Beiträge von terriers4me

    Schwarze Russen waren hier so vor 15 Jahren mal relativ "in", aber keiner der drei Hunde, die man öfter traf, hat gesund das Erwachsenenalter erreicht oder wurde alt. Alle drei hatten ziemlich schwer HD, zwei sind deswegen früh eingeschläfert worden, einer starb sechsjährig an einem Magendreher. Seitdem hab ich hier keinen mehr gesehen.

    Ihr Wesen hat sich sicher nicht verändert, das hast du ja wunderschön beschrieben: Sie ist ein totales Sensibelchen - und deshalb reagiert sie stärker auf einen großen Schrecken als ein robusterer Hund. Es kann also gut sein, daß sie eine Zeit braucht, um das wieder loszuwerden, es kann auch sein, daß sie in Zukunft deutlich gewitterängstlicher sein wird als vorher, weil der Schreck sich eingeprägt hat.

    Ich habe das mit meiner sehr geräuschempfindlichen Jack Russell-Hündin ähnlich erlebt: nach einem Blitzeinschlag in unmittelbarer Nachbarschaft, bei dem wir beide fürchterlich erschraken, hatte sie fortan bei jedem Gewitter Streß, hechelte und suchte Körperkontakt zu mir.

    Helfen kannst du dem Hund dann am besten, wenn du ihm zwar den Schutz gibst, den er sucht, aber seine Angst nicht noch durch Darauf-Eingehen bestärkst. Bei uns lief das etwa so, daß der Terrier dann eben auf meinen Füßen oder auch mal auf dem Schoß saß, wenn ich arbeitete. Das reichte ihr, um halbwegs cool zu bleiben. Bei jedem gutgemeinten Zureden oder Streicheln fing sie aber sofort an, richtig heftig zu hecheln und zu zittern, sobald ich sie ignorierte, beruhigte sie sich wieder. Sie suchte also bei mir nur ein deutliches "alles läuft ganz normal".

    Das würde ich an deiner Stelle Balboa jetzt auch zu geben versuchen: die Sicherheit, daß alles einfach so weitergeht wie immer. Also ihre Unsicherheit nicht noch mit großen Darauf-Eingehen bestärken, sondern einfach freundlich zur Tagesordnung übergehen, damit sie das auch bald wieder tun kann.

    "...eine Schleppleine vielleicht sogar noch eine größere Einschränkung ist, als eine 2 oder 1 m Leine. Wo die Rosie mit der blöden Schlepp überall hängen geblieben ist und sich in ihrer Bewegung selbst eingeschränkt hat, sich selbst und andere Hunde in der Schlepp eingewickelt hat und ich beide dann wieder befreien musste, wie sehr sie eingeschränkt war, dass sie mit dem Ding nicht toben und einfach mal abspacken konnte... Nee danke. "

    Hundertprozentig meine Erfahrung - deshalb schleppt hier auch nix. Schon die ewigen, unerwarteten Rucks, wenn das Ding wieder festhängt, finde ich unzumutbar. Wenn, wie jetzt zur Brutzeit, lange Feldleine, dann hab ich das Ende in der Hand und passe auf. Ich würde nie auf die Idee kommen, meinen Hund a) an einer Schleppleine spielen und b)mit einem SL-Hund spielen zu lassen - SO dringend brauchen wir Verletzungen dann doch nicht!

    Was den armen Muffin angeht, so tut mir das entsetzlich leid - das ist wirklich der absolute Hundebesitzer-Alptraum. Und ich bin total erschüttert von der Ansicht, daß man sowas doch besser unter dem Teppich kehren solle, um das (Schäfer)hunde-Image bloß nicht noch weiter zu gefährden. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Solche total verantwortungslosen Hundebesitzer sollte man so öffenlich outen und so massiv strafrechtlich verfolgen wie überhaupt nur möglich - wenn sie nämlich unter dem Deckmantel der "Wir haben ja alle Hunde"-Toleranz weiter ihr Unwesen treiben dürfen, werden wir auch alle ganz fix mit in Haftung genommen. Die fallen nämlich auch anderswo schnell unliebsam auf, und dann heißt es sofort: DIE Hunde.

    Selbst erlebt, immer wieder: wir verdanken zum Beispiel den kollektiven Leinenzwang genau einem einzigen unerzogenen Dobermann. Solange der "nur" andere Hunde ernsthaft jagte, sahen die Betroffenen weg, damit's keinen Ärger "für uns" gibt. Schließlich war's dann ein Jogger, und peng: Da standen die Schilder. Für die Stadt war's nämlich viel einfacher, DIE Hunde kollektiv in Regreß zu nehmen.
    Insofern ist es in solchen Fällen wirklich dringend, Roß und Reiter klar zu nennen und solche Horrorgespanne rechtzeitig buchstäblich an die Leine zu legen, sonst dürfen garantiert bald wieder ALLE Hunde zahlen.

    Permanentes Anleinen, also vorbeugender Knast für Jederhund in jeder Situation, ist dagegen leider keine Lösung. Wie denn auch? Auch wenn ich weiß, daß es unter der männlichen Bevölkerung eine Anzahl ziemlich gefährlicher Typen gibt, sperr ich z.B. meine männlichen Angehörigen trotzdem nicht täglich ein....

    loucanouk,

    der "real Jack Russell" sollte tatsächlich - als einziger Terrier - keinesfalls selbst töten. Pfarrer Russell war leidenschaftlicher Fuchsjäger zu Pferde und selektierte seine Foxterrier daher streng aufs Nicht-Töten. Dieses Privileg war den Hounds, also der Meute, vorbehalten. Der Terrier mußte den Fuchs lediglich entweder aus dem Bau treiben oder am Platz halten, bis er ausgegraben wurde. Und es galt als schwer "unsportlich", wenn der Fuchs dabei vom Terrier verletzt wurde.

