Beiträge von terriers4me

    Warum wundert mich das jetzt kein Stück?
    Irgendwie kann ich mir nämlich nicht vorstellen, daß ein seriöser Züchter, der aus seriösen Gründen auf KB zurückgreifen müßte, dafür einen derartigen Rahmen wählen würde - und da die alte Hündin hier so viel klüger ist als ihre Besitzerin, kann man ihr wirklich nur wünschen, daß sie nicht tragend wird...

    Es wird auf die Dauer nicht gut gehen - aber die "Dauer" ist bei einem sechzehnjährigen Hund nun wirklich relativ, insofern würde ich ihr auch weit entgegenkommen. Allerdings würde ich das Fleisch und das ganze Futter püriert geben und versuchen, ihr darin so viel anderes wie möglich zusätzlich unterzuschieben. Wenn man da geduldig ist und die Mengen ganz langsam steigert, läßt sich der (Alters-)starrsinn ganz gut austricksen.

    Auch nochmal, aus eigener Erfahrung: Nein, ein normaler Hund, der auch noch mit dieser Konstellation aufwachsen kann, wird da absolut kein Problem haben. Im Gegenteil: Der wird die sozusagen doppelte Zuwendung so lieben, daß die einzigen Probleme da auftauchen könnten, wo alle Menschen gleichermaßen versuchen, das Tierchen möglichst intensiv zu verwöhnen. Aber das wäre dann eben ein Menschen-Problem - der Hund findet sowas natürlich toll...*g*

    Bubby-Joy,
    um nochmla auf die Pferde zurückzukommen: das ist sicherlich rasseabhängig, und natürlich wäre z.B. die gesamte Galopper-Zucht am A***, wenn du da auf die Manieren und die "Familienfähigkeit" eines Hengstes achten würdest - dafür ist das über zu viele Generationen zu total wurscht gewesen.

    Bei Isländern ist aber genau diese soziale Kompetenz über tausend Jahre ein ganz wichtiges Selektionsmerkmal gewesen: Da bekam/bekommt der Hengst über Sommer seine Stuten samt Fohlen mit in die Berge, hat eben nicht nur zu decken, sondern die Fohlen mitzuerziehen und mit der ganzen Herde in teilweise gefährlichem Gelände/Wetter klarzukommen, möglichst ohne daß er Stuten oder Fohlen verliert, geschweige denn selbst gefährdet.
    Kann er das nicht, sind die Klöten ab, und da nützen dann auch andere Top-Eigenschaften nix. Denn, wie "mein" isländischer Züchter sagt: "Ich vertraue meinem Hengst sehr große Werte an, und ich erwarte von ihm, daß er entsprechend darauf aufpaßt."

    Da genau diese "soziale Kompetenz" die Ponys auch zu so besonderes angenehmen, problemlos in der Herde zu haltenden Reitpferden macht, versuchen wir sie hier wenigstens so gut wie möglich zu halten. Insofern bleiben die Arschkrampen von unseren Stuten grundsätzlich weg, egal ,wie gut ihre Nachzucht sein mag - gottseidank gibt's ja genug Auswahl. Und KB wäre natürlich sehr verlockend, weil man isländische Top-Hengste nutzen könnte, aber andererseits - siehe oben: da wüßte man eben nicht sicher, wie's um das Sozialverhalten steht.

    sorry fürs OT - back to the dogs!

    Geht zum Ordnungsamt, so schnell wie möglich, sonst wird das für euch extrem widerlich und auch nicht ungefährlich.

    Wenn ihr jetzt schon so viele Ratten seht, wohnt da da -zigfache, vermehrt sich bei diesem Futterangebot wie verrückt, und spätestens zum Herbst fängt der Populationsüberschuß an, abzuwandern und sich winterfeste Quartiere zu suchen. Was da dann das erste Ziel ist, habt ihr ja gerade erlebt - also unternehmt bloß schleunigst was!

    Bei Pferden wird ja nun alles als "Natursprung" bezeichnet, an dem ein Hengst noch direkt beteiligt ist, eben auch das Hinstellen einer gefesselten Stute - und das kann teilweise so gefährlich werden, daß ich da für meine Stute sogar KB vorziehen würde.

    Wenn du einen Hengst in der Herde decken läßt, sieht das dagegen deutlich anders aus: 1. sortierst du die aggressiven Kandidaten, die Stuten oder Fohlen verletzen würden, hoffentlich im Vorhinein aus, weil sowas generell nicht in die Zucht gehört (naiv, ich weiß!), zum anderen läßt du einen jungen Hengst natürlich erstmal mit erfahrenen, älteren Stuten zusammen. Die machen ihm dann ganz schnell klar, daß er sich mit Rowdytum nichts als Ärger fängt, Aufmerksamkeit und Höflichkeit dagegen zum Ziel führen - und dann kannst du ihn unbesorgt auf die Damenwelt loslassen. Und, Buddy-Joy, da geb' ich dir recht: dann ist es auch wurscht, ob er zwischendurch an der Hand deckt oder sogar zur KB rangezogen wird - aber die Basics normalen artgerechten Umgangs muß er einfach können, sonst gehört er nicht in die Zucht. Und das würde ich für Hunde genauso sehen.

