das grandios, vor allem der Rüde, der als Ältester nun zwei eigene Damen hatte, und sie waren jederzeit versorgt. Ich hatte mein Rudel, ohne selbst drei halten zu müssen. Meine Hündin ebenfalls, ohne daß sie mich gleich den ganzen Tag teilen mußte. Ich hab mich übrigens, wenn ich die Hunde bei mir hatte, ihnen gegenüber ganz und gar so verhalten, als wären es meine, Korrekturen inbegriffen, meine Freundin, wenn sie meine Hündin hatte, ebenso - und es hat nie irgendwelche Verwirrungen gegeben. Hunde sind da sehr flexibel, da brauchst du keine Angst zu haben.

    Ich denke, in diesem Fall wird alles auf den Hund deiner Eltern und euer Geschick ankommen. Wenn er vielleicht sogar einer dieser "Pädagogen" unter den Rüden ist, die furchtbar gern was Junges erziehen und sich dabei wichtig fühlen, und wenn ihr die beiden gut zusammenführt, könnte das wunderbar klappen. Wenn er erst nicht gern teilt, läßt sich das auf die Dauer auch vermitteln und gut einregeln - vorausgesetzt, die Hunde finden sich nicht spontan und irreversibel rundum gräßlich.

    Deswegen würde ich einmal wirklich darauf achten, daß er sozusagen ein Mitspracherecht hat, also einen Hund wählen, der möglichst gut zu ihm paßt - einer netten jungen Hündin etwa können eigentlich die wenigsten Rüden widerstehen. Zum anderen würde ich aufpassen, daß ihr den Zuwachs dann alle so selbstverständlich wie möglich handhabt - also ohne zuviel Zirkus um einen der beiden. Wenn du deinen Eltern das Rudel-Management allerdings nicht zutraust, solltest du lieber nochmal ernsthaft überlegen.

    Es können aber wirklich alle davon profitieren, und falls mal ein Orswechsel ansteht, findest du sicher auch da die Chance, mit einem netten Hund/Halterteam so ein Einspringen auf Gegenseitigkeit zu arrangieren. "Abschieben" ist das sicher nicht - eher die Chance auf zusätzlichen Spaß für deinen Hund.

    Der Knall muß absolut nicht kommen.

    Meine erste Hündin, Terrierschnauzerpudeldackel, war schon als Welpe ein total vernünftiger, selbsterziehender Typ und ist genauso geblieben, bis sie an Altersproblemen starb: Der absolute no nonsense-Typ, sozusagen Professor McGonagall auf hündisch - und von irgendwelchen pubertären Phasen hatte die ganz sicher nie gehört. Unproblematischer hätte ein Hund nicht sein können - sie war wirklich ganz dicht an perfekt, weil sie einfach so war.

    Die Airedale-Hündin nach ihr war dann der Hund, der nie was falsch gemacht hat - das war manchmal schon fast wieder unheimlich, weil sie da so supersensibel war, aber auch sie war einfach so.

    Mit den Russells kam dann deutlich mehr Leben in die Erziehungs-Bude - aber den ganz großen, unvorhersehbaren Knall hat's da bisher auch noch nicht gegeben.

    Du bist ganz bestimmt nicht "für ihren Tod verantwortlich" - das ist ganz allein die Krankheit. Du kannst ihr aber jetzt noch damit helfen, daß du ihr einen friedlichen und ruhigen Übergang schenkst, und ich möchte dir auch Mut machen, das lieber früher als zu spät zu tun.

    Bei meiner allerersten Hündin habe ich diesen Zeitpunkt versäumt, einfach, weil ich so sehr an dem Hund hing und immer noch an dem bißchen Hoffnung festhalten wollte, das mir der TA noch gemacht hat. Das endete dann damit ,daß der arme Hund, weil zu dem Zeitpunkt keine Hilfe erreichbar war, qualvoll am Wasser in der Lunge erstickt ist - und das war wirklich kein Ende, das man sich für ein geliebtes Tier wünschen würde.

    Ich wünsche euch jetzt ganz, ganz viel Kraft und einen friedlichen Abschied. Auch wenn man sich das mitten in dieser Situation absolut nicht vorstellen kann: Wenn man dem Hund wenigstens das noch geben und ihm so sinnloses Leid ersparen konnte, tröstet das später sehr.

