Beiträge von terriers4me

    Zum Dank für den schönen Clip hier noch ein Terriertip an den Schwiegerdackel: Die nächste Stufe des Spiels ist selbstverständlich das Ansammeln aller erreichbaren Wertgegenstände zwischen den eigenen Vorderpfoten, gefolgt von stolzer Präsentation.

    Immer wieder schön, wie ratlos die Großen dann dastehen, wenn du sie so richtig schön angrinst - gerade eben war das ganze Zeug doch noch anderswo...?

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    Hunde sind Haustiere, egal ,ob sie mit oder ohne Schnickschnack oder sogar überhaupt nicht gehalten werden. Es gibt sie nicht als wilde Art, und damit sind sie eben keine "Natur" wie etwa ein Wolf, sondern eine vom Menschen geformte Spezies wie Hausschwein oder Milchkuh.

    Aber ich glaube, das ist ein bißchen der Streit um Kaisers Bart, oder?

    Daß Hunde unversorgt und sogar verwildert überleben KÖNNEN, bestreitet ja niemand. Nur "Natur" ist das eben nicht - und auch da überlebt übrigens nicht der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste.

    Ich habe über die Jahre einiges an Settern kennengelernt, sie warne ja zeitweise groß in Mode und entsprechend häufig. Einer unserer Hunde war ein halber, und alle hatten eines gemeinsam: Sie brauchten unbedingt sehr viel Bewegung, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Ist ja auch kein Wunder: Setter sind dazu da, auf weiträumiger Suche enorme Strecken schnell zurückzulegen.

    Kriegen sie diese Bewegung nicht in sozusagen geordneten Bahnen, also von einem Halter, der ihre Anlagen versteht, ihnen gerecht wird und sie vor allem regeln kann, geht das schief. Etwa wie bei der Hündin, die nach einem Jahr Leine neben der Hauptstraße alles zerlegte, einkotete und nur noch ein zitterndes Nervenbündel war, als sie "umständehalber" eine eine settererfahrene Bekannte abgegeben wurde.

    Oder wie hier aktuell bei dem wunderschönen Tier, das sich hier sehr unbedarfte leute angeschafft haben, weil's ja so ein schicker Hund ist. Die Hündin kriegt ihre Bewegung so, daß ihre Leute am Waldrand die Leine abmachen und den Hund wie rasend mit Schaum am Fang durch die Gegend hetzen lassen, während sie irgendwo weit weg erst gemächlich ihre Kreise ziehen, dann plaudernd warten. Draußen im Wald hat die Hündin im Winter derart Rehe gehetzt, daß der Jagdpächter mit Recht auf die Barrikaden gegangen ist. Im Auslaufgebiet putscht sie sich so grenzenlos auf, daß sie schon zweimal mit einem Kreislaufkollaps umgekippt und liegengebleiben ist.

    Die Setter, bei denen es am besten lief, gehörten einem alten Ehepaar, das sie als Lebensaufgabe sah, täglich 4-5 Stunden (!) mit ihnen draußen war. Die beiden, Rüde und Hündin, waren ausgezeichnet erzogen, hörten sehr gut - und haben trotzdem eines Tages vor den Augen ihrer entsetzten Halter eine Ricke gerissen.

    Es sind schon bildschöne Hunde, aber wirklich sehr anspruchsvoll, sehr sensibel und, seit sie vor dreißig Jahren so total in Mode waren, oft auch psychisch nicht mehr besonders stabil.

    Um wieder aufs Ausgangsthema zurückzukommen: Sobald diese rührende Seestern-Geschichte irgendwo als Rechtfertigung für Hundeimport auftaucht, ist das für mich schon ein Zeichen sehr verschärfter Ahnungslosigkeit:

    Erstens ist da die gute Tat ja mit dem Ins-Wasser-Zurückschmeißen glorreich abgeschlossen, während bei einem Hund anschließend bekanntlich etwa ein Jahrzehnt Leben unter geänderten Umständen betreut werden will.

    Und zum anderen, sind, was ich immer besonders putzig finde, gerade Seesterne Extremräuber, die bei Massenvermehrung ganze Ökosysteme plattmachen können - die Frage, was die Retter da dem größeren Ganzen antun, würde sich also auch jedes Mal stellen.

    Aber letztlich IST genau das natürlich ein unfreiwillig kennzeichnendes Motto, für Orgas, die genau so retten: Hauptsache erstmal nach Deutschland geschmissen - und sch*** auf die Folgen...

    "In der Natur hat nämlich alles einen Sinn und wenn der Hund alleine nicht überlebt hätte, wäre das völlig ok und richtig."

    Dummerweise ist das Haustier Hund jenseits menschlicher Obhut aber in der Natur überhaupt nirgendwo vorgesehen - womit diese ganze schöne Sinnfrage dann doch erheblich ins Wackeln käme...*g*

    schlaubi,
    wo habe ich bitte ALLE verdammt oder gar gesagt, daß man nicht helfen soll? Ich hab doch geschrieben, daß sich in unserem Fall die Sinnfrage genau deshalb um so heftiger stellt, als die Dame einem einzelnen Hund sicher wirklich hätte helfen können. WENN sie denn mal rechtzeitig ihr Hirn benutzt hätte, statt jetzt zu jammern, daß ihr Herz eben sooooo groß sei.

