marula,
Rattenjagen auf dem Privatgrundstück (und nur darum handelt es sich in unserem Falle) ist nicht nur ok, dazu bist du hier sogar unter Ordnungsstraf-Androhung verpflichtet, seit die Gemeinde es nicht mehr übernimmt. Und wenn ich's eh tun muß, tu ich's eben lieber mit einem wirklich blitzschnell tötenden Terrier als mit Falle oder Gift, die beide wesentlich mehr Qualen mit sich bringen können.
Beiträge von terriers4me
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Nein, hat sie im Fall des JRT eben NICHT - der gilt (mit Recht!) als totaler Idiot, wenn er so auf ein Schwein losgeht wie der eine in dem Video.
In Bewegung gebracht oder am Platz gehalten wird die Sau durch Bellen und Scheinvorstöße, so wie auf der ursprünglichen Fuchsjagd. Das ist ein ganz subtiles Spiel mit Distanzen, das Abschätzen, wieviel Druck die Beute braucht, um sich zu bewegen, wann man nachlassen muß, damit sie steht - und kluge Hunde können sowas perfekt.
Genau deswegen sind die Russells ja von ihrer ursprüglichen Fuchsjagd auch auf die Sauen gekommen: Weil sie diese Jagd auf Distanz besonders gut beherrschen, möglichst ohne selbst verletzt zu werden und ohne so elende Metzgerarbeit (sorry an alle Metzger!) wie auf dem Video.
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Ich bin ja eventuell etwas härter im Nehmen, aber nach neun Jahren enger Freundschaft mit einem DJT-Rüden, den ein Großstadt-Tierheim Ende der sechziger Jahre einer ahnunglosen Familie als "netten Pudelmix für die Kinder" angedreht hatte, würde ich wirklich NIE auf die Idee kommen, mir ohne eigenes Jagdrevier so einen oder auch nur einen Mix davon ins Haus zu holen - gibt's sowas wirklich??
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So ein Schoßtier mit Sonderausstattung ist wirklich superpraktisch: Wir wohnen hier in einer eigentlich gepflegten Innenstadt - aber eben Innenstadt, Fußgängerzone, Gaststätte an Gaststätte, Kino - also das volle Programm und entsprechend regelmäßiger Ratten-Zuzug.
Kurz: Genau das, was sich meine Russell-Hündin unter artgerechter Terrierhaltung vorstellte:
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Das Video mit der Sau ist übrigens auch insofern ekelhaft, als es auch zeigt, wie gute Russells NICHT arbeiten sollten! Die sind ja nun gerade als die Terrier gezogen worden, die NICHT töten, sondern mit Hirn und Stimme und diesen blitzschnell Vorstößen ihren Fuchs möglichst unverletzt sprengen mußten - das, und nur das unterscheidet sie von anderen Jagdterriern.
Der linke Hund zeigt dieses Muster ja noch halbwegs passabel, der andere arbeitet schon längst nicht mehr rassetypisch, sondern auch eher wie ein DJT - was eigentlich absolut nicht Sinn der Sache ist.
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"Warum hast du Terrier, ohne ihnen rassegerechte Arbeit, sprich Bauarbeit, oder gezielten Nagertötungseinsätzen, zu geben?"
dragonwog,
darf ich dir das beantworten?Wir sind da vielleicht nicht ganz typisch, denn ich habe die Russells seit nunmehr 12 Jahren, WEIL ich sie gern nebenher am Nager einsetze, damit ich mir hier oder am Stall Gift und Katze sparen kann, und weil sie da einen Spitzenjob machen können, wenn's nötig wird. Aber dennoch sind meine Hunde absolut keine arbeitenden Jagdhunde, sondern selbstverständlich in erster Linie Zivilisten - genau wie die meisten Foxterrier es schon zu Jack Russells Zeiten waren.
Foxterrier sind traditionell nie solche Spezialisten gewesen wie etwa die DJT auf diesem scheußlichen Video, sondern immer "allround" und insofern enorm anpassungsfähig. Weil sie überallhin mitgehen, jeden angebotenen Job mit Freude annehmen, haben sie ja auch alles gemacht, von Schiffs- bis zum Zirkushund und zum Königs-Haustier und sind nicht umsonst die am weitesten verbreitete Hunderasse der Welt geworden.
Selbst in den Leistungslinien fielen und fallen immer Topjäger und "pets" im gleichen Wurf, selbst der alte Parson Russell hatte seine letzten drei durchgezüchteten Spitzen-Fuchsjäger nur noch zum Sofaliegen, und dem Vernehmen nach soll das sehr gut gegangen sein. Und selbst die aktiven Jagdhunde, die ich kenne, tun den größten Teil ihrer Zeit nicht mehr als entspannt auf Hof und Sofa abzuhängen und werden ganz bestimmt nicht krampfhaft "ausgelastet" - bis sie dann schlagartig "da" sind, wenn's drauf ankommt.
