Beiträge von terriers4me

    Zeit und Geld haben bei meinem blinden Hund nicht die Hauptrolle gespielt ,auch wenn beides oft schwer abzuzwacken war. Ich hab's reichlich und gern investiert, weil die begründete Hoffnung bestand, daß der Hund sich nach einer Übergangsphase wieder gut und selbständig zurechtfinden würde -was dann ja auch geklappt hat.

    Aber während dieser ersten Wochen habe ich täglich gesehen, wie sehr ein temperamentvolles Tier, dessen Lebensinhalt bis dahin in der Bewegung lag, leidet, sobald ihm diese Möglichkeit genommen ist. Mein Hund hat sich die Bewegungsfreiheit zurückholen können. Wäre das nicht möglich gewesen, wäre sie etwa gelähmt statt blind gewesen, ja: dann hätte ich sie einschläfern lassen.

    Ich hätte diesem lauffreudigen, sensiblen, immer sehr unabhängigen und auch noch penibel sauberen Tier nie, nie zugemutet, ein bewegungsunfähiges Restleben in totaler Abhängigkeit von mir zu fristen - und ich würde das auch mit ihrer noch lauffreudigeren Nachfolgerin nicht tun.

    Ich habe zwei Jahre mit einem blinden Hund gelebt, der sich zwar wieder gut zurechtfinden konnte, aber in der Umstellungsphase sichtbar schwer litt. Das war schrecklich für das Tier, und im Vergleich zu einem Lauftier, das nicht mehr laufen kann, war die Erblindung noch eine vergleichweise geringe Behinderung.

    Einem Hund mehr zuzumuten, nur um ihn am Leben zu erhalten, kann mir einfach nicht vorstellen. Ein temperamentvolles Lauftier, einem Beutegreifer zu zwingen, dauerhaft ohne die vitalsten Funktionen wie Laufen, Kot- und Urinabsetzen "leben" zu müssen, erst recht nicht. Das hat für mich auch etwas mit der Würde zu tun, auf die auch ein Hund ein Recht hat.

    Übergangsweise, etwa nach einem Unfall oder einer OP, wär's für mich kein Thema, meinen Hund auch so zu unterstützen, aber auf die Dauer halte ich es für endlose Quälerei. Rollwagen ist da schließlich nur eine Teilansicht. Einen Hund gewindelt - im besten Fall - über den Boden robben, im schlimmsten einfach rumliegen lassen, 24 Stunden täglich, komplett von menschlicher Pflege abhängig? Manchmal, denke ich, ist ein friedlicher Tod einfach die gnädigere Lösung.

    Vergleiche mit Menschen im Rollstuhl finde ich da widerlich zynisch - übrigens für beide Seiten.

    Das hat mein erster Russell mit sieben Monaten auch gemacht, und zwar massiv: Sitzstreik auf dem Waldweg, sobald's Richtung Heimat ging. Da war dann nichts mehr zu machen, Futter interessierte sie grundsätzlich nicht, und selbst auf Weggehen & Verstecken rührte sie sich nicht. Dieser Zwerg saß nach Minuten, wenn MICH im Versteck die Angst gepackt hatte, immer noch auf demselben Platz, schlotternd, aber unbesiegt: Sie WOLLTE einfach noch nicht nachhause! Auffallend war übrigens, daß sie da immer besonders stur wurde, wenn sie eigentlich schon todmüde war - wie ein quengeliges Kind, das irgendwann völlig dichtmacht.

    Ich hatte dann auch keine Lust mehr auf Outdoor-Zirkus im Dezember, sondern hab den Hund einfach kommentarlos aufgehoben und mir ein Stück unter den Arm geklemmt. Wenn ich sie dann absetzte, ging sie schleunigst weiter. Womit ich zufällig das Mittel der Wahl gefunden hatte: der Terrier haßte Getragenwerden und zog dann ganz schnell das Laufen vor - und zwar in jede Richtung.

    Wichtig war dabei, aus der ganzen Sache kein Lock- & Zurede-Drama zu machen, denn dann hätte sie sich vermutlich als nächstes nicht mehr greifen lassen. Es ging einfach kurz & schmerzlos: Hund kommt auf Ruf nicht, Hund ist auf dem Arm - fertig.

    Damit war, nach einer Testzeit, das sture Stehenbleiben tatsächlich aus der Welt - jedenfalls bei mir. Meinem Vater, der auf sowas hin nachgab, hat sie bald sogar die Wege vorgegeben....

    Wie weit würde deine Freundin euch denn unterstützen? Vielleicht wäre es wirklich eine gute Idee, nicht abzuwarten, bis bei euch nichts mehr geht, sondern Bobby wirklich dorthinzugeben - allerdings nur für eine Zeit, in Pflege?