    An dieser Grundeinstellung und dem daraus resultierenden sinnfreien Aktionismus scheint mir aber ein großer Teil dieser Szene schon sehr zu kranken - und ich kann da einfach nicht erkennen, was das den en gros hergekarrten Tieren letztlich wirklich nützt.

    Ich habe auch nicht etwa vor, dein persönliches Engagement da in Frage zu stellen, denn ihr gehört ja offensichtlich zu der Minorität, die erst denkt und dann gezielt handelt - und so macht Helfen sicher auch Sinn. Aber ich krieg hier inzwischen auch SO viele so unpassende Importhund-Halter Kombinationen zu sehen, so viele daraus resultierende, dann aber offenbar unwichtige Miseren (der Gerettete ist ja nun in Deutschland und lebt - da hat er dankbar zu sein & die Mitwelt sich vor Frauchens Heiligenschein zu neigen), daß ich diesen ganzen Mode-Mitleids-Importen auch äußerst skeptisch gegenüberstehe.

    "So, nun steinigt mich"

    Ich werd den Teufel tun, ich seh das ganz genau so. Die Massenimporteure nach Internet-Bestellung sind eh Hundehändler, Importeure en gros, die sich nicht von kommerziellen Schlachtviehhändlern unterscheiden und genauso behandelt, sprich: besteuert gehörten.

    Unter "Tierschutz" fiele vielleicht noch eine Dame, die ich hier erlebe, und die liefert dann auch gleich ein Paradebeispiel für "gut gemeint ist nicht gut gemacht". Sie ist alleinstehend, besitzt zwei eigene Hunde und hat in einem Spanienurlaub spontan noch fünf (in Worten: FÜNF!) dazu geordert, oder vielmehr: gerettet. Die saßen bei einem alten Mann im Zwinger, und er hätte sie allesamt grausam getötet, wenn sie sie nicht sofort freigekauft hätte. Das hat er ihr selbst gesagt!

    Die ersten beiden Hunde erwiesen sich dann, nach mehreren tausend Kilometern Landtransport, hier in der Heimat als nicht ganz so alltagstauglich, wie sie sich das vorgestellt hatte, und - oh Wunder! - es gab keine Interessenten, die sie ihr innerhalb von vier Wochen aus den Händen gerissen hätten. Was dumm war, denn genau damit hatte sie fest gerechnet. Nach diesen vier Wochen traf ja schon der Nachschub ein: die anderen drei Hunde.

    Fazit nach gut einem Jahr: Sie hat immer noch sieben Hunde, von denen die fünf Importe nach lebenslang Zwinger immer noch nicht besonders alltagstauglich sind. Den Hunden geht es soweit gut, sie werden liebevoll versorgt, täglich ausgeführt und leben sicher im Moment besser, als sie je gelebt haben. Nur haben will sie hier eben keiner, und ihrer Retterin wächst die ganze Sache trotz engagierter Helfer inzwischen komplett über den Kopf - drohende Hauskündigung inklusive.

    Inzwischen wäre sie bereit, die Hunde wirklich jedem mitzugeben, der ihr bloß einen abnimmt. Eine sehr liebe, aber ebenso unsichere Hündin etwa war letzten Monat zweimal "vermittelt". Einmal kam sie nach einer Woche zurück, das zweite Mal nach 24 Stunden. Die letztes Jahr so süßen Welpen kommen gerade doppelt ins beste Flegelalter....und so weiter. Das dicke Ende ist abzusehen, und da stellt man sich schon sehr die Sinnfrage - zumal sie sicher in der Lage gewesen wäre, erstmal einem Hund gezielt und wirkungsvoll zu helfen.

    Der ursprüngliche spanische Besitzer hat inzwischen übrigens seine Zwinger längst wieder voll und wartet nun auf die nächste tierfreundliche Touristin.

    Hallo Holger,

    Floh ist wirklich sehr cool, und ihr habt ja schon so viele gute Ratschläge bekommen. Vielleicht nur noch eins: Es ist wirklich ein Gerücht, daß diese Terrier generell keinen "will to please" hätten. Den haben Russells sehr wohl, sogar in reichem Maße, WENN du denn den richtigen "Knopf" für sie findest. Dann tun sie wirklich so ziemlich alles für dich, am liebsten aber MIT dir!

    Will sagen: Hast du schon raus, was Floh eigentlich am meisten begeistert, vom Prügeln jetzt mal abgesehen? Könnt ihr das eventuell zusammen machen, um wirklich ein Team zu werden & abends einen zufrieden müden - und damit guten! - Terrier zu haben?

    Wie weit das gehen kann, siehst du hier an einem erwachsenen, intakten Russell-Rüden, der wirklich so ziemlich alles kann. Sieh dir mal an, wie begeistert der bei der Sache ist, und in dem Agility-Clip siehst du auch sehr schön, daß er trotzdem nicht überdreht. Egal, was er tut: er hat gelernt, wie viel Spaß es macht, mit seinen Leuten was zu unternehmen. Er ist übrigens auch absolut kein Raufer. Dafür hat er nämlich viel zu viel anderes zu tun!

    http://www.chillis-block.de/