Beiträge von terriers4me

    Ich gehöre schon lange zu der Fraktion, die sowas ganz schnell selber regelt, wenn der betreffende Hundehalter nicht fix reagiert.


    Allerdings hatten wir über all die Monate, in denen mein Welpe/Junghund gelegentlich noch beschützt werden mußte, das Glück 1. keine aggressiven Hunde zu treffen, sondern wirklich nur tölpelige "der will nur spielen/rammeln" -Typen aller Größen, und 2. waren all diese Hunde immer deutlich einsichtiger als ihre Besitzer und ließen sich spätestens beim zweiten Treffen notfalls verbal auf Abstand halten.


    Den erwähnte Beagle hätte ich also nicht mehrmals, und schon gar nicht bei mehreren Gelegenheiten hart zwicken lassen, sondern ihn mir sofort beim Nicht-Einschreiten der Halterin mit einen sehr energischen "Schluß jetzt" geschnappt, weggezogen und entweder weggeschickt oder festgehalten, bis er abgeholt wird. Klar kann man bei sowas theoretisch gebissen werden, ist mir aber noch nie auch nur andeutungsweise passiert - und notfalls werde ich immer noch lieber selbst gebissen, als daß z.B. ein fröhlicher halbstarker Dreißigkilo-Flegel meiner fünfmonatigen Vierkilo-Junghündin die Hüften kaputtrammelt.


    WAS allerdings gern passiert ist, daß die eben noch absolut passiven Besitzer regelrecht hysterisch und richtig beweglich werden, wenn ihr Liebling gemeinerweise daran gehindert wird, soooo nett zu spielen....

    Das sieht bei Mila ja total super aus - so einem schönen Hund steht sogar Kranksein!


    Zwingerhusten klingt etwa, als wolle der Hund sich übergeben, könne aber nicht. Wie gleichzeitig husten, erbrechen und ersticken, so ein würgendes, röchelndes Lufteinziehen, das einen wirklich zu Tode erschrecken kann. Sobald es etwas heftiger wird, würgen sie dabei durchsichtigen Schleim aus - und der ist extrem infektiös. Damit hat ein ungehindert durch die Gegend rennender junger Goldie hier gerade in Rekordzeit so ziemlich den ganzen Wald angesteckt.


    Das Komische ist, daß das Allgemeinbefinden offenbar nicht immer groß leiden muß. Besagter Goldie ist durch die Gegend gerannt, als wäre nix, meinem jungen Terrier hat man außer ein bißchen Abgeschlagenheit nichts angemerkt, während ihre Vorgängerin richtig schwer und lange krank war. Wenn der Hund sich irgendwie quält, wäre ich nach meinen Erfahrungen also ruckzuck beim Tierarzt - dann ist oft noch was Bakterielles obendrauf, und da helfen Antibiotika sehr schnell.


    Auf jeden Fall haben wir Daumen & Pfoten gedrückt, daß Mila bald fit und gesund umziehen kann!

    Zwingerhusten ist ziemlich unverkennbar, wenn du den mal gehört hast, klingt aber gottseidank fast immer gefährlicher, als es ist. Ein sonst fitter Hund wird damit normalerweise gut fertig - den Magen-Darm-Infekt fand ich da deutlich heftiger...

    Wenn du noch etwas zusätzlich tun möchtest, halt ihr den Hals schön warm, das hilft wirklich gut. Ich hab meinen Hustern da aus einem Stück Wollpullover-Ärmel eine Stulpe gebastelt, kann man gut über den Kopf ziehen, hat keine hängenden Enden wie Tuch oder Schal, und die Hunde scheinen die Wärme sehr angenehm zu finden.

    Ich kann mich Schnauzermädel da nur anschließen: Dem in jeder Umgebung sichersten Hund, den ich je hatte, sind sämtliche gezielten Sozialisierungsprogramme erspart geblieben - der ist einfach ruhig und selbstverständlich in sein Leben mit uns reingewachsen.


    Den Sinn dieser Riesen-Shows kann ich bis heute nicht begreifen. Ich würde mich in dem Alter eher um eine gute Bindung und möglichst viel Vertrauen bemühen und den Hund ansonsten Stück für Stück an seinen Aufgaben wachsen lassen - hat hier bisher immer geklappt.

    Ich biete, da wir hier mit unzähligen nicht umgehbaren Hundekontakten gesegnet sind, insgesamt fünfmal Zwingerhusten bei drei geimpften Hunden.


    Da war alles dabei: ein extrem fieser Verlauf bei einer Einjährigen, bei dem der Hund fünf Wochen hustete, noch monatelang auf Druck mit Husten reagierte und lebenslang bei feuchtkaltem Wetter wieder anfing, bis hin zum im Moment erkrankten einjährigen Junghund, dem kaum was anzumerken ist.


    Wenn da nicht dieses typische Würgen wäre, und wenn nicht alle gleichalten Spielkumpels Zwingerhusten vom TA diagnostiziert bekommen hätten, hätte ich es für ein minimale normale Erkältung gehalten.


    Der Durchschnitt liegt so bei aktuten 2-3 Wochen, und meine TÄ sagt, es sei noch bis gut 10 Tage nach Abklingen aller Symptome ansteckend.

    ..und nochmal, weil's so interessant ist: "Perfekt" wäre für mich genau das Gegenteil von "roboterhaft": Es wäre ein Hund mit dem ich - auch im übertragenen Sinne - überall hingehen und immer weiterkommen kann, und dem das genausoviel Freude macht wie wie mir selbst.

    Langweilig war mein fast perfekter Hund übrigens absolut nicht, ganz im Gegenteil. Dadurch, daß sie so clever war, bot sie über ihr ganzes Leben lang ständig Neues an - und es war dann mein Job, das zu merken und zu nutzen.


    Und (Terrier und Dackel ließen grüßen!) natürlich hat sie auch oft auf sehr, sehr schlaue Art ihren eigenen Kopf durchgesetzt - und auch das war ein Teil des Vergnügens mit ihr.

    "Perfekt" hab ich damals so definiert, daß mich der Hund überallhin ohne Leine begleiten konnte, in der Großstadt ebenso wie am Pferd. Sie konnte ruhig offline warten, wo immer sie abgelegt wurde, sie konnte eine perfekte UO laufen, konnte apportieren/tragen, was immer man ihr zeigte und wie lange man es wollte. Daß sie mir z.B. die Aktentasche trug, hat ihr Zutritt in die Uni gesichert, obwohl's eigentlich verboten war.


    Sie sprang und kletterte genial, wäre also heute ein Agility-As. Kannte jede Menge Tricks, jagte nicht, solange es ihr nicht erlaubt wurde, konnte "down" hinter einem wegrennenden Hasen, war aber eine sagenhafte Mäuse- und Rattenfängerin. Klaute nicht, kläffte nicht, war ruhig zwischen Menschen und super mit anderen Hunden und Haustieren, hatte eine tolle Situationseinsicht und unglaublich kreative Einfälle, wenn sie was wollte. Benahm sich normalerweise mustergültig, hat mich aber zweimal massiv verteidigt, als es angebracht war. Eigentlich hatte sie nur zwei Schwächen: Eichhörnchen und Schokolade...


    Das war für mich "perfekt" - aber es war wirklich eher ein Geschenk, das ich von diesem Hund bekam, als mein Verdienst.

    Ja, ist es, und der Hund muß dabei absolut kein "Automat" sein, sondern einfach besonders zugänglich für deine Kommunikation und für seine Aufgabe geeignet. Ich hatte tatsächlich einen zu 99 % perfekt erzogenen Hund - aber das lag einmal daran, daß es ein sehr gelehriges, aber auch sehr selbstbewußtes und in sich ruhendes Tier war, also vieles schon "von selbst" konnte. Zum anderen war's mein erster, langersehnter Hund, der mich so gut wie überallhin begleitete, und entsprechend begeistert und ausdauernd habe ich mit ihr gearbeitet.


    Das hab ich also einmal gehabt, und es war natürlich toll, aber wiederholen müßte ich das heute nicht mehr. Inzwischen reicht mir gute Alltagstauglichkeit, und ansonsten hab ich am Eigensinn auch sehr viel Vergnügen.