Beiträge von terriers4me

    Was diesen Fall Gesa K. so verschieden (und so besonders abstoßend) macht ist, glaube ich, der Eindruck, daß all die anderen vorgestellten Fälle tatsächlich die Kontrolle über ihre "Tierliebe verloren zu haben schienen.

    Während es bei ihr so wirkt, als habe sie auf Kosten der Tiere gerade diese Kontrolle, die über eigene Selbstvermarktung und ein gläubiges Umfeld nämlich, perfekt aufrechtzuerhalten verstanden - das Ganze also nach sehr viel mehr Kalkül aussieht.

    Ich glaube, du hast genau recht. So wirkt es auch von außen: Vergöttert-Werden als Lebensinhalt - aber eben auch als durchaus kalkuliert betriebenes Geschäft, immer auf Kosten total Abhängiger.

    Ich fürchte, DAS dürfte eine Krankheit sein, die einen beträchtlichen Teil dieser Szene ausmacht und antreibt. Bloß wären die Profis in diesem Geschäft dann noch Messies, wie etwa diese zutiefst bedauernswerte alte Frau mit den Katzen - oder etwas noch deutlich Fieseres?

    However: Eine Menge mehr Unglück richten sie sicher an - einfach weil sich sowas so sehr nach außen richtet und ständig frischen Bestätigungs-Nachschub braucht.

    Ich fand absolut nicht, daß Gesa K. in die Tiermessie-Kategorie paßte, eher eine Tierschutz-Geschäftsfrau mit beträchtlicher krimineller Energie, der das Business aus dem Ruder gelaufen ist. Etwa wie ein total mieser Bauer, der seine Mastschweine seelenruhig in ihrer eigenen Sch*** verfaulen läßt, solange sich die Viecher gerade noch auf den LKW zum Schlachthof schleppen können. Würde den jemand als Tiermessie oder "überfordert" bedauern?

    Im Gegensatz zu den anderen, teilweise echt bedauernswerten Typen lebte Frau K. ja eben genau NICHT in und mit dem, was sie angerichtet hatte, sondern selbst in einer vermutlich deutlich angenehmeren Umgebung. Und da sie bisher ihren Lebensunterhalt auf diese Weise verdient hat und nun schon das zweite Mal mit einem verwüsteten Haus davongekommen ist, gibt das garantiert ein "Fortsetzung folgt".

    Und ihr seid euch sicher, daß das Tierchen nicht bestechlich ist? Vielleicht soweit, daß man's doch mal freilaufend einsammeln und ins TH verfrachten könnte....?

    Ist schon klar, daß man sowas besser läßt, wenn das Risiko besteht, gelocht zu werden, aber in der Sache ein Jammer. Wirkt nämlich echt Wunder, wenn dieser Haltertyp seinen Hund ein paarmal für teuer Geld aus dem TH holen mußte, zumal ja irgendwann das OA automatisch involviert ist. Bei uns hat das mal einen, allerdings sehr gutmütigen, alten Jagdhund mit einem bis dahin total uneinsichtigen Besitzer doch noch vor dem Straßentod bewahrt: Irgendwann kam der Zaun billiger.

    Ich hab's in der Praxis so gemacht, daß ich Kartoffeln, Reis & Nudeln gekocht "nach Augenmaß" aus dem Menschen-Topf gebe, irgendwas zwischen einem Drittel und einem Viertel der Hunde-Portion. Was ich extra für den Hund ansetzte, habe ich ausgewogen, weil ich wissen wollte, wieviel es ist. Falls es dir hilft: ein gehäufter Eßlöffel trockene Buchweizenflocken wog 30 Gramm, Vollkornhaferflocken 40, Hirse auch 40 Gramm. Vollkornreis hab ich aus Neugier auch mal trocken gewogen, da waren ein guter EL 50 Gramm - insofern liege ich mit meinen 3-4 Eßlöffeln gekochtem Reis für 7,5 Kilo Hund tatsächlich richtig.

    Was das Zusammenfüttern von Rohfleisch, Gemüse und Getreide angeht: Da gab's hier noch nie Probleme. Im Gegenteil: Mein junger Hund bekam von der Kombination Fleisch/Gemüse gern mal Blähungen, mit einem kleinen Anteil Getreide war da Ruhe.

    Heute handhabe ich es meist so, daß ich mittags 1/3, abends 2/3 der Portion füttere. Mittags gibt's generell mehr Kohlehydrate, weil nachmittags ja noch getobt wird, abends mehr Fleisch, weil der Hund danach in Ruhe verdaut.

