Beiträge von terriers4me

    Nach mehreren Jahren eigener Erfahrung mit einem recht kernigen Jagdterrier-Rüden: Nimm deinen Hund ernst und laß es sein.

    Wenn du den zweiten Rüden zwangsweise dazupackst, obwohl dir deiner gerade deutlich demonstriert, WIE wenig ihm andere Rüden im allgemeinen und dieser im besonderen passen, kann es sehr leicht passieren, daß du bald wieder nur noch einen hast, weil die Herren zum letzten Gefecht geblasen haben. Und wie sowas bei Jagdterriern sehr schnell ausgehen kann, braucht man einem erfahrenen Halter wie dir ja wohl kaum näher zu erläutern?

    Der Tip, bei dieser Konstellation schon mal für den Tierarzt zu sparen, war übrigens auch richtig gut...

    Nein, natürlich bekommt man es nicht "raus", schon mal gar nicht aus einem zweijährigen Münsterländerpointer. - dafür ist der Hund schließlich da!

    Man kann nur versuchen, es in geregelte Bahnen zu lenken - aber das werdet ihr ohne qualifizierten Trainer wohl kaum schaffen.

    Joggen kann ein Cairn auf alle Fälle, hier läuft seit Jahren ein ganz knackiger kleiner Bursche mit Herrchen. Dessen Vorgänger lief begeistert am Rad und wurde fünfzehn - das sollte also wirklich kein Problem sein.

    Meine Sorge wären bei Terriern eher die Kleintiere. Hamster und Mäuse fallen da ja nun direkt ins Beuteschema, und ich kannte einen Yorkie, der ein professioneller Wellensittich-Greifer wurde, zum absoluten Entsetzen seiner Familie. Da kann das alte Jäger-Erbe schon mal ganz heftig (und oft unerwartet) durchschlagen.

    Ich könnte mir vorstellen, daß die Hunde jetzt einfach "normal" reagieren - d.h mit dem frischem Futter ihren eigentlichen Energielevel erreichen? Daß sie nach dem Umstieg von Fertig auf Frisch deutlich spritziger werden, habe ich hier im Umkreis auch schon ein paarmal mitbekommen - übrigens auch Leute, die dann fix wieder auf Fertig gewechselt haben, damit der Hund bloß wieder faul wurde...

    Was das mehrfache nächtliche Aufwecken nach Knochenfütterung angeht: das kenne ich auch, deswegen hab ich die Knochen zeitweise lieber mittags gegeben (mit langer Siesta natürlich), dann war nachts Ruhe. Scheint wirklich so zu sein, daß die beim Verdauen mal zwicken können und der Hund jedes Mal denkt, er muß und brav Alarm gibt - auch wenn's dann blinder ist.

    ...und, nur mal ganz nebenbei: gemeinsames Aufwachsen garantiert einer Katze leider auch keine lebenslängliche Sicherheit. Die schwersten Unfälle, die ich aus dem Bekanntenkreis kenne, geschahen mit Hund und Katze, die eigentlich am besten miteinander klarkamen - so gut, daß sie regelmäßig miteinander spielten. Und dabei "kippte" der Hund blitzschnell aus dem Rangel- und Jagdspiel ins Jagen, und die Katze war tot - in einem Fall nach neun Jahren gemeinsamen Körbchen-Schlafens. (Der Hund hat sie übrigens lange ganz verstört gesucht - sowas sind also echte Unfälle, keine "vorsätzliche" Jagd, weil die Katze generell als Beute angesehen wird.)

    Da ging es zwar immer um Jagdhundetypen (Terrier oder Weimaraner), aber daß aus Spiel Ernst wird, kann dir bei jedem Hund passieren, egal, wann du ihn nimmst, bei einem lebhaften, schneller hochdrehenden Jungtier aber deutlich eher. Ich denke auch, am sichersten wären deine Katzen mit einem älteren, schon sehr katzenerfahrenen Hund - da blieben ihnen auch stressige jugendliche Flegelphasen erspart.

    Ein Frischimport aus dem Ausland dagegen, möglichst nochjung, unsicher und jagdlich veranlagt (das kannst du einem Mix ja nicht immer ansehen!) ist ganz sicher der beste Weg zu richtig fetten Problemen - und die wird dann der Hund ausbaden müssen.

    Das kommt doch völlig auf das Temperament des einzelnen Hundes an. Ein wirklich lauffreudiges Tier wirst du ohne entsprechende Möglichkeit nie glücklich machen können, während die "Denker" am bloßen Rennen deutlich weniger Freude haben als z.B. am Aufgaben-Lösen. Insofern gibt's da - wieder mal - kein allgemeingültiges Rezept.