Das ist in keiner Weise egoistisch. Die Liebe zu eurem toten Hund bemißt sich doch nicht in der Länge der Zeit, in der ihr hundelos bleibt. Und wenn es für dich wirklich das Pudelchen ist, wirst du es gleichzeitig lieben und um deine tote Hündin trauern können - das kann ich dir aus Erfahrung sagen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, wenn du es nicht selbstquälerisch vermengst.
Du mußt da trennen: Du verrätst deine Hündin in keiner Weise, wenn du jetzt dem Pudelchen ein Zuhause gibst. Im Gegenteil: Du wirst sie deswegen nicht weniger vermissen, gibst aber einem armen Hund etwas von der Liebe weiter, die du von ihr bekommen hast - und das kannst du jetzt geben, ohne deiner Hündin irgend etwas zu nehmen. Sie hat alles bekommen, was menschenmöglich war, und ihr Andenken wird ein anderer Hund bestimmt nicht schmälern, eben, weil es ein ANDERER Hund ist. Kein "Ersatz", sondern ein total anderes Individuum, und wenn du dich auf andere Weise darauf einlassen kannst (und nicht in Wirklichkeit die Vorgängerin suchst), wird das sicher gut gehen und euch beiden gleichermaßen helfen.
Wenn der Blitz wirklich so eingeschlagen hat, würde ich auch dazu tendieren, das als ein Zeichen zu nehmen, daß eure Hündin euch für genau diesen Hund "losgelassen" hat.