"Das ist Aufbau über sogenannte "negative Bestärkung" - und genaugenommen Meideverhalten!
Nochmal zur Erläuterung - "negative Bestärkung" = man fügt dem Hund etwas für ihn Unangenehmes zu -> zeigt Hund das 'erwünschte' Verhalten, sprich bei Druck auf das Hinterteil (Unangenehm) weicht Hund dem Druck aus und setzt sich => Druck fällt weg, Unangenehmes fällt weg => Bestätigung
Wer's nötig hat, seinen Hund so zu erziehen, bitte ....."
Wie kommst du darauf, daß sämtliche Einwirkungen auf einen Welpen "unangenehm" sein müssen? Wenn der kleine Hund Vertrauen zu deinen Händen hat, ist ein vorsichtiges Runterbringen ins "Sitz" mit einer Hand auf dem Hintern und einer unter Brust (NICHT etwa am Hals hochziehend!) zunächst erstmal nichts als eine interessante neue Spieleinlage. Ich fange damit an, wenn wir beide auf dem Fußboden sitzen, ein bißchen gekaspert und gerangelt haben, und der Welpe nicht mehr total unter Dampf, aber auch noch nicht müde ist - einfach als neue Spielvariante. Festgehalten werden kennen die Zwerge ja schon, der größere, ältere Spielfreud von nebenan macht nämlich auch nichts anderes, wenn er ab & zu Ruhe verlangt.
Wenn du dann nicht so blöd bist, den Quirl zu lange oder zu fest halten, wirst du erstmal nichts als Interesse hervorrufen, und wenn du's schaffst, dem Hündchen klarzumachen, WIE begeistert du von seiner tollen Reaktion bist (auch wenn die erstmal darin besteht, dem Druck auf den Hintern nur ein kleines bißchen nachzugeben und dann wegzuspringen), brauchst du garantiert auch nicht viele Wiederholungen. Meine bisher acht Welpen hatten das alle in einer Session raus.
Alle Feinheiten haben ohnehin noch lange, lange Zeit - es geht am Anfang doch erstmal nur darum, dem Zwerg zu zeigen, daß er sich sozusagen von deinen Händen führen lassen soll, und daß jedes Eingehen auf deine Wünsche bei dir einen Begeisterungsausbruch hervorrufen wird: Du belohnst ja ohnehin mit Zuwendung und deiner vollen Aufmerksamkeit, die für den Hund ja nicht jederzeit selbstverständlich ist. Bei uns hat das so immer viel besser geklappt als mit der Leckerli-Methode, weil sich der kleine Hund in dem Moment voll auf mich und die spannende Frage, was ich da wohl von ihm will, konzentriert und nicht von der Aussicht auf einen tollen Happen abgelenkt ist.
Wenn das schon negative Bestätigung oder Starkzwang ist - ok, dann haben wir die nötig, stehen dazu und und leben gut damit. Was aber ist es dann, einen Welpen etwa an die Leine zu nehmen, egal, mit wieviel Leckerli, oder ihn kurz vor dem Ins-Haus-Kacken vom Platz seiner Wünsche wegzubefördern?