"So, nun steinigt mich"
Ich werd den Teufel tun, ich seh das ganz genau so. Die Massenimporteure nach Internet-Bestellung sind eh Hundehändler, Importeure en gros, die sich nicht von kommerziellen Schlachtviehhändlern unterscheiden und genauso behandelt, sprich: besteuert gehörten.
Unter "Tierschutz" fiele vielleicht noch eine Dame, die ich hier erlebe, und die liefert dann auch gleich ein Paradebeispiel für "gut gemeint ist nicht gut gemacht". Sie ist alleinstehend, besitzt zwei eigene Hunde und hat in einem Spanienurlaub spontan noch fünf (in Worten: FÜNF!) dazu geordert, oder vielmehr: gerettet. Die saßen bei einem alten Mann im Zwinger, und er hätte sie allesamt grausam getötet, wenn sie sie nicht sofort freigekauft hätte. Das hat er ihr selbst gesagt!
Die ersten beiden Hunde erwiesen sich dann, nach mehreren tausend Kilometern Landtransport, hier in der Heimat als nicht ganz so alltagstauglich, wie sie sich das vorgestellt hatte, und - oh Wunder! - es gab keine Interessenten, die sie ihr innerhalb von vier Wochen aus den Händen gerissen hätten. Was dumm war, denn genau damit hatte sie fest gerechnet. Nach diesen vier Wochen traf ja schon der Nachschub ein: die anderen drei Hunde.
Fazit nach gut einem Jahr: Sie hat immer noch sieben Hunde, von denen die fünf Importe nach lebenslang Zwinger immer noch nicht besonders alltagstauglich sind. Den Hunden geht es soweit gut, sie werden liebevoll versorgt, täglich ausgeführt und leben sicher im Moment besser, als sie je gelebt haben. Nur haben will sie hier eben keiner, und ihrer Retterin wächst die ganze Sache trotz engagierter Helfer inzwischen komplett über den Kopf - drohende Hauskündigung inklusive.
Inzwischen wäre sie bereit, die Hunde wirklich jedem mitzugeben, der ihr bloß einen abnimmt. Eine sehr liebe, aber ebenso unsichere Hündin etwa war letzten Monat zweimal "vermittelt". Einmal kam sie nach einer Woche zurück, das zweite Mal nach 24 Stunden. Die letztes Jahr so süßen Welpen kommen gerade doppelt ins beste Flegelalter....und so weiter. Das dicke Ende ist abzusehen, und da stellt man sich schon sehr die Sinnfrage - zumal sie sicher in der Lage gewesen wäre, erstmal einem Hund gezielt und wirkungsvoll zu helfen.
Der ursprüngliche spanische Besitzer hat inzwischen übrigens seine Zwinger längst wieder voll und wartet nun auf die nächste tierfreundliche Touristin.