    Ganz genau so - ich hab diese Art der Hundeernährung in den siebziger Jahren selbst noch in einem (west)deutschen Dorf kennengelernt. Mir als aufgeklärtem Stadt-Teenie taten damals die armen Tiere furchtbar leid - mein eigener Hund kriegte später auch "richtiges" Futter wie Loyal...

    Jedenfalls stand da an jeder Waschküche ein "Schweineeimer", in den täglich alle Essensreste plus saurer Milch plus Verdorbenem kamen. Weniger aus Armut übrigens, sondern weil's immer schon so gewesen war und ein Hund kein Tier war, um das irgendwelcher Extra-Aufstand gemacht wurde. Der Hund hatte freien Zugang, fischte tagsüber raus, was er wollte, und was übrig blieb, ging abends an die Schweine. Wenn die Hunde mal was extra bekamen, waren das Kartoffeln und frische Milch nach dem Melken - die abgenagten sonntäglichen Kotelettknochen als Highlight natürlich nicht zu vergessen.

    Die Collies auf "unserem" Hof und die meisten Schäferhunde der Nachbarn sahen dabei ziemlich ruppig und struppig aus, stanken sehr nach Hund, hatten auffallend oft Fellprobleme und starben durch die Bank früh - bzw. wurden wg. "Räude" getötet, wenn z.B. diese Fellprobleme zu massiv wurden.

    Auffallend proper dagegen waren die Hunde, die entweder im Mäuse- und Rattenjagen (alles andere war natürlich Wildern und führte zum prompten Tod des Hundes) richtig gut fit waren, also die Terrier- und Spitztypen, die, deren Besitzer nebenher jagte und sie so mit Fleisch versorgte (das waren meist Deutsch Drahthaar, die nebenher noch den Hof bewachten) oder die schlau genug waren, sich andere Proteinquellen zu erschließen, wie z.B. der alte Schäferhund, der trotz seiner rheumatischen Beine oft am Entwässerungsgraben unterwegs war, Frösche fraß und fischen konnte wie ein Reiher - der war spiegelblank und wurde siebzehn.

    Alles in allem also genau das "survival of the fittest", das Haushunde jahrtausendelang geformt hat - und vor dem heute die Dorfhunde Europas per Massenimport bewahrt werden sollen. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema!

    Falls der Kleine noch länger mit heilenden Wunden und etwa juckenden Fäden zu tun hat, kann ich dir aus Erfahrung so einen OP-Body bestens empfehlen:

    http://www.hundumschick.de/

    Wenn der Hund den toleriert, erspart er den Kragen völlig, ist leicht und hat noch den zusätzlichen Vorteil, daß die Nähte draußen beim Spazierengehen gleich ein bißchen geschützt sind. Das ist bei einem kleinen Hund sonst ja ein bißchen blöder als bei einem großen, der über dem meisten läuft, an dem sich ein Kleiner pieken oder festhängen kann.

    Gute Besserung für den kleinen Kämpfer!

    Mach dir da wirklich keine Sorgen, das geht ganz schnell. Jeder meiner Hunde hat von Welpenbeinen an gelernt, daß es keine Bespaßung gibt, solange ich am Schreibtisch sitze, und für jeden war das ganz fix das Signal, Ruhe zu geben. Auf einen bestimmten Platz brauchen sie dabei nicht, sondern können sich im Haus aufhalten ,wo immer sie wollen. Die ganz Kleinen lagen erstmal gern mit was zu knabbern auf meinen Füßen oder (wegen des gefährlichen Drehstuhls) in einem alten Einkaufskorb neben mir. Zwischendurch mal anfragen kommen, ob's noch lange dauert, ist auch okay, dann kriegen sie ein paar nette Worte und werden dann mit "jetzt nicht" freundlich, aber bestimmt weggeschoben. Das ist wirklich alles überhaupt kein Problem!

    Stimmt, falls der DJT sich etwa entschließen sollte, daß das Töchterchen das Maß aller Dinge ist und entsprechend militant vor allem Ungemach geschützt gehört, könntest du da pädagogisch gesehen in Zukunft einen ziemlich schwierigen Stand bekommen.

    Es argumentiert sich nämlich eher schlecht, wenn so ein Köti schon mit gefletschen Zähnen parat steht - das hat uns als Ferien-Teenies mit diesem Bodyguard wirklich eine gewisse Narrenfreiheit verschafft....einer der Gründe, aus denen wir diesen Terrier so geliebt haben!