    Ich würde mal versuchsweise den Reis komplett weglassen und durch aufgekochte Schmelzflocken, also babtauglichen Haferschleim, oder pürierte gekochte Kartoffeln als Kohlehydratquelle ersetzten.

    Meine Hündin war nach einer Infektion mit hämorrhagischen Ecoli wirklich dramatisch krank, glücklicherweise nur kurz - aber Reis hat sie noch eine ganze Zeit lang überhaupt nicht vertragen, ebensowenig wie ihre sehr stoffwechselempfindliche Vorgängerin - das gab sofort wieder Durchfall. Milchprodukte übrigens auch. Wenn der Hund sehr angeschlagen ist, scheint sogar Reisbrei noch zu entwässern und den Darm zu reizen - unsere Tierärztin hat uns im aktuten Stadium übrigens auch von Reisfütterung abgeraten.

    Zum Wiederauffüttern gab's dann nach der Karottensuppen-Phase erstmal nur in Hühnerbrühe gedünstete pürierte Möhren oder Fenchel, dazu Kartoffelbrei oder mit Brühe gekochte Schmelzflocken, später dann mageres gekochtes Hühner- und Putenfleisch dazu. Dauerte ungefähr zehn Tage, dann vertrug sie auch wieder gekochtes Beefsteakhack, und noch eine Woche später konnten wir langsam und problemlos wieder aufs normale Frischfutter wechseln. Was übrigens sehr geholfen hat, war ein kurmäßiger Zusatz von Symbiopet und später auch von Sanofor, also von flüssiger Moorerde.

    Da wirst du verdammt wenig machen können. Hier durften wir jahrelang zwei Schäferhunden beim Durchdrehen in Rund um die Uhr-Zwingerhaft zuhören. Der Amtsvet hatte damit überhaupt kein Problem, denn die hatten den vorgeschriebenen Raum, Gesellschaft, Schutzhütte, waren satt & sauber und kamen angeblich regelmäßig raus - also alles vollkommen tierschutzgerecht...

    Na klar - aber da die weiteren Tiere, von denen ich träume, auch noch allesamt groß sind, gibt's da ein probates Mittel: Ich blättere den Ordner mit den Hufschmied- Tierarzt- Pferdezahnarzt- ...ect- Rechnungen durch, werfe noch einen Extra-Blick auf die große Klinikrechnung des kleinen Hundes, denke dann auch gleich nochmal an die Zweithunde-Steuer und einen neuen Zaun, atme einmal tief durch - und dann geht's wieder.

    Hat noch immer funktioniert. Bis jetzt...

    Auch das Ausgangspost zeigt doch - wenn auch ungewollt - den großen Vorteil kompetenter Zuchtvereine: Wenn ich mich da über "meine" Rasse auf dem Laufenden halte und die Möglichkeit habe, ein breites Spektrum möglicher Zuchtpartner kennezulernen und mich regelmäßig auszutauschen, könnte ich es auch ausschließen, zum Beispiel mit Hunden zu züchten, die "sehr empfindlich" und mit Durchfall auf jede Futterveränderung reagieren.

    Das mag nirgendwo vorgeschrieben sein und vielleicht ja auch keine genetischen Gründe haben, aber einen Welpen aus so einer Verpaarung würde ich persönlich trotzdem neverever kaufen. Daß da eventuell sowas in der Familie liegt, würde ich als potentieller Käufer auch vorher wissen wollen. Nachdem ich jahrelang für ein derartiges Exemplar kochen und nachts aufstehen durfte, war nämlich genau das ein Punkt, über den ich die Züchterin sehr genau ausgehorcht habe, und die konnte mir da auch über mehrere Generationen Auskunft geben.

    Solche Überempfindlichkeiten würde ich - möglichst! - weder meinen potentiellen Welpen noch deren potentiellen Besitzern mitgeben wollen und alles tun, um bloß nicht noch zwei solcher Elterntiere anzupaaren. Aber so detaillierte Informationen bekommt man doch wohl erst, wenn man ein bißchen in der Szene "drin" ist - wäre hier also: im Zuchtverein.