Deswegen habe ich diese Terrier, ohne Jäger zu sein: weil sie so vielseitige und anpassungsfähige Spezialisten sind, die im Zweifelsfall zwar jederzeit ihren alten Job erledigen können (und meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch unbedingt sollten, wenigstens am Nager), aber auch mt dem Zivilleben bestens klarkommen.
Die Ironie an der Sache ist allerdings: wenn du heute noch einen dieser ausglichenen, vielseitigen "working terrier" möchtest, mußt du bei den Top-Linien suchen. Früher hättest du die in jedem Pferdestall gefunden - aber das ist wieder ein anderes Kapitel...
Und noch viel ironischer finde ich es daß selbst dieser weiche, leichtführige, anpassungswillige und (für einen Terrier!) verträgliche Hund in so hohen Zahlen zum frustrierten Flexi-Kläffer mutiert ist - womit wir denn wieder beim Thema wären.
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Meine junge Hündin tut das auch oft, und da geht's dann immer um aktive Unterwerfung - das heißt, sie versucht mit Hinschmeißen und Beschwichtigen bis zum Geht-Nicht-Mehr, doch noch "gut Wetter" zu machen und den anderen sozusagen zu entwaffnen.
Welpen tun sowas fast immer, mit Nachlaufen, und ich hab mal irgendwo gelesen, für sie wäre das die erfolgversprechendste Taktik einem ärgerlichen Alttier gegenüber - zum Weglaufen sind sie ohnehin nicht schnell genug.
Meine Hündin differenziert da inzwischen genau: Hat sie nur für juvenile Dreistigkeit eins aufs Fell bekommen, versucht sie tatsächlich, den anderen Hund aktiv zu "versöhnen", läuft nach und bietet ihm wieder und wieder ihre totale Unterwürfigkeit an, bis er sich abwendet. Ist der andere Hund aber grundsätzlich aggressiv und feindselig, flüchtet sie sofort und würde nie mehr hinterherlaufen.
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Das klingt doch schon vielversprechend! Wenn du ansonsten Angst hast, daß sie dir zu sehr abbaut, könntest du auch versuchen, sie über Nutrical zusätzlich zu versorgen:
http://tiershop.de/katzen_top_100…rid,853,kd.html
Meine Hündin hat allerdings während einer Extrem-Mäkelphase auch das konsequent abgelehnt, aber normalerweise kommt es wohl gut an. Selbst die 23jährige Hardcore-Mäkelkatze meiner Freundin mochte das Zeug schrecklich gerne, und so konnte sie die täglichen Mäkeleien der Seniorin dann etwas gelassener gegenüberstehen.
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Meine Parson Russell-Hündin ist extrem verträglich, bisher mit so gut wie jedem Hund ausgekommen und kriegt normalerweise selbst aus sonst eher knurrigen Typen ein Spielchen 'rausgeschmeichelt, inzwischen auf eine sehr höfliche, diplomatische und unterwürfige Tour - daß es für plumpes Anhopsen Ärger geben kann, hat sie sehr gut gelernt.
Das liegt einmal daran, daß sie konsequent auf ein (für einen Terrier!) besonders nettes und umgängliches Sozialverhalten gezogen ist, da diese "original type"-Russells ja mit einer Meute arbeiten sollen und unverträgliche kleine Stinktiere da keine hohe Lebenserwartung haben. Zum anderen ist sie erst zwei, noch ein totaler Kindskopf für ihr Alter, entsprechend verspielt und hat ein enormes Bewegungsbedürfnis. Rennspiele sind für sie immer noch das Größte, und sie hat inzwischen sehr gut gelernt ,daß sie ihre Partner da "bei Laune halten" muß, damit sie auf ihre Kosten kommt.
Sie ist wirklich geradezu exzessiv gesellig, und daran wird sich durchaus noch was ändern, wenn sie älter wird, ihr Teritorium möchte sie jetzt schon gegen Fremde verteidigen. Aber wenn sie weiter keine schlimmen Erfahrungen mit anderen Hunden machen muß, wird sie insgesamt sicher ein auffällig freundlicher und Artgenossen zugewandter Hund bleiben.
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Wobei die Hausmannskost von Achtzehnhundertsonstwas sicher schon das Nonplusultra war: Futter für die Hunde, um deren Fütterung sich speziell gekümmert wurde.
Die anderen haben sich wohl eher so ernährt, wie viele Hunde es auf den Dörfern noch vor 30-40 Jahren mußten: ein paar (Schweinefutter-)kartoffeln extra, (Kartoffeln werden in unseren Breite so etwa ab den 1730er Jahren angebaut), die wenigen Abfälle, die in der Küche blieben, oft schimmeliges Brot, Verdorbenes und ausgekochte Knochen, dazu ein bißchen Milch plus die Mäuse und Ratten, die der Hund selbst fing - dafür hatte er ja den ganzen Tag Zeit. Wenn der Hund schlau war, schnappte er sich noch einen Anteil am Viehfutter, etwa am Getreideschrot für die Hühner (hab ich selbst noch gesehen) - und das war's dann.