    Meine Islandstuten dürfen das übrigens ebenfalls - zwar suchen wir natürlich den Hengst aus, aber die Damen stehen dann mit ihm mindestens sechs Wochen in der Herde, also Zeit genug zum Kennenlernen. Und wenn sie einen Kerl absolut nicht mögen (ist aber in 18 Jahren erst einmal vorgekommen), müssen sie nicht. Dann wird Ersatz angeboten, oder es gibt eben kein Fohlen.

    Sowas ist zwar tatsächlich, auch bei aller sachgemäßen Vorsicht, für den Hengst deutlich riskanter, als eine gefesselte Stute oder ein Phantom vorgesetzt zu bekommen, aber ich halte es für notwendig: Ich würde generell nicht mit Tieren züchten wollen, die im Paarungsverhalten, also an einer so elementaren Stelle, schon einen so wesentlichen Knacks haben, daß da nichts mehr ohne menschliche Assistenz klappt.

    Natürlich ist es naiv, sowas bei Hunden generell als Zucht-Grundlage zu fordern (schließlich wählt ursprünglich die Hündin ihren Partner!), aber ich selbst hab zumindestens bis jetzt alle Welpen aus "natürlichen" Verpaarungen gekauft - bei allem anderen ist mir einfach nicht wohl. Schließlich halte ich einen Hund eigentlich nur zum Spaß an seinen "seelischen" Qualitäten und seinem möglichst intakten Verhaltensrepertoire - und wenn das an einer so wesentlichen Stelle schon kaputt ist...?

    Ich füttere jetzt seit 16 Jahren meinen Hund frisch, mit roundabout 50 % Fleisch, inklusive mäßiger Getreidemengen, und kann in dieser Zeit genau eine Allergie und einen eventuellen Anflug davon verzeichnen: als das Immunsystem meiner kranken Hündin schon richtig angeschlagen war, reagierte sie auf Grasmilbenbisse. Meine jetzige Hündin beginnt sich vermehrt zu kratzen, wenn sie zuviel Fleisch auf zuwenig Bewegung bekommt - keine Ahnung, ob das wirklich allergisch ist, aber ich laß es nicht drauf ankommen und gehe eben präventiv mit dem Fleischanteil runter, wenn sie nicht "arbeitet". That's it.

    Auf der anderen Seite hab ich vor 30 Jahren noch eine ganze Menge Dorfhunde kennengelernt, die sozusagen nach Rumänien-Rezept ernährt wurde: da stand ein Schweine-Eimer hinter der Waschküche, und der Hund pickte sich raus, was er mochte und wann er mochte. Meist Kartoffeln und Soßenreste plus gebratene Kotelettknochen. So ziemlich jeder dieser Hunde hatte massive Fellprobleme, bis hin zu kahlen Stellen, kratzen taten sie sich dauernd, und mehrere wurden wegen "Räude" getötet - wäre aus heutiger Sicht ja interessant zu wissen, ob da nur Flöhe oder auch Allergien im Spiel waren?

    Das Gegenbeispiel war der Jagdterrier, der zur selben Zeit in diesem Dorf im Urlaub war, und der täglich rohes Hack, Haferflocken, ein Eigelb und Petersilie bekam. Seine Besitzerin galt dafür als die Spinnerin schlechthin, aber der Hund war topfit, wurde fast zwanzig Jahre alt - und war mein beruhigendes Beispiel, als ich aufgehört habe, Fertigfutter zu geben: Sie können es überstehen! *g*

    Erstmal wünsche ich euch jetzt natürlich sehr, daß ihr die Anaplasmose in den Griff und dem Hund stabilisiert bekommt!

    Was die Leberdiät angeht: Meine frühere Hündin hatte SARDS, einen Krankheitskomplex, zu dem auch massive Leberprobleme gehören können, vertrug absolut kein fertiges (Diät-)futter und auch sonst sehr wenig, z.B. auch keinen Reis.

    Was ging, war wenig, aber hochwertiges Fleisch (in ihrem Fall entweder durchgedrehtes rohes, mageres Rindfleisch oder gekochte Hühner/Putenbrust mit der Brühe und ab und zu gekochte Hühnerherzen), dazu aufgekochte Hirse- oder zarte Haferflocken, und später, als es ihr besser ging, gab's noch wenig gedünstete, pürierte Möhren und täglich eine Lachsölkapsel. Alles aufgeteilt auf drei kleine Mahlzeiten täglich, am Anfang, als sie sehr elend war, waren es sogar fünf. Dazu bekam sie Caniconcept Senior, ein Mineralpräparat, das viel Eisen enthält, weil Hunde mit Leberproblemen da Defizite bekommen, und ein Mariendistel-Präparat.

    Nicht gerade abwechslungsreich, aber damit war sie beschwerdefrei, blank und munter, hatte annehmbare Leber- und sonst unauffällige Blutwerte und hat den Überlebensrekord für diese seltene Krankheit nahezu eingestellt.

    Für Fussel alles Gute - wir drücken euch Daumen & Pfoten!