abessinierin,
bei dem Jagdterrier in einer ahnungslosen Familie mit kleinen Kindern darf dir durchaus flau werden - mit der Familie meiner Freundin, die eben nicht mal ahnten, was sie da vom TH als "netten Pudelmix" angedreht bekommen hatten, tauschen wir heute noch die einschlägigen Stories aus
Gottseidank haben die den Hund über alles geliebt, das Ganze fiel noch in eine Zeit, in der man mit einem einem sagen wir mal: griffigen Köter nicht gleich das OA auf den Hals bekam. Auch die Betroffen sahen's locker: als der Terrier z.B. die erste deutsche Islandpferde-Meisterschaft damit auflockerte, daß er sich im Reithosenboden eines Cracks verbiß, der "sein" Pferd anfassen wollte, und, mühsam abgepflückt, dann gleich noch den Mantel seiner Besitzerin schredderte, war das nur ein Lacherfolg. Was da heute so passieren würde, möchte ich mir gar nicht vorstellen...
Ich hab ihn kennengelernt, als er acht war, und es war ein grandioser Hund, das Herz so groß wie die Zähne, aber definitv nix fürs Zivilleben. Das Spazierengehen mit einem überaus selbstbewußten Rüden, der nicht nur Menschen, die er als schwächer einschätzte, zahngreiflich disziplinierte (und er unterschied da ganz genau!), jagte wie Sau, sondern auch noch männlichen Artgenossen gegenüber blitzschnell die Umgangsformen eines Axtmörders hervorkehren konnte (und meist viel, viel kleiner war als seine auserkorenen Opfer), war immerhin nie langweilig.
Für den Terrier hatte alles übrigens ein Happy End: Sein Frauchen zog mit ihm aufs Land, er kriegte fünf Hektar, auf denen er alles niedermachen konnte, was pelzig war, und wurde sagenhafte neunzehndreiviertel Jahre alt, bevor er sanft an Altersschwäche verschied.
Wie gesagt: ein Superhund, an den wir uns heute noch gern erinnern - aber für Nichtjäger definitv nicht zu empfehlen.