Beiträge von terriers4me

    Daran ist ist nichts erstaunlich - die Jungs haben einen hervorragenden Draht zur Polizei.

    Ein DSH und ein Mailois, beide sogar tot noch blank und fit aussehend, also sicher keine verwahrlosten Streuner, sind ja nun wirklich ein auffallendes Gespann. Der Besitzer müßte doch eigentlich zu finden sein? Schon sehr seltsam, wenn die keinen Chip tragen, zumal das in NS Vorschrift ist?

    Erstmal gut zu hören ,daß es Zottel akut besser geht - wir drücken natürlich weiter Daumen und Pfoten!

    ABER: Die Tierärztin hat sich leider geirrt (übrigens genau wie unser früherer Tierarzt!): Daß die Netzhaut nicht beeinträchtigt ist, schließt SARDS leider in keiner Weise aus. Das ist ja gerade das Gemeine: Im Anfangsstadium siehst du da absolut keine Veränderung irgendwo am Auge - aber der Hund wird trotzdem rasant blind. Dabei reißt sozusagen - laienhaft ausgedrückt - erstmal nur die Verbindung nach hinten ab, bevor die Netzhaut selbst sichtbar verkümmert. Das dauert dann einige Zeit. Vielleicht magst du hier mal nachlesen?

    http://www.tieraugen.at/augeninfo-erkrankungen-netzhaut.htm

    Wenn du also den Verdacht hast, daß Zottel blind wird, solltest du das Thema SARDS unbedingt nochmal an kompetenterer Stelle ansprechen. Die meisten Tierärzte kriegen das - gottseidank! - sehr selten zu sehen und kennen sich da kaum aus. Es könnte, falls es SARDS wäre, übrigens dann auch sein, daß Zottel so total panisch war, weil sie noch Cortison bekommen hatte. Zusätzlich zu dem Cortisol, das in der akuten Erblindungsphase ja schon überproduziert wird, wären das Riesenmengen Streßhormone gewesen.

    Hallo Sabine,

    nochmal kurz und ein bißchen OT: nachdem ihr ja sowohl einen Fox als auch einen Münsterländer-Rotti-Mix hattet, also mit Terrierschädel, Jagd- und Schutztrieb klarkommen solltet: Hast du mal an einen guten Airedale gedacht? Der kann wirklich alles, was du willst, paßt mit seiner Fröhlichkeit super in eine Familie, hat zwar Pep und Grips, stellt aber als Allround-Hund keine so extremen Ansprüche wie ein Spezialist. Und zumindest meiner war ein absoluter Traum am und rund ums Pferd.

    OK, dann sagen wir's auch mal ganz knallhart: Bei so manchem verkorksten Hundeleben (egal, ob aus gesundheits- oder Verhaltensgründen) wäre es tatsächlich gnädiger gewesen, schon den Welpen human einzuschläfern - das hätte ihm bis zum Tod wenigstens furchtbares Leid erspart.

    Und zustande gekommen sind ALLE Katastrophen-Kombinationen, die ich bis jetzt erlebt habe, auf exakt dieselbe Weise: Irgend jemand "verliebt" sich in einen "süßen" Welpen, egal, ob live oder im Internet ,sch*** dann auf jedes Hintergrundwissen (wieder wg. "süß"), nimmt ein Tier zu sich, da absolut nicht in die Lebensumstände paßt - und fertig ist die Katastrophe, die der Hund am Ende bitter bezahlt.

    Möchtest du, als eine von vielen, die Geschichte der ursprünglich rumänischen Dobermann-Hündin hören, die, nach optischen Vorgaben unbedacht angeschafft, ihr Leben schließlich einsam zwischen Zwinger und Stachelwürger fristen mußte, nachdem sie mehrere Hunde schwer verletzt hatte - bis sie endlich der Tod erlöste?

    Der Thread mag ja der Knaller sein, und niemand kann von hier aus beurteilen, wie gerade diese Welpen sich entwickeln werden. Aber die TS hat meine GANZ GROSSE Hochachtung, daß sie sich Gedanken macht, BEVOR es eventuell zu spät ist. Ich wünsche dir wirklich sehr, daß du und deine Familie mit einem passenden Hund wieder so glücklich werdet wie mit dem Vorgänger!

    Ich hänge dir jetzt, damit du siehst, was wir alle meinen, noch ein Bild von meiner zehnjährigen, schwerkranken Hündin an. Die hat auch ohne Intensivmedizin absolut nicht "aufgegeben", sondern so fröhlich und lebensfroh das Beste aus jedem Moment gemacht, daß dieser Aufschub vor dem Unvermeidlichen für uns beide noch eine richtig tolle Zeit wurde. Ich habe da sehr, sehr viel gelernt - und der Terrier hat, so ganz nebenbei, den Überlebensrekord für diese Krankheit fast geknackt.

