Beiträge von terriers4me

    Masse im Sinn von "unverantwortlich" finge für mich da an, wo ich Hunde importiere, für die ich selbst (oder meinetwegen meine Orga) nicht zuverlässig und längerfristig die Verantwortung übernehmen könnten - eine gute Reserve für Notfälle wie abspringende Interessenten, untaugliche Pflegestellen etc von vornherein einkalkuliert.

    Das wäre also dieses "Hauptsache in D, der Rest wird sich dann schon finden" -Importieren ebenso wie Katalogbestellungen per Internet, die für den Hund hierzulande nicht ausreichend "rückversichert" sind. Die sind Hundehandel, aber sicher kein Tierschutz. Schließlich übernimmt auch ein seriöser Züchter notfalls langfristig die Verantwortung für seine Nachzucht - warum sollte man da ausgerechnet bie Tierschutz niedrigere Standards anlegen?

    Es wäre also von Fall zu Fall verschieden - wo die einen vielleicht tatsächlich auch fünf oder einem Dutzend Hunden gerecht werden könnten, wären für andere schon zwei Tiere zuviel "Masse".

    Zum Dank für den schönen Clip hier noch ein Terriertip an den Schwiegerdackel: Die nächste Stufe des Spiels ist selbstverständlich das Ansammeln aller erreichbaren Wertgegenstände zwischen den eigenen Vorderpfoten, gefolgt von stolzer Präsentation.

    Immer wieder schön, wie ratlos die Großen dann dastehen, wenn du sie so richtig schön angrinst - gerade eben war das ganze Zeug doch noch anderswo...?

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    Hunde sind Haustiere, egal ,ob sie mit oder ohne Schnickschnack oder sogar überhaupt nicht gehalten werden. Es gibt sie nicht als wilde Art, und damit sind sie eben keine "Natur" wie etwa ein Wolf, sondern eine vom Menschen geformte Spezies wie Hausschwein oder Milchkuh.

    Aber ich glaube, das ist ein bißchen der Streit um Kaisers Bart, oder?

    Daß Hunde unversorgt und sogar verwildert überleben KÖNNEN, bestreitet ja niemand. Nur "Natur" ist das eben nicht - und auch da überlebt übrigens nicht der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste.

    Ich habe über die Jahre einiges an Settern kennengelernt, sie warne ja zeitweise groß in Mode und entsprechend häufig. Einer unserer Hunde war ein halber, und alle hatten eines gemeinsam: Sie brauchten unbedingt sehr viel Bewegung, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Ist ja auch kein Wunder: Setter sind dazu da, auf weiträumiger Suche enorme Strecken schnell zurückzulegen.

    Kriegen sie diese Bewegung nicht in sozusagen geordneten Bahnen, also von einem Halter, der ihre Anlagen versteht, ihnen gerecht wird und sie vor allem regeln kann, geht das schief. Etwa wie bei der Hündin, die nach einem Jahr Leine neben der Hauptstraße alles zerlegte, einkotete und nur noch ein zitterndes Nervenbündel war, als sie "umständehalber" eine eine settererfahrene Bekannte abgegeben wurde.

    Oder wie hier aktuell bei dem wunderschönen Tier, das sich hier sehr unbedarfte leute angeschafft haben, weil's ja so ein schicker Hund ist. Die Hündin kriegt ihre Bewegung so, daß ihre Leute am Waldrand die Leine abmachen und den Hund wie rasend mit Schaum am Fang durch die Gegend hetzen lassen, während sie irgendwo weit weg erst gemächlich ihre Kreise ziehen, dann plaudernd warten. Draußen im Wald hat die Hündin im Winter derart Rehe gehetzt, daß der Jagdpächter mit Recht auf die Barrikaden gegangen ist. Im Auslaufgebiet putscht sie sich so grenzenlos auf, daß sie schon zweimal mit einem Kreislaufkollaps umgekippt und liegengebleiben ist.

    Die Setter, bei denen es am besten lief, gehörten einem alten Ehepaar, das sie als Lebensaufgabe sah, täglich 4-5 Stunden (!) mit ihnen draußen war. Die beiden, Rüde und Hündin, waren ausgezeichnet erzogen, hörten sehr gut - und haben trotzdem eines Tages vor den Augen ihrer entsetzten Halter eine Ricke gerissen.

    Es sind schon bildschöne Hunde, aber wirklich sehr anspruchsvoll, sehr sensibel und, seit sie vor dreißig Jahren so total in Mode waren, oft auch psychisch nicht mehr besonders stabil.

    Um wieder aufs Ausgangsthema zurückzukommen: Sobald diese rührende Seestern-Geschichte irgendwo als Rechtfertigung für Hundeimport auftaucht, ist das für mich schon ein Zeichen sehr verschärfter Ahnungslosigkeit:

    Erstens ist da die gute Tat ja mit dem Ins-Wasser-Zurückschmeißen glorreich abgeschlossen, während bei einem Hund anschließend bekanntlich etwa ein Jahrzehnt Leben unter geänderten Umständen betreut werden will.

    Und zum anderen, sind, was ich immer besonders putzig finde, gerade Seesterne Extremräuber, die bei Massenvermehrung ganze Ökosysteme plattmachen können - die Frage, was die Retter da dem größeren Ganzen antun, würde sich also auch jedes Mal stellen.

    Aber letztlich IST genau das natürlich ein unfreiwillig kennzeichnendes Motto, für Orgas, die genau so retten: Hauptsache erstmal nach Deutschland geschmissen - und sch*** auf die Folgen...

    "In der Natur hat nämlich alles einen Sinn und wenn der Hund alleine nicht überlebt hätte, wäre das völlig ok und richtig."

    Dummerweise ist das Haustier Hund jenseits menschlicher Obhut aber in der Natur überhaupt nirgendwo vorgesehen - womit diese ganze schöne Sinnfrage dann doch erheblich ins Wackeln käme...*g*

    schlaubi,
    wo habe ich bitte ALLE verdammt oder gar gesagt, daß man nicht helfen soll? Ich hab doch geschrieben, daß sich in unserem Fall die Sinnfrage genau deshalb um so heftiger stellt, als die Dame einem einzelnen Hund sicher wirklich hätte helfen können. WENN sie denn mal rechtzeitig ihr Hirn benutzt hätte, statt jetzt zu jammern, daß ihr Herz eben sooooo groß sei.

    An dieser Grundeinstellung und dem daraus resultierenden sinnfreien Aktionismus scheint mir aber ein großer Teil dieser Szene schon sehr zu kranken - und ich kann da einfach nicht erkennen, was das den en gros hergekarrten Tieren letztlich wirklich nützt.

    Ich habe auch nicht etwa vor, dein persönliches Engagement da in Frage zu stellen, denn ihr gehört ja offensichtlich zu der Minorität, die erst denkt und dann gezielt handelt - und so macht Helfen sicher auch Sinn. Aber ich krieg hier inzwischen auch SO viele so unpassende Importhund-Halter Kombinationen zu sehen, so viele daraus resultierende, dann aber offenbar unwichtige Miseren (der Gerettete ist ja nun in Deutschland und lebt - da hat er dankbar zu sein & die Mitwelt sich vor Frauchens Heiligenschein zu neigen), daß ich diesen ganzen Mode-Mitleids-Importen auch äußerst skeptisch gegenüberstehe.