Weise Worte, Chris, wie immer - da ist eigentlich nicht mehr hinzuzufügen bis auf das eine: Was du jetzt durchmachst ist knallhart, nennt sich Erwachsenwerden und bleibt leider niemandem erspart. Vielleicht hilft es dir, das Ganze mal andersrum anzusehen? Nämlich nicht, wie belastend der Hund ist, was er dich an Freiheit kostet, sondern was er dir gibt? Wie sehr er hilft mit vielem besser fertigzuwerden, was dich drückt, weil du einfach mal zum Abschalten gezwungen bist?
Ich hab meine Hündin damals freiwillig und gegen gutgemeinten Rat zum Studium mit in die Großstadt genommen, und es war schlicht toll. Die organisatorischen Probleme waren dann gar nicht schlimm ,sowohl meine Hauswirtin als auch ein WG-Mitbewohner hätten sich um den Hund gerissen - da läßt sich oft mehr machen, als man vorher denkt. Und mir hat es unglaublich gut getan, mich organisieren und einmal am Tag richtig bewegen zu MÜSSEN, das hätte ich ohne Hund niemals getan. Das lief übrigens so, daß ich einfach etwas eher aufgestanden und auf dem Weg zur Uni und auch zurück ein paar S-Bahn-Stationen mit Hund gelaufen bin. Wo wir dann ein- oder ausgestiegen sind, ging nach Tagesform. Und Extra-Bespaßungen oder gezieltes "Auslasten" gab es schlicht nicht, und der Hund hätte mich dafür vermutlich auch für verrückt gehalten. Ihr Job war, mitzukommen, und ansonsten pennte sie total entspannt unterm Schreibtisch.
Man kann sich in der Praxis wirklich vieles einfacher organisieren, als es aussieht wenn's einem noch bevorsteht. Denk einfach nochmal nach, Verantwortung wirst du ohnehin ein Leben lang übernehmen müssen. Die wäre mit dem Hund also nicht weg - dafür aber vielleicht etwas sehr Wertvolles?