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    Sarah, vielleicht eins noch: Du gibst ja jetzt nicht auf, wenn du erstmal eine Grenze setzt! Eher im Gegenteil: Wenn du euch von diesem Dauerstreß erlöst, gibst dir und deinem Hund höchstwahrscheinlich noch eine viel bessere Zeit, als ihr sie mit diesem ewigen Medizin-Fallbeil im Nacken hättet. Wie lang diese Zeit sein wird, kann dir ohnehin niemand sagen - auch kein Tierarzt!

    Es ist leider nun mal so, dass ein Hundeleben sich nicht unendlich verlängern läßt - und irgendwann zählt die Lebensqualität einfach mehr als der -zigste vergebliche Versuch.

    Mir hat es wirklich sehr geholfen, mir klar zu machen, daß ich irgendwann zurückblicken werde, und dann gerne das Gefühl hätte, daß mein Hund ich noch so gut miteinander gelebt haben wie nur möglich - nicht, daß wir den deutschen Tierversuchs-Rekord gebrochen haben. Zumal, das darfst du nicht vergessen, der Hund ja absolut nicht versteht, wozu dieses ganze Gequäle gut sein soll. Der hat nur Angst und Streß, und genau das ist für eine angeschlagene Leber ja auch nicht wirklich gesund.

    Ich kann leider sehr gut nachvollziehen, wie sehr man in die Falle gerät, nur das Beste zu wollen und dann zuviel tut. Das ist mir selbst bei einem meiner Hunde auch schon so gegangen und tut mir heute noch leid für das Tier, für das ich doch nur Gutes wollte. Es ist leider nicht so einfach, das alles - und ich wünsche euch nochmal wirklich alles Gute!

    Erblindet klingt jetzt absolut nach SARDS. (Sudden acquired retinal degeneration syndrome) Das ist der Krankheitskomplex, den meine Hündin hatte, und in dem eben auch der Fettstoffwechsel abstürzen kann. Da erblindet der Hund durch durch eine Überproduktion des Streßhormons Cortisol praktisch über Nacht.

    Theoretisch kann es jetzt also dieser Schock der plötzlichen Erblindung sein, aus dem Zottel so handelt - sie ist einfach ebenso verstört, wie wir es in ihrer Lage sein würden. Bei meiner Hündin war das so massiv, daß da auch Gehirnprobleme zur Debatte standen, aber es waren eben keine, sondern der Schock und die Überdosis selbstproduziertes Cortisol (Streßhormon!). Sie hat sich später wieder gefangen. Ob Zottel jetzt noch zu stabilisieren wäre, kann dir leider niemand sagen.

    Ich wünsche dir und ihr wirklich das Aller- allerbeste - ich weiß leider verdammt gut, wie du dich gerade fühltst.

    Chris hat es wunderbar auf den Punkt gebracht: Laß diese Tierversuche, die euch beide gleichermaßen fertigmachen. Versuch einfach, deine Hündin "auf ebenem Kiel", also bei möglichst optimalem Wohlbefinden zu halten, und freut euch beide täglich daran, solange es dauert. Das heißt natürlich keinesfalls, daß sie keine Behandlung haben soll - aber so machst du euch beide fertig.

    Mach deinen Frieden mit dem Gedanken, daß dein nicht mehr junger Hund nun mal irgendwann gehen muß. Worauf möchtest du zurückblicken, wenn es soweit ist: auf eine bei allen Einschränkungen gute gemeinsame Zeit - oder auf eine Diagnose-Mühle, die euch beiden das Leben zum Dauerstreß gemacht hat....?

    Oh ja, ich weiß ganz genau, wovon ich hier spreche: Meine eigene Hündin hat achtjährig eine schwere, seltene Stoffwechselkrankheit bekommen, auch mit heftigen Leberproblemen plus plötzlicher Erblindung (Cushing-Verdacht stand auch im Raum). Da die Krankheit nicht heilbar und bei den wenigen erfaßten Fällen die Überlebenszeit begrenzt gewesen war, habe ich mich in Absprache mit meiner TÄ dafür entschieden, "nur" die Lebensqualität des Hundes sicherzustellen und auf irgendwelche High-Tech-Diagnostik komplett zu verzichten.

    Der Terrier bekam also Diät (selbstgekocht) plus Caniconcept Senior und Mariendistel, wurde per Blutbild einmal im halben Jahr überwacht - und das war's. Ansonsten habe ich mich an jedem Tag gefreut, an dem es ihr gut ging - und es ging uns beiden erstaunlich gut dabei. Der Hund hatte Ruhe, Geborgenheit und auch bald wieder Spaß, ich hatte Zeit, mich mit dem Abschied abzufinden, der dann nach zwei Jahren sehr schnell kam - und alles fühlte sich insgesamt "richtig" an. Ich würde es immer wieder so machen.

    Scheint wohl doch Markieren zu sein. Wir haben uns heute früh jedenfalls sehr amüsiert, als eine kleine Terrier- und eine große Riesenschnauzerhündin gemeinsam in eine Riesenpfütze gepinkelt haben und kein Ende fanden - immer, wenn sie sich zum Schnüffeln umgedreht haben, war die Duftspur ja schon wieder verdünnt, und es mußte nachgelegt werden...