    Insofern ist diesen Originaltypen das Sofort-Zupacken tatsächlich möglichst abgezüchtet worden, Jack Russell selbst hat sich immer damit gerühmt, daß keiner seiner Hunde getötet habe. Daß sie beim Mäuse- und Rattenfang erbarmungslos hinlangen, steht da auf einem anderen Blatt - das fiel sozusagen unter Freizeit. Für den ursprüglichen Verwendungszweck war Töten unerwünscht, darauf wurde selektiert, und dieses Zögern vor der letzten Sequenz merkt man vielen jungen "original type" Russells noch an, wie du bei meinem ja gut siehst - der hört da auf, sobald die Beute stillhält. Das Töten müssen sie tatsächlich eher lernen als z.B. ein Airedale, der das Zupacken sozusagen in den Genen hat.

    Natürlich ist das Töten natürlich, aber es fällt schon auf, wie sehr das Verhalten züchterisch beeinflußt ist. Meine Mixe und der Airedale (der ja ursprünglich auch zum diskreten Wildern eingesetzt wurde) haben fix zugepackt und Ende.

    Den beiden Russells aber, die ja eigentlich auf der Jagd nicht töten sollen, mußten die letzte Sequenz, also das Zupacken, wirklich erst lernen. Besonders auffallend ist das bei meiner jetzigen Hündin: die hat neulich sogar eine angegiftete Maus nach allen Regeln der Fuchsjagd-Kunst zwar an den Platz gebannt, aber nicht gepackt, sondern das Ganze mit einem Vorliegen und "mach du mal"-Blick beendet. Ich hab sie sogar dabei fotografiert, weil ich dachte, sie spielt mal wieder mit einem Plastikblumentopf - aber auf den zweiten Blick ist der Jäger-Ernst dann doch gut zu erkennen - inklusive des steifen Vorderkörper-Tief. So wie auf dem letzten Bild blieb sie dann liegen - also "real Jack Russell", ohne daß wir das je trainiert hätten.

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    Klar könnte es dem Terrier besser gehen, wenn er nach Belieben im Rudel rennen und jagen dürfte und es täglich grünen Pansen satt zu futtern gäbe - und ich würde auch viel lieber auf der Insel der Seligen leben!

    Aber unter den gegebenen Umständen ist sie, glaube ich, soweit ganz zufrieden....

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    Ich muß allerdings zugeben, daß ich mir nie ganz sicher bin, wer sich da eigentlich wen zugelegt hat, ich meinen Hund - oder doch eher mein Hund mich....? Obwohl - wenn man schon mit neun Wochen und drei Tage nach dem Umzug so grinsen kann, liegt die Antwort eigentlich ganz klar auf der Pfote!


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    Einmal der ernste, schwarze Welpe zwischen den süßen, quirligen, bunten Geschwistern, der, den ich am wenigsten haben wollte und am wenigsten beachtete. Der kletterte mir dann beim Kaffeetrinken ganz ruhig und konzentriert auf den Schoß, machte da Sitz und sah mir sehr gerade und total "unwelpenhaft" ins Gesicht. Damit war irgendwas abgemacht - es war mein Hund.

    Dann kam der Welpe, der mir praktisch in die Hand geboren wurde, ein langes Leben bei uns blieb und absolut nie "mein Hund" wurde - dafür um so mehr der Hund meines Vaters.

    Der nächste Welpe war dann schon recht gezielt ausgesucht, "mein Hund", noch bevor ich ihn das erste Mal gesehen hatte, und es paßte tatsächlich.

    Bei der Nachfolgerin hatte ich das erste Mal Zweifel: Die wurde mir nach dem Tod meines Hundes von lieben Freunden praktisch vor die Tür gesetzt, und ich wollte a.)erstmal überhaupt keinen Hund mehr, b) so nicht zu einem Hund kommen und c.) ganz sicher nicht so einen Zwerg, sondern wenn, einen Riesen. Weil sie aber so entzückend war blieb sie erstmal, hatte ihrerseits nicht den geringsten Zweifel daran, daß ich "ihr Mensch" war, brauchte nicht mal Stunden, um mich komplett und rettungslos um die Pfote zu wickeln und wurde ganz schnell mehr "mein Hund" als alle anderen.

    Meine jetzige Hündin war ein Blind Date, da hatte ich mir zwar gezielt eine Zucht ausgesucht, aber erst für einen viel späteren Wurf. Dann wurde diese Hündin plötzlich frei, die Züchterin hielt es für passend, die Kleine stand in aller Achtwochen-Winzigkeit strahlend am Zaun - und die Sache war klar.

    Es waren nie die ganz großen Herzchen- und Geigen-Gefühle, aber die würde ich von einem Hund auch absolut nicht erwarten. Es war einfach eine ruhige Sicherheit, daß alles entschieden war. Die richtige Bindung, das letzte "mein" wuchs natürlich erst mit der Zeit -aber von diesem Moment an war alles klar.