    Dann hättest du eine Atempause, dich um deine Gesundheit kümmern und dich sortieren zu können, ohne dich auch noch mit zusätzlichen Sorgen um Bobby martern zu müssen. Und ihr würdet sehen, ob es wirklich an Bremen lag, daß er dir so unglücklich vorkommt.

    Ich glaube es übrigens nicht - ich glaube auch, daß er einfach mit seinen feinen Hunde-Antennen deine momentane Verzweiflung spiegelt. Und daß er dich damit, auf seine Weise, "bittet", dich dringend noch einmal um Hilfe zu kümmern, so schwer es auch fällt. Er zeigt dir, daß ihr eine Unterstützung braucht, die dir deine Krankheits-Last wenigstens ein bißchen erleichtert, so daß ihr dann beide zusammen wieder durchatmen könnt. Ich wünsche dir wirklich alles Gute dabei, und euch beiden das Beste!

    Mein Hund ist klein und bekommt nur etwa 60 Gramm Getreide am Tag, das sind trocken etwa zwei Eßlöffel. Da sind mir alle fertigen Gebinde viel zu groß und stehen zu lange geöffnet rum. Nachdem ich mehrmals Futtermilben & Co drin hatte, füttere ich jetzt Hafer-, Hirse- und Buchweizenflocken aus dem Reformhaus und kaufe lieber öfter neue Packungen.

    "Hat sich leise aus der Box gehangelt, um sich dann an mich zu kuscheln!"

    DAS kommt mir bekannt vor! Die Nummer hat mein erster Russell in einer einzigen Nacht mucksmäuschenstill so lange durchgezogen, bis ich vor Erschöpfung fest eingeschlafen bin - womit Jahrzehnte aus Prinzip hundeloser Betten ein jähes Ende gefunden hatten.

    Die Nachfolgerin im Babyalter hab ich dann gleich auf meiner Schulter schlafen lassen. Da waren die Nächte von Anfang an ungestört, und ich konnte die gesparten Kräfte ins häufige Bettwäschewechseln investieren. Hundegeruch im Bett kann ich nämlich auch nicht leiden, aber nachts aufstehen finde ich noch eine Nummer fieser. Inzwischen schläft sie übrigens meist im Korb, weil ihr das Bett zu warm ist, aber da ist sie wohl eher untypisch.

    Dieser extreme Drang zu engem Menschenkontakt ist einfach rassetypisch, ich kenne jedenfalls keinen einzigen Russell, der den nicht hat - schon ein ulkiger Gegensatz zur Unabhängigkeit draußen. Mein Airedalewelpe dagegen wäre nie auch nur auf die Idee gekommen, mit ins Bett zu wollen.

    Das "Terrierding" ist übrigens ein noch junger Welpe, der schon reichlich rumgereicht wurde, und jetzt einfach erstmal Sicherheit braucht. Dem wird es nicht "langweilig" werden, wenn er sich nachts allein fürchtet: Er wird entweder panisch und laut werden oder lernen, seinen Streß anders abzureagieren, zum Beispiel mit Zerstören. Und daß solche Aufregung nebenher auch kräftig auf die Babyblase schlägt, muß man wohl nicht extra erwähnen?

    Laß den Welpen erstmal im Bett schlafen, dann werden die Nächte für euch beide ruhiger. Er zeigt dir doch mit dem nächtlichen Jammern, gefolgt vom Auf dem Schoß-Einschlafen ganz genau, was er sucht: Kontaktliegen und Geborgenheit, um ruhig schlafen zu können - ganz seinem Alter entsprechend.

    Er vereimert dich nicht, er sucht dringend Sicherheit bei dir, weil du inzwischen seine Bezugsperson geworden bist - und er ist einfach noch sehr klein. Gib sie ihm, statt ihn auch noch alleine ein- und wegzusperren, damit machst du euch das Leben deutlich leichter. Aus dem Bett kriegen kannst du ihn später schon noch - wenn du noch willst...

    Warum er ins Haus macht, haben dir die anderen ja schon erklärt. Das tun sogar viel ältere Russells noch ganz gern, sobald das Wetter draußen fies wird - die mögen einfach keinen kalten Bauch. Da hilft nur Geduld draußen, auch wenn man sich dafür im Moment buchstäblich warm anziehen muß.

    Zwingerhusten ist schon ein ziemlich eindeutiges Geräusch - es klingt, als ob der Hund gleichzeitig husten, erbrechen und ersticken will, aber nichts davon wirklich zuende kriegt.

    Was du auf jeden Fall jetzt tun kannst: halt ihm den Hals schön warm, mit einem Wollschal oder sowas, das lindert. Und dann geht ihr heute sicherheitshalber zum TA, es kann ja auch eine Mandelentzündung oder sowas sein (auch da hilft übriges Wärme) Wir wünschen jedenfalls